Autor: Astarte
E-Mail Adresse:
astarte@fan-arts.net
Titel: Unintentional Conquest
Altersfreigabe: R
Teil: 1/1
Spoiler: leichte für AtS 2. Staffel
Inhalt: Cordelia lebt kein Märchen.
Aber sie lebt - gut.
Hauptcharakter(e)/Paar(e):
Cordelia
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss!
Kommentar: 10
verbundene Drabbles, jedes genau 100 Worte und ein
halbes Happy End.
Unintentional Conquest
001.
Anfang
Cordelia besitzt viele Anfänge,
einige überragend, andere schnell verdrängt. Ihr wichtigster beginnt mit einem
Kuss und endet nicht als Märchen.
Wenn sie jemand fragen würde und
wirklich, wer stellt solche Fragen, angesichts der Tatsache, dass sie heimlich stirbt?
Aber wenn sie gefragt werden würde, ob sie jemals bereut hat, die Visionen von
Doyle bekommen zu haben, dann wäre ihre Antwort Nein.
Es ist schwer zu bereuen, wenn es
zuerst ihr Leben gerettet hat, bevor sie zum Schlachtopfer wurde. Es ist schwer
ein Geschenk aus Liebe zurückzuweisen, wenn diese nicht unerwidert war.
Außerdem stirbt jeder und sie tut
es mit Stil.
002.
Mitte
Cordelia hat immer gedacht, sie
befindet sich in der Mitte ihrer Geschichte. Oder des Universums. Gleicher
Unterschied. Ihre Sterblichkeit war ihr bewusst, aber auch die Dinge, die sie
erreichen wollte und solange diese nicht abgeschlossen waren, würde sie
nirgendwohin gehen.
Dass die Liste immer
ausführlicher wurde, war nur ein Zeichen, dass ihr Auftritt noch ein wenig
länger werden würde und wer war sie, um sich darüber zu beschweren?
Schließlich besaß sie keinen
Todeswunsch, sondern ihren Pragmatismus.
Superhelden mussten sich vor dem
letzten Duell und fliegenden Kugeln in Acht nehmen und sie konnte von keinen
Querschlägern im CT getroffen werden. Theoretisch.
003.
Ende
Cordelia weiß nicht, weshalb sie nicht über die
ärztlichen Befunde redet mit den Seelen, die ihr wichtig sind. Es sind
Vorbereitungen zu treffen und die Fragen zu beantworten, ob sie lieber einer
Erd- oder Feuerbestattung vorzieht. Sie tut das letztere und ihren Staub hätte
sie gerne über den Hollywoodhügel zerstreut, weil Träume bekanntlich zuletzt
sterben und sie noch nicht fertig bringt, ihren letzten Willen in Worte zu
verfassen.
Diagnosen stattdessen als Staubfänger unter ihrem
Bett lagern und One-Night-Stands wirklich nur für Sex
gut sind. Keine Fragen.
Das sagt einiges über ihr Liebesleben aus, über das
sie nicht weiter nachdenken will.
004.
Innenseiten
Das war kein Wunder oder Gedicht.
Das war sie in ihrem Bett, das noch nach einem
anderen Mann roch. Mit dem Geruch eines anderen auf ihrer Haut und er mit
Belehrungen auf den Lippen, die sie mit Küssen erstickte, die ihn nicht töten konnten.
Er ist nicht die Antwort auf ihre Gebete.
Er ist einfach auf eine Weise, die sie sich vorher
nie ausmalen hat könne. Denn sie schmeckt den Tod auf seinen Lippen und er das
Leben auf ihren und wirklich, Gegensätze ziehen sich an und sie sind eine
verdammte Kernschmelze.
Nur das sie ihn liebt ist nicht neu.
005.
Außenseiten
Manchmal in der Stille der Nacht, wenn die Schatten
realer erscheinen, die Feuer der Leidenschaft vorerst gelöscht sind und er
laszive Kreise auf ihren Bauch zeichnet, fragt sich Cordelia, was Angel in
ihrem Bett sucht. Neben dem Offensichtlichen.
Ob er Absolution findet, Buße tut oder Rechenschaft
ablegt.
Welchen Gott er anfleht, wenn er kommt. Ob Gott es
nicht als Blasphemie empfindet, dass Angel es wagt seinen Namen zu benutzen.
Als Schlag ins Gesicht. Ob sie in irgendeiner Nacht vom Blitz niedergestreckt
werden und ob es einen Unterschied zu ihrer letzten Vision geben würde.
Denn das hier kann nicht gut ausgehen.
006.
Stunden
Nichts setzt einen Dämpfer auf ‚Ich liebe dich’ wie
‚Ich sterbe.’
Cordelia hat jetzt den Praxisbeweis und die quälende
Ungewissheit, ob sie ihn je wieder sehen wird. Beides keine Erfahrungen, die
sie sammeln wollte. Aber als Angel mit der Morgendämmerung in ihr Apartment
kriecht, ist es nicht mehr so bedeutsam, solange er weiß, dass sie für ihn da
ist bis zu ihrem letzten Atemzug.
Sie will keine Wahrheiten aussprechen, die sie beide
kennen und so nimmt sie seine Hand und nimmt ihn in ihr Bett und seine
Berührungen sprechen von Verlust, Kampf und Selbstaufgabe.
Ihre von Akzeptanz, Beschwichtigung und Hingabe.
007.
Tage
Er klammert und sie meidet ihn.
Weil sie ihren gottverdammten persönlichen Bereich
zum atmen braucht und er kein verfluchter Lebensabschnittgefährte ist und sie
geahnt hat, dass nichts ein größerer Abturner ist als
Sterben. Wortwörtlich.
Bis sie ihm ein Messer in die Schulter jagt.
Ihre Geduld so überstrapaziert von all seinen guten
Absichten und Angel überrascht auf den Griff blickt. Das Blut einen feuchten
Fleck auf seinem schwarzen Hemd hinterlässt und Cordelia ist nicht sicher, was
sie antreibt, aber sie ist nicht tot und er erinnert sich daran, als sie ihn zu
Boden reißt.
So wie die blauen Flecken sie erinnern.
008.
Wochen
Cordelia verbietet ihm ein Drama daraus zu machen
und Angels ‚Ich habe dich gerade erst zurück in meinem Leben’ kontert sie mit
‚Dann hättest du mich nicht rauskicken sollen.’
Es ist das, was sie braucht.
Es ist die Ewigkeit, bevor der Höhepunkt sie
überwältigt und ihr Herz härter schlägt als der Beat im Club und sie willenlos
und wild und am Leben ist. Mit jeder Faser ihres Wesens. Es ist der lange Fall.
Es ist das Nachher in seinen Armen, wenn seine Fingerspitzen ihr seine Legende
erzählen, sie offen dafür ist und ihre Sinne frei.
Es ist noch immer einfach.
009.
Monate
Sie haben instinktiv ihr Leben gerettet und es ist
kein Märchen.
Die Visionen kommen mit der Stärke eines Alptraums,
subtil. Ein Wechsel der Laune, des Umfeldes und sie befindet sich in einem
anderen Leben. Nicht mehr mit der Wucht eines Vorschlaghammers, der ihre
Schädeldecke zerschmettert.
Cordelia denkt, dass es schlimmere Heilungswege
gibt, als Sex mit einem Vampir.
Es ist nicht Schweiß und Tränen. Es ist das ungute
Gefühl im Magen und der Schwindel im Kopf. Es ist gestohlene Zeit und Buffy ist
ein wortloser Geist zwischen ihnen.
Cordelia ahnt, dass nur sie ihn wahrnimmt.
Es ist nicht ihr altes Leben.
010.
Jahre
Es ist niemand mehr übrig, der sie in LA hält und Angel
fragt, ob sie den Rest der Staaten sehen will oder die Welt. Sie fahren
Richtung Westen. Richtung Sonnenuntergang. Sie in der Mitte ihrer Geschichte feststecken
und sie auf keine Heimat mehr besteht.
Sie sind Krieger. Sie sind Blut, Schweiß und Tränen.
Sie sind Erinnerungen.
Sie sind mehr als die Summe ihrer Einzelteile und
Cordelia hat niemals den Tod gefürchtet und so weigert sie sich vor dem Leben wegzulaufen.
Stürmt direkt darauf zu. Packt es mit all ihrer Kraft und Überzeugung.
Beinahe so, wie sie Angel erobert hat. Ungewollt.
~*~Fini – Unintentional Conquest~*~