Autor: marisol
E-Mail Adresse: marina31180@aol.com
Titel: The Bride's Man
Altersfreigabe: ab 18!
Spoiler: keiner
Inhalt: Buffys Mutter betreibt einen Brautladen, in dem Buffy aushilft. Eines Tages bedient sie eine Kundin, die einfach unmöglich ist, und der Buffy am liebsten den Hals umdrehen würde. Kurze Zeit später lernt Buffy einen Mann kennen, der ihr aus einer unangenehmen Situation heraushilft, und den sie absolut faszinierend findet. Zu ihrem Entsetzen muss sie aber bald feststellen, dass der Mann, den sie kennengelernt hatte, der zukünftige Bräutigam der unmöglichen Kundin ist...
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Buffy/Spike, Joyce, Drusilla, und andere Namen aus dem Buffyverse


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The Bride's Man
by Marisol


Bild von Indiansummer



Buffy war eigentlich kein Mensch, der sich leicht einschüchtern ließ, oder dem andere Menschen in irgendeiner Weise durch Gesten und Worte Angst machen konnten, aber als sie Drusilla auf sich zukommen sah, hatte sie plötzlich den Drang, so schnell es nur möglich war wegzulaufen.
 
Drusillas Gesicht war in einer Mischung von unbändiger Wut und wildem Hass zu einer Fratze verzerrt, so dass Buffy, hätte sie es nicht besser gewusst, nicht für möglich gehalten hatte, dass es tatsächlich die Frau war, die vor ein paar Minuten noch im „Bride´s Day“ war.
Gut, Dru´s Gesicht hatte schon seit dem Tag, als Buffy sie das erste Mal gesehen hatte, viele unangenehme Charakterzüge widergespiegelt, unter anderem auch Arroganz, Gehässigkeit und Hinterlistigkeit, aber „Wahnsinn“ war nicht darunter gewesen.
 
Bis jetzt.
 
„Nicht so wie es aussieht, hää?“ murmelte sie und ging weiter auf Buffy und Spike zu, die wie versteinert an der Stelle blieben, wo sie standen, scheinbar unfähig sich zu rühren.
 
Wäre Drusilla dicker gewesen, hätte sie glatt mit Stephen King´s „Misery“ verwechselt werden können.
Allerdings nicht mit der Schauspielerin, sondern mit der Misery aus dem Film und für einen kurzen Moment war Buffy überzeugt davon, dass sie gleich hinter ihrem Rücken ein Messer zücken würde.
 
Sie stand jetzt genau vor ihnen und sah Spike mit einem irren Funkeln in den Augen an.
Mit einem Blick auf ihn stellte Buffy fest, dass er sich wieder gefangen hatte, denn der geschockte Ausdruck auf seinem Gesicht war verschwunden, stattdessen wirkte er völlig ruhig, fast herausfordernd sogar.
 
Drusilla hob ihre Hand und Buffy zuckte zusammen, als sie den Schlag kommen sah, zu ihrer Überraschung aber strich sie Spike damit beinahe sanft übers Gesicht und murmelte: „Hast du immer noch nicht eingesehen, dass du bald nur mir gehören wirst, Spike?“
„Als ob du zulassen würdest, dass ich es vergesse“ erwiderte er mit kalter, verachtender Stimme.
 
Wieder hob sie den Arm, diesmal wirklich, um ihm einen Schlag zu verpassen, doch er packte ihre Hand und hielt sie fest.
„Lass es, Dru“ sagte er gefährlich ruhig.
Sie versuchte, sich von seinem Griff zu befreien, aber eisern hielt er sie weiter fest, bis sie schließlich resignierte und ihren Arm wieder senken ließ.
„Du weiß, dass es sehr dumm von dir ist, Spike… oder? Das weißt du doch…?“
 
Buffy sah von einem zum anderen, unfähig irgend etwas zu sagen oder zu tun, während ein Gedanke immer wieder in ihrem Kopf rotierte: Warum zum Teufel lässt er sie nicht einfach fallen, warum um Gottes Willen sagt er dieser Verrückten nicht, dass sie von hier verschwinden soll? Jetzt war es doch so was von offensichtlich, dass sie vollkommen durchgeknallt war.. Warum um Himmels Willn…?
 
Dru erwartete offenbar eine Antwort von ihm, denn sie piekte ihn mit einem ihrer perfekt gepflegten Fingernägel in die Brust, wobei sie noch näher an ihn herantrat.
„Du weißt doch, dass du keine Wahl hast.. und außerdem.. liebst du mich, hast du das schon vergessen?“
„Wie beide wissen, dass es nicht so ist, Dru!“ entgegnete er heftig.
 
Wenn Buffy erwartet hatte, dass Drusilla nach dieser eindeutigen Aussage von Spike durchdrehte, so hatte sie sich komplett geirrt, denn sie fing an laut zu lachen.
„Und doch wirst du mich heiraten!“ Es war keine Frage, sondern eine Feststellung, und sie sagte es in einem Ton, der keinen Zweifel daran ließ, dass es für sie eine unerschütterliche Tatsache war.
 
Buffy sah, dass Spike seine Hände so fest zu Fäusten geballt hatte, dass die Knöchel hervortraten und in Gedanken sah sie sich schon, wie sie ihn anfeuerte: Schlag zu, komm schon, schlag richtig zu..
Tatsächlich schien es für einen Moment so, als würde Spike sich auf Drusilla stürzen wollen, dann aber besann er sich darauf, ruhig zu bleiben und begnügte sich damit, die Zähne fest zusammenzupressen und die Hände in den Taschen zu vergraben.
 
Drusilla drehte sich nun zu Buffy um, musterte sie von Kopf bis Fuß, so als würde sie sie das erste Mal sehen, und zischte bedrohlich:
„Und dir rate ich, deine Hände bei dir zu lassen, wenn du dein Gesicht hübsch findest, so wie es ist. Was ich mich kaum vorstellen kann..“ fügte sie noch gehässig dazu, ehe sie Anstalten machte, Buffy zu demonstrieren, was mit ihrem Gesicht passieren würde, sollte sie sich nicht an ihre Drohung halten.
„Ich werde dich..“ fuhr sie drohend fort.
Buffy öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, Spike kam ihr aber zuvor.
 
Er drängte sich zwischen Buffy und Drusilla und sagte mit kaum kontrollierter Wut in der Stimme:
„Ich warne dich, Dru.. Lass Buffy in Ruhe!“ Er betonte jedes einzelne Wort, damit die Botschaft auch ja ankam, ehe er sie ihren Oberarm packte und mit sich fortzog, wobei er ihr etwas zuzischte, was Buffy nicht verstehen konnte.
Dru´s Lachen jedoch bewies, dass sie ihn offenbar nicht ernst nahm, was dazu führte, dass er anfing sie zu schütteln, bis sie schließlich aufhörte.
 
Als sie die Tür erreichten, drehte er sich noch einmal zu Buffy um und formte lautlos etwas mit den Lippen, Buffy konnte aber nicht erkennen, was er ihr sagen wollte.
Verstört sah sie ihnen hinterher, die eben erlebte Szene spielte sich immer wieder und wieder vor ihrem geistigen Auge ab und zum wiederholten Mal fragte sie sich, was verdammt noch mal hier los war.
 
Sie verstand jetzt noch weniger als vorher, warum Spike so handelte, warum er das alles mitmachte und nicht zuletzt, warum er Drusilla scheinbar immer noch heiraten wollte..
Das alles ergab einfach keinen Sinn, eigentlich war es sogar purer Wahnsinn und sie wurde einfach nicht schlau aus ihm.
Je länger sie darüber nachdachte, desto verwirrter wurde sie.
 
Spike wollte sie sogar nach diesem Auftritt immer noch heiraten..obwohl er deutlich zu verstehen gegeben hatte, dass er sie nicht liebte, und was auch immer der Grund für seine Entscheidung war, es musste ein verdammt guter sein.
 
Entweder das, oder Spike selber war ebenfalls völlig durchgeknallt.
 
Aber das mochte Buffy einfach nicht glauben..
 
 
********
 
 
Als Buffy abends um 6 das „Bride´s Day“ abschloss, sah sie sich um in der Hoffnung, Spike irgendwo zu sehen, so wie neulich, als er auf der anderen Straßenseite darauf gewartet hatte, dass sie Feierabend hatte.
Verstohlen blickte sie sich um, entdeckte ihn jedoch nirgends und machte sich dann seufzend auf den Nachhauseweg.
 
Zu Hause angekommen, ging sie geradewegs in ihr Zimmer, legte sich rücklings aufs Bett und starrte an die Decke, während sie sich darüber im Klaren zu werden versuchte, was sie jetzt tun konnte und wie sie sich verhalten sollte.
Sie dachte daran, dass es für sie das Beste sein würde, ihre Mutter zu bitten, in den nächsten Tagen nicht zu arbeiten, so dass sie weder Drusilla noch Spike begegnen konnte.
Sie würde Joyce fragen, ob sie dem Bride´s Day fernbleiben konnte, nur so lange, bis die Hochzeit vorbei war und sie beide nie wieder sehen würde..
 
Bei diesem Gedanken bildete sich ein dicker Kloß in ihrem Hals und sie schloss die Augen, so als könnte sie dadurch die Bilder vertreiben, die in ihrem Kopf entstanden.
Bilder von Drusilla in dem Brautkleid, das sie haben wollte an der Seite des Mannes, der zu ihr gehören sollte..
 
Das ist doch alles sinnlos.. sagte sie sich selber immer wieder, vergiss ihn doch einfach..
 
Sie stand vom Bett auf und ging zu ihrem Schreibtisch, holte sich ein Blatt Papier und einen Stift und setzte sich wieder an ihr Bett.
Sie setzte sich Kopfhörer auf und lies sich von der Musik berieseln, während sie nachdenklich am Stift kaute.
Und dann tat sie etwas, was sie als Teenager immer gemacht hatte, wenn sie nicht weitergewusst hatte.
 
Sie zog eine Linie quer übers Papier, auf die linke Seite schrieb sie: Gründe, um Spike zu kämpfen, auf die rechte kam: Gründe, um Spike zu vergessen
  1. Er ist verdammt heiß und aufregend, ich bekomme weiche Knie, sobald er auftaucht und ich denke pausenlos an ihn, und ich weiß, dass es nicht lange dauern würde, bis ich mich in ihn verliebe.
  2. Er kann verdammt gut küssen.. hmm.. und ich habe das Gefühl, ihm geht es genau wie mir.
 
 
 
Sie überlegte noch eine Weile, dann widmete sie sich der rechten Seite.
 
  1. Ich kenne ihn kaum und weiß außer seinem Namen nur wenig von ihm.
  2. Er wird bald heiraten.
  3. Er wird bald eine verrückte, wahnsinnige Frau heiraten.
  4. Diese verrückte, wahnsinnige Frau (Drusilla-Misery) wird mich finden, falls ich mich mit ihm einlasse.
  5. Und wenn sie mich gefunden hat, sieht es nicht gut für mich aus.
  6. Gar nicht gut.
  7. Sie wird mich zuerst quälen, ehe sie mich tötet.
  8. Sie wird es genießen, mich zu töten.
  9. ICH MÖCHTE LEBEN!!
 
 
Sie überflog das vollgeschriebene Blatt nochmal und hielt inne, als sie die beiden Seiten miteinander verglich.
Es war offensichtlich, welche Seite die schwerwiegenderen Argumente hatte und sie wusste jetzt, was sie zu tun hatte, es war ganz klar.
 
Natürlich würde sie um ihn kämpfen!
 
 
********
 
 
Während sie noch auf das Blatt schaute, öffnete sich die Tür zu ihrem Zimmer und Joyce stecke den Kopf herein.
Buffy nahm die Kopfhörer ab und sah ihre Mutter abwartend an.
„Buffy, Schatz..“ begann Joyce zögernd. „Vor der Tür steht ein junger Mann, der behauptet, dich zu kennen… ich weiß nicht, ob..“
 
Ehe Joyce noch eine Antwort von ihrer Tochter bekommen hatte, stürzte Buffy die Treppe herunter, um kurz vor der Tür zu stoppen und tief durchzuatmen.
Es sollte schließlich nicht so aussehen, als hätte sie wie auf Kohlen gesessen und darauf gewartet, dass er auftauchte.
 
Als sie die Tür öffnete, sah sie ihn, wie er nervös an einer Zigarette zog, um sie daraufhin halb aufgeraucht wegzuwerfen.
„Buffy..“ sagte er, als er sie bemerkte und kam auf sie zu.
 
„Was..“ begann sie, wurde aber gleich von ihm unterbrochen.
 
„Lass es mich erklären, bitte. Hör mir einfach nur zu.. es ist mir wichtig. Ich weiß, dass es für dich verdammt komisch aussehen muss, das alles.“
„Allerdings!“ stimmte Buffy ihm zu.
 
Sie setzten sich nebeneinander auf die Veranda, abwartend sah Buffy ihn an, während er überlegte, wo er anfangen könnte.
 
„Sie hat mich in der Hand“ fing er an.
„Sie erpresst mich..“
 
Er fing an zu reden, und während er das tat, riss Buffy die Augen auf, ungläubig, so als könnte sie nicht fassen, dass das, was er ihr erzählte, tatsächlich im wirklichen Leben passierte und nicht vielleicht doch der Plot aus einer schlechten Soap war.
 
Sie saßen dicht nebeneinander, während er erzählte.
Ab und zu nickte Buffy verstehend mit dem Kopf, nur um ihn dann wieder fassungslos zu schütteln.
Gelegentlich griff sie nach seiner Hand oder berührte seine Schulter und als er am Ende seiner Erzählung angelangt war, vergrub sie das Gesicht in den Händen.
 
Schweigend saßen sie schließlich da, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.
 
„Verstehst du mich jetzt?“ fragte er leise.
„Ja.“ antwortete sie.
 
„Und es gibt keinen Ausweg..“ rief er verzweifelt.
„Vielleicht könnten wir sie einfach umbringen?“ schlug Buffy hoffnungsvoll vor.
Er stieß ein humorloses Lachen aus und sagte:
„Glaub mir, in Gedanken hab ich sie schon tausend Mal umgelegt, auf tausend verschiedene Arten..“
 
Sie sahen sich an und mussten beide trotz der Situation grinsen.
 
Er griff nach ihrer Hand und drückte sie, wobei er sie wieder mit diesem Blick ansah, der sie schwindelig werden ließ.
 
„Warum.. warum bist du hergekommen..?“ fragte sie leise.
„Ich weiß nicht“ begann er. „Ich denke, ich.. oh verdammt! Ich weiß, es ist sinnlos, aber.. ach Buffy! Ich glaube, deswegen..“
 
Und mit diesen Worten zog er sie an sich und presste seine Lippen auf ihre, während sie sich seinem Kuss hingab und ihre Hände um seinen Hals schlang.



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