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3

Katzen und anderes Getier

 

Langsam wurde es tiefe Nacht. Die Scoobies saßen auf dem Sofa – gähnend. Der Abend war anstrengend gewesen. Kathleens Hand war vollständig verheilt, jedoch leicht gerötet.

So saßen sie dort. Geschafft von dem Zauber den sie angewandt hatten, damit Kathleen in der anderen Welt schön brav weiterschlafen würde, auch wenn jemand versuchte sie zu wecken. Schließlich erhob Buffy sich.

„Okay Freunde ich muss los. Patroullie und so.“

„Ich komme mit!“ Auch die Schwarzhaarige Wicca erhob sich.

„Kommst du nicht!“

„Doch! Ich kann doch eh nicht schlafen gehen. Also komm ich mit dir.“

Die Jägerin resignierte. Gegen eine bockige Hexe konnte sie einfach nichts unternehmen: Okay, aber sei vorsichtig!“

Sie ging zu der Truhe, die Xander und Anya ihr zu ihrem letzten Geburtstag geschenkt hatten, wühlte und warf ihr schwungvoll einen Dolch zu. Blitzschnell hob Kathleen eine Hand, so dass der Dolch vor ihr schwebte.

„Das war Faiths oder?“ Auf eine Handbewegung hin drehte er sich und Kathleens eisblaue Augen musterten ihn von allen Seiten.

„Wow Will! Sie lernt schnell!“ Raunte Xander dem Rotschopf zu.

„Sie lernt nicht, sie konnte alles. Ich helfe ihr lediglich sich zu erinnern.“

„Ja es war Faiths... pass gut auf ihn auf. Du kannst ihn haben, ich habe ihn lange genug aufbewahrt.“ So nahmen sie sich ihre Jacken und wollten gehen. Willow stelle sich vor sie hin. „Hey!“ Sie legte den Kopf schief und stellte sich vor Kathleen.

„Selber hey!“ Willow nahm sie an den Schultern und umarmte sie. „Pass auf dich auf!“

!Und ich?“ Buffy stand mit in die Hüften gestemmten Armen da und schob schmollend die Unterlippe vor.

„Du auch!“ Schnell umarmte Willow auch ihre beste Freundin.

Zwei Gestalten zogen in die Nacht hinaus.

 

„Du magst sie, was?“ Sie gingen durch den Park. Nach einigen Stunden war immer noch nichts passiert.

„Huh?“ Kathleen war in Gedanken gewesen.

„Willow... du magst sie, oder?“

„Mhm.“ Die junge Wicca lächelte in die Nacht hinein.

„Geh gut mit ihr um. Ihr Herz wurde schon zweimal gebrochen. Du kriegst es sonst mit mir zu tun.“

„Du magst ihn auch, was?“ Ein seitlicher Blick streifte Buffy.

„Wen?“

„Buffy ich bin nicht blöd. Im Gegensatz zu den anderen bin ich nicht blind und sehe, wie du Spike ansiehst!“

Ruckartig blieb Buffy stehen und sah Kathleen mit großen Augen an.

„Ich find's okay!“

„Was?“

„Ich sagte, dass ich es okay finde. Wie du ihn ansiehst... doch ihr passt zusammen!“

„Du... du sagst es den anderen nicht, oder? Will würde mich umbringen. Einmal, weil ich es ihr nicht als erster gesagt habe und einmal, weil sie ihn nicht leiden kann!“

Buffy hatte sich auf einen Grabstein gesetzt und sah die andere junge Frau durchdringend an.

„Ich kann ihn auch nicht leiden, aber du musst ihn leiden können. Nicht wir! Ich werde es natürlich keinem sagen!“

Sie grinste breit und zwinkerte Buffy zu.

„Wieso erzähle ich dir das eigentlich alles, wo ich dich doch eigentlich gar nicht kenne?“

„Vielleicht, weil ich so eine liebe und nette Person?“

Sie lachte laut auf und erstarrte im selben Augenblick.

„Hinter dir!“ Buffy wirbelte herum.

„Iek, was bist du denn?“ Ein Wesen – halb Mensch, halb Raubkatze – stand hinter ihr und fauchte furchterregend. „Braves Kätzchen... willst du Katzenminze?“

Ärgerlich fuhr das Tier ein paar lange Krallen aus den Fingerknöcheln aus und hieb daraufhin ohne Vorwarnung auf Buffy ein.

„Oh oh oh!“ Buffy duckte sich. Das Katzenmonster sprang elegant über sie hinweg, stürzte sich auf Kathleen. Schnell war das Messer gezückt und dem Gegner in den Bauch gerammt. Dunkelrotes Blut quoll aus der Wunde hervor, doch das Tier setzte sich auf, zog das Messer heraus und begann Kathleen mit seinen langen, spitzen Kratzen zu attackieren. Die Jägerin eilte ihr zu Hilfe und schlug nach dem Kopf der Bestie. Jedoch ohne sichtbaren Erfolg.

„Hinfort!“ Wie von einer fremden Hand im Genick gepackt wurde es hinfortgerissen und flog an das andere Ende des Friedhofs. Eindeutig hatte Kath einen Zauber angewandt, um sich das Viech vom Hals zu halten.

„Au! Au! Warum immer ich?“ Sie rappelte sich auf, nahm das Messer und sah an sich hinab. „Schon wieder Klamotten im Arsch! Hast du einen Plan?“

„Ja!“ Buffy sah sich um. „Fersengeld geben!“

 

Es war dunkel, als sie in Willows Zimmer trat um sich ein paar intakte Kleidungsstücke zu holen. Willow lag in die Decken gekuschelt da, den Kopf auf der Hand lagernd. Stetig hob und senkte sich ihr Brustkorb. Nicht ohne noch einen Blick auf die schlafende Schönheit zu werfen, verließ sie den Raum und schloss leise die Tür.

 

Am Morgen war Dawn als erste wach. Schlaftrunken stolperte sie die Treppen hinab um nach Kathleen zu sehen. Noch während sie die letzten Stufen hinunterschritt wurden ihre Augen groß und der Schlaf fiel von ihr ab. Mit fliegenden Schritten rannte sie nach oben und riss die Tür zu Willows Zimmer auf.

„Ist sie hier, ist sie hier?“ Müde brummte Willow etwas und schmiss ein Kissen nach ihr.

„Will, Kath ist weg!“

„Was?“ Binnen weniger Sekunden war Willow aufgesprungen und schliff den Teenager mit festem Griff um den Arm hinter sich her in Buffys Zimmer. „Hier ist sie auch nicht!“ Krachend viel die Tür ins Schloss.

„Okay! Du suchst hier oben und ich schaue, ob sie unten irgendwo ist. Kath! Kathleen! Bist du hier irgendwo? Ich hoffe für dich, dass du nicht schläfst!“

Buffy riss ihre Tür auf und trat in den Flur. „Was macht ihr hier für ein Theater? Geht die Welt schon wieder unter?“

„Kath ist weg!“

„Wie weg? Heute Nacht war sie noch da!“

Sie durchsuchten das ganze Haus vom Keller bis zum Boden. Vergebens. Keuchend saßen sie auf dem Boden der Diele.

„Weg! Im ganzen Haus keine Spur von ihr.“

„Außer im Wohnzimmer“, berichtigte Dawn ihre große Schwester, „Decken, Bücher und Chips.“

„Aber sie wird doch nicht einfach weggegangen sein. Und in ihrem Zimmer auf dem Campus habe ich sie auch schon angerufen. Da geht auch niemand ans Telefon.“

„Wer ist einfach weggegangen?“ Die Vordertür hatte sich geöffnet und Kathleen trat durchgeschwitzt in das Haus.

„Kath! Kath!“ Stürmisch viel Willow ihr um den Hals, drückte ihr ein paar dicke Küsse rund um das ganze Gesicht. Geschockt hielt sie inne, ließ die Schwarzhaarige los und lief feuerrot an.

„Schön, dass du dich so darüber freust mich zu sehen, aber du hast um ein Haar die Donuts zerdrückt.“

„Wir dachten, du wärest weggegangen!“ Auch Dawn fiel ihr nun um den Hals. „Gruppenkuscheln? Willst du auch Buffy?“ 

 

Zu dritt zu saßen sie in der Küche und aßen Frühstück. Es sollte noch ein gewohnter Anblick werden Kathleen mit einer Tasse Kaffee in der Hand zu begegnen.

„Wieso dachtet ihr ich würde weggehen?“ Brachte Kathleen das Thema wieder auf.

„Du warst nicht da... da dachten wir, dass du fort bist. Du bist schon einmal fortgelaufen.“ Traurig blickte Willow zu ihr herüber. Als ihre Blicke sich kreuzten sah sie jedoch schnell wieder auf ihren Teller.

„Was mich viel mehr interessiert ist, wo du gewesen bist“, meinte Buffy.

„Und warum du so zerschunden bist!“ Fügte Willow hinzu.

„Eh ein Katzenmonster.“ Sie zeigte auf die Kratzer. „Und ich war weg, weil ich morgens gerne laufe. Ich war laufen. Auf dem Weg bin ich an einer Bäckerei vorbeigekommen und dachte mir, dass ich etwas zum Frühstücken mitbringen könnte.“

 

Willow saß mit Jod und Pflastern vor Kathleen und reinigte die Wunden.

„Du musst besser aufpassen.“

„Machst du dir Sorgen um mich?“ Keine Antwort. Willow schwieg und betupfte einen Kratzer auf der Wange.

„Ich weis. Ich bin das nächste Mal vorsichtiger. Gut?“

Willow sah sie durchdringend mit ihren grünen Augen an.

„Ich meine es ernst!“

„Ich weiß!“ Sie seufzte laut und sah der Rothaarigen zu.

„Gib mir deine Hand.“

„Was?“ Überrascht sah Kathleen sie an.

„Du... du hast einen Kratzer an der Hand.“

„Gehst du heute abend mit mir aus?“ Willow erstarrte und sah Kathleen lange ernst an, als ob sie versuchte zu erraten, was im Kopf der anderen Hexe vor sich ging. Lächelnd hielt diese dem forschenden Blick stand, bis sich auch auf Willows Lippen ein Lächeln abzeichnete.

„Gern““

„Okay ich will noch zu meinem Zimmer auf dem Campus... ich hole dich um acht ab, okay?“

„Gern!“

 

Breit grinsend steckte Dawn ihren Kopf wieder in die Küche.

„Komm schon Dawnie, was haben sie gesagt?“ Buffy saß auf der Arbeitsplatte und ließ die Füße baumeln.

„Sie wollen heute abend ausgehen.“

„Xander kommt heute abend um auf dich aufzupassen.“

„Wieso das denn?“ Dawn schaute in den Kühlschrank, auf der Suche nach etwas essbarem. Doch außer kalter Pizza und dem ekelhaften Brotaufstrich ihrer großen Schwester konnte sie nichts entdecken.

„Kann ich gleich einkaufen gehen? Der Kühlschrank ist leer.“

„Ja, ja... ich habe eine Verabredung.“ Ganz in Gedanken versunken drückte die Jägerin ihrer Schwester ein paar Geldnoten in die Hand und verließ die Küche.

 

Mit leuchtenden Augen ging Kathleen durch die Straßen, über das Campusgelände in Richtung Ravenshouse. Nächsten Montag würde sie wieder in die Vorlesungen gehen. Wieder in die Vorlesungen gehen – seltsam. Dafür, dass sie erst ein paar Tage hier war kam ihr alles sehr vertraut vor. Doch an einen Alltag im herkömmlichen Sinne konnte man glücklicherweise noch nicht denken. Ihre Füße trugen sie wie selbstverständlich zu ihrem Wohnheim, als ob sie den Weg schon immer gegangen wäre. Zu Hause – Nein in der anderen Welt – schlief sie nun. Ihre Eltern würden sich gegenseitig die Schuld daran zuweisen und ihr kleiner Bruder würde quengeln... wie immer.

Sie öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und trat ein. Nichts hatte sich verändert. Wie denn auch Kath, das ist deine Wohnung. Da kommt nicht einfach jemand rein wie früher!

 

Um kurz nach acht fuhr sie vor dem summerschen Haus vor. Auf ihrem Schreibtisch hatten Autoschlüssel gelegen und nachdem sie an der Wand vor ihrem Schreibtisch ein paar Fotos fand und sie auf einem von ihnen vor dem Auto abgebildet war, war es auch ein leichtes das Auto zu finden. Sie hatte nahezu Stunden vor ihrem Schrank gestanden, was nicht weiter verwunderlich war, hatte sie doch die meisten der Sachen noch nie angehabt. Doch nun stand sie vor der Tür, in engen Schlagjeans, einem weinroten Trägertop, einen Jeansmantel lose um die Schultern hängend und die Füße in schwarze Stiefel gesteckt. Das lockige, schwarze Haar hin locker ihren Rücken hinab.

Die Tür öffnete sich. Vor ihr stand mit großen Augen Dawn.

„Will! Sie ist da!“

„Was? Schon? Oh!“ Eilig kam Willow die Treppen hinuntergerannt.

„Wow… du... du siehst toll aus! » In der Tat. Das tat sie. Die roten Haare umspielten ihr Gesicht, ein rotes Oberteil mit langen Ärmeln verdeckte die Hände und ein langer Jeansrock die Füße.

„Danke! Dawnie wir gehen... macht euch einen schönen Abend, etwas Geld liegt in der Küche, aber sag Buffy nichts!“ Mit diesen Worten waren die beiden Hexen verschwunden.

Dawn stand verdattert in der Küche. Sie nahm die Dollarnoten vom Küchentisch und begann zu zählen. Wenn das so weiterging, würde sie ein zweiter Bill Gates werden.

„Okay, wohin soll’s gehen? Ins Bronce, weißt du das Bronce ist cool.“ Immer noch standen sie vor der Eingangstür.

„Ich dachte eher an so einen kleinen Italiener im Nachbarort. Ins Bronce können wir immer noch oder ein andermal mit den anderen.“

„Gern!“ Vorsichtig lotste sie Willow zu ihrem Auto und ließ sie auf der Beifahrerseite einsteigen, wobei sie ihr höflich die Tür aufhielt.

„Ich wusste gar nicht, dass du ein Auto hast. Kannst du fahren?“

„Anscheinend schon!“ Sie legte einen Gang ein und fuhr los.

„Du musst mir sagen, wo ich lang fahren muss. So gut wie ich mich hier auskenne.“

 

Eine halbe Stunde später saßen sie bei einen lauschigen Italiener und warteten auf ihre Bestellungen.

„Und du willst wieder anfangen zu studieren?“ Willow nippte an ihrer Cola.

„Ich denke schon... bua, ich kann keinen Kaffee mehr sehen!“

 

Der Abend verlief reibungslos. Gegen zwei Uhr in der Frühe stellte der Lokalbesitzer die Stühle hoch und schob die beiden Hexen hinaus.

Kurz darauf saßen sie fluchend im Auto.

„Kennst du keinen Zauber, der ein kaputtes Auto wieder in Gang bringt?“ Ärgerlich schlug Kathleen auf das Lenkrad, als Willow bedauernd mit dem Kopf schüttelte.

„Siehst so aus, als müssten wir zu Fuß gehen.“

 

„Oh man, meine Füße bringen mich um!“ Geschafft ließ Kathleen sich in das Gras am Straßenrand fallen.

„Komm schon, steh auf. Ich würde gerne vor Sonnenaufgang zu Hause sein.“ Kathleen winkte müde ab.

„Ich bin todmüde und meine Füße tun mir weh.“

Sie waren schon einige Kilometer gelaufen und durchaus auch an anderen Häusern vorbeigekommen. Doch wie nicht anders zu erwarten hatte sich ihnen zu dieser späten Stunde keine Türe mehr geöffnet.

„Ich will nur noch schlafen, Will!“

„Schwächel mit jetzt nicht hier rum, du hast noch 11 Nächte vor dir. Zu Hause können wir es gerne mal mit dem Schlafspruch versuchen, aber jetzt steh auf!“

Der Rotschopf streckte ihr die Hand entgegen und half ihr aufzustehen. Plötzlich hörten sie etwas laut hinter sich fauchen und ehe sie sich versahen, steckte eine mit Krallen besetzte Hand in Kathleens Schulter.

„Auuuuuuuuuuu!“

„Verschwinde du Biest!“ Ein leuchtend roter Energieball flog dem Katzenmonster um die Ohren, doch dieses schlug ihn einfach mit der freien Hand fort und fauchte böse.

„Oh, oh Mach was, Will!“ Die Hexe überlegte kurz, hatte dann die rettende Idee.

„Hinfort!“ Sie hob ihre Hände und wie am vorigen Abend flog das Tier weit, weit fort.

„Gute Güte!“ Ist es sehr schlimm?“

„Ja!“ Kathleen versuchte krampfhaft das Top an seinem Platz zu halten, welches der Dämon zerfetzt hatte.

„Wenigstens bin ich wieder wach.“

„Mach keine dummen Witze, zeig mir deine Schulter!“ Willow kniete sich besorgt neben sie und steckte vorsichtig die Hand aus, jedoch zuckte Kathleen verschrocken zusammen und rückte ein Stück von ihr weg,

„Shh, ist okay kleine, keine Angst ich tu dir nicht weh!“

„Das weiß ich... aber... aber...“

Die Rothaarige lehnte sich vor, neigte ihren Kopf nach vorne, wobei sie Kathleen einen Kuss auf die Stirn gab.

„Ladies? Ladies!“ Eine tiefe Männerstimme tönte zu ihnen herüber. Ein roter Pickup stand einige Meter von ihnen entfernt. Sie waren so aufgebracht gewesen, dass sie ihn nicht kommen gehört hatten.

„Kann ich ihnen helfen?"

„Ja, unser Auto ist stehen geblieben und meine Freundin hier ist gestürzt.“

„Das ist kein guter Ort und keine gute Zeit für junge Frauen hier draußen... es gehen seltsame Dinge vor... seltsame Dinge...“

 

Der alte Farmer hatte sie nach Hause gebracht. Die Sonne war gerade aufgegangen, als sie vor der Tür der Summers standen. Kathleen sah aus, als wäre sie aufs Schwerste misshandelt worden und aus der Wunde an ihrer Schulter sickerte immer noch dunkelrotes Blut. Willow klingelte Sturm, denn ihre Schlüssel lagen in ihrer Tasche und diese wiederum, lag hoffentlich immer noch im Auto.

Verschlafen öffnete Buffy ihnen die Tür. Ihr Haar war zerzaust und sie hatte sich anscheinend eilig eine Bettdecke um den Körper gewickelt. Doch beim Anblick Kathleens fiel wie schon zuvor der Schlaf mit einem Mal von ihr ab. „Gute Güte! Was ist denn mit dir passiert?“

„Das gleiche Biest wie letzte Nacht!“

„Das scheint es auf dich abgesehen zu haben!“

Sie schoben die schwarzhaarige ins Haus und setzten sie auf das Sofa.

„Alles nur nicht wieder Giles’ Teufelzeug!“ Jammerte diese schmerzerfüllt und erschöpft.

„Wir müssen sie ins Krankenhaus bringen Buffy. Das muss behandelt werden, sieh doch, wie viel Blut sie verliert. Das kann nicht gut sein!“ Ohne es direkt gewollt zu haben, strich die rothaarige Wicca Kathleen stetig durch das Haar.

„Nein Will! Das kommt nicht in Frage. Sie würden ihr Schlafmittel geben und dann würden sie merken, dass etwas nicht mit ihr stimmt.“ Nachdenklich saßen sie im Wohnzimmer. Immer und immer mehr begann Kathleen zu zittern. „Es ist kalt hier... so, so kalt.“

„Nein Kath! Es ist warm hier... du verlierst zuviel Blut! Buffy, weißt du noch, als Giles Spike diesen Sender aus dem Rücken geholt hat?“

„Ja... aber kann er auch Wunden nähen?“

„Ich dachte eher, dass wir ihr eine Flasche Gin geben und er wieder mit seiner Tinktur kommt.“

„Bitte nicht schon wieder!“

 

Wenige Minuten später klopfte es an der Tür. Giles trat ohne zu warten ein, unter dem Arm eine große Flasche Schnaps.

„Kalt... kalt!“ Er sah Kathleen wimmernd auf dem Sofa sitzen, Willow neben ihr.

„Shh Süße, gleich wird es warm.“ Sie nahm Giles die Flasche aus der Hand und goss Kathleen ein großes Glas voll ein.

„Trink das jetzt!“ Wie ihr empfohlen trank sie das Glas in einem Zug aus. Nach einer Viertelstunde saß sie benommen da und grinste dümmlich.

„Eh Willow. Wir gehen jetzt mal raus und du ziehst ihr diesen Fetzen aus und gibst drei Tropfen auf die Wunde. So angesäuselt wie sie ist, kriegt sie nichts mehr mit!“ Mit diesen Worten verließen sie das Zimmer.

„Okay kleine... ich zieh dir jetzt den Rest von dem Top aus... ist das okay?“

Kathleen sah sie mit großen Hundeaugen an.

„Ist das okay?“ Wiederholte Willow ihre Frage. Kathleen nickte vorsichtig und nahm anschließend einen großen Schluck aus der Flasche. Als Willow den Stofffetzen der einmal das Top gewesen war entfernt hatte, nahm sie einen feuchten Lappen, um das Blut abzutupfen. Währenddessen lehnte Kathleen schläfrig auf der Seite. „Hey Süße, nicht einschlafen!“

Eilig griff Willow nach dem Fläschchen, entkorkte es mit den Zähnen, wobei sie vermied den stechenden Gestank einzuatmen. Sie gab drei Tropfen aus die Wunde, verkorkte schnell die Flasche und kniete vor Kathleen nieder, um ihr die Hand zu halten. Der Dunst ins deren Augen war weggeblasen wie nichts. Ihr Blick klärte sich. Sie drückte Willows Hände, kniff die Augen zusammen. Dann geschah etwas, das Willow wortwörtlich den Atem nahm. Die Schwarzhaarige ließ ihre Hände los, öffnete die Augen. Einen kurzen Moment verhaarten sie in dieser Position, dann zog sie Willow an sich und küsste sie... die Zeit schien stillzustehen, der Schmerz und die Müdigkeit waren vergessen. Als was in diesem Moment existierte, waren die beiden Frauen, deren Lippen sich nur trennten, um kurz Atem zu schöpfen.

2Seit ihr schon... oh!“ Erfreut hüpfte Dawn im Türrahmen, währen Willow und Kathleen sie verdattert ansahen. „Bin schon weg! Lasst euch nicht stören. Wir werden ganz laut Musikhören gehen!“