Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex,
disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off
the leash…
Teil: 22/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr
viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer
bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 22: Indem Cordelia eine Entscheidung fällt und Spike
scheinbar keine Wahl hat, als sich eingefahrenen Verhaltensweisen zu
ergeben.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship
Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel,
Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles
Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication: HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Zeit für etwas Konflikt zwischen Cordelia und
Spike, weil es zu gemütlich wurde...
The
deeper the wound, I’m inside you.
Als Cordelia neben Spike ins Bett kriecht, wirft er ihr
nur einen kurzen Blick zu und starrt dann weiter an die Decke. Seine ganze
Haltung schreit königlich angepisst, mit den hinter dem Kopf verschränkten
Arme. Sie unterdrückt ein Seufzer und verflucht wieder einmal die
übernatürlichen Sinne von Vampiren.
Behutsam, „Wie viel von meiner ungestörten Unterhaltung
hast du mitbekommen?“ Sie verzichtet auf die Betonung von ungestört, denn es
macht letztendlich keinen Unterschied. Es reicht, wenn er wütend ist und sie
ist zu gut drauf, um sich leicht die Stimmung verderben zu lassen.
„Mmh, ich habe nach Schlampe und ‚Nichts für ihn empfinden’
begonnen wegzuhören.“
Cordelia verlegt ihre Strategie auf verständnisvoll, „Du
weißt, was ich für dich empfinde, Wesley hingegen - Es ist schwierig, das zu
beschreiben, ohne ihn in Panik zu verfallen lassen. Er ist ausgebildeter
Wächter und er traut keinem seelenlosen Vampir, warum sollte er? Er kennt dich
nicht, abgesehen von deinen Auftritten in den Wächtertagebüchern und ich will
ihn nicht noch weiter runterziehen, er hat es im Moment schwer genug in LA.“
Herausfordernd von Spike, „Du meinst bei Angel? Sag mir,
wie fühlt es sich für deinen Wes an, tagtäglich mit der Kreatur
zusammenzuarbeiten, die dich in den Fängen hatte? Kitzelt es einen Nerv in ihm
ihn zu foltern mit all seinem Wächterwissen oder ist schon alles vergeben und
vergessen?“
Sie runzelt missbilligend die Stirn, „Wir haben nicht
darüber geredet.”
Er dreht sich elegant auf den Bauch und stützt sich auf
seine Ellbogen, den Kopf auf die Unterarme gesenkt. Die vermeintlich entspannte
Pose täuscht nicht darüber hinweg, dass Spike sich in Angriffposition bringt
und auf sie ein Gewitter der Extraklasse wartet. Solange es die Atmosphäre
reinigt, sollte es ihr recht sein, denn momentan war die Luft zwischen ihnen
zum Schneiden dick.
Die gute Laune, in die Wes sie versetzt hat, legt sich mit
leisem Bedauern, aber sie ging keinem Streit mehr aus dem Weg. Eine von Spikes
Lektionen. Ein Psychiater würde an ihnen beiden ein Vermögen verdienen und
eigentlich sollte Wes froh sein, dass sie keine professionelle Hilfe in
Anspruch genommen hat. Nicht nur zum Wohle der Gemeinschaftskasse von Angel
Investigations.
Das hier funktionierte ausgezeichnet. Die meiste Zeit.
Außer wenn sie sich in Paartherapie begaben. Dann brach
die Hölle los.
Die leichte Belustigung verschwindet unter seinem Blick,
der kritisch auf sie gerichtet ist und seinem verächtlichen Tonfall, „Ihr tut
das nie, selbst mir ist das aufgefallen, so unsensibel ich scheinbar auch sein
mag und so wenig ich von deinen echten Gefühlen mitbekomme. Du redest über die
Zeit davor und danach, das dazwischen ist ein Vakuum. So wie deine Visionen von
Angel oder deine Alpträume.“ Er stockt kurz und der Hauch von Mitleid in seinen
nächsten Fragen, trifft sie tiefer, als seine Verachtung, „Redest du überhaupt
mit irgendjemand über deine echten Gefühle? Allgemein? In den letzten Jahre?
Jemals? Bist du noch ehrlich mit dir selbst?“
Sie schluckt und rafft sich zu keiner Antwort auf, die sie
ihm in die Hände spielen würde.
Spike wägt seine nächsten Worte einen Moment ab, bevor er
fortfährt, „Bist du dir eigentlich darüber bewusst, dass du noch immer in
deinen Träumen um Hilfe schreist? Zwar seltener, aber deine Tränen sind noch
nicht ganz getrocknet und ich weiß nicht, was mich verrückter macht, deine
Hilferufe oder diese stumme Resignation, die du in den letzten Wochen im Schlaf
gezeigt hast. Ich konnte mir vorher keinen Reim darauf machen, also klär mich
auf, hast du damals bei Angelus so aufgegeben oder brichst du augenblicklich
wegen Angel?“
Cordelia bleibt stumm, ihre Aufgabe bei Angelus war auf
eine Art geschehen, die Spike wahrscheinlich nicht als Niederlage empfinden
würde. Und ihr Brechen wegen Angel war etwas, das sie nicht bekämpfen konnte,
nur akzeptieren, wie all die Neuerungen in ihrem Leben. Die zeitweise zu
schnell über sie hereinbrachen, um sich mit ihnen rechtzeitig zu arrangieren,
bevor sie sich als veraltet erwiesen. Sie versucht mit ihnen mitzuhalten, weiß
Gott, hatte aber meistens den Eindruck, dass sie einfach von ihnen mitgerissen
wurde.
Lässt sich Zeit mit ihrer Antwort, weil sie beide genug
davon haben.
Sie war sich nicht darüber bewusst gewesen, dass die
Träume noch so schlimm waren. Eine seltsame Konstante. Oder woran es lag, dass
sie weinte, sie konnte ihre Reaktion im Schlaf nicht kontrollieren und sie war
sich sicher, dass es nicht das war, was Spike von ihr forderte. Sie weiß, dass
es harmloser für sie wäre, wenn es ihm nur um seine gestörte Tagesruhe gehen
würde und nicht Einblicke in ihr Gefühlsleben. Etwas das sie ihm nicht geben
kann, selbst wenn sie wollte, sie hat diese Verbindung zu ihrem Ich noch nicht
wieder vollends aufgespürt. Hatte nur Augenblicke der Klarheit hin und wieder,
die meistens ihn involvierten, wenn er sie wieder auf etwas stieß, das
augenscheinlich war, wenn es nicht direkt unter ihrer Nase liegen würde.
Er hat Recht, sie hat ihre Empfindungen nie offen für die
Welt getragen und ihre Sorgen selbst gehandhabt. Es war Teil ihres Wesens.
Autonomie im Schmerz. Die Visionen hatten nur ihre Versuche verstärkt, diesen
Part von ihr für die Welt unzugänglicher werden zu lassen. Nun war sie selbst
inzwischen gefangen in dem Labyrinth, das sie geschaffen hatte und auf der
Suche nach Erinnerungen und ihrer Zukunft. Sie hatte letztendlich mit ihrer
Strategie Erfolg gehabt, der Schmerz war nicht mehr so wichtig, wie der Weg.
Sie war verschlossen auf diese Art und sie sah nicht die
Notwendigkeit sich zu öffnen.
Und es sollte nicht sein Problem sein, was in ihr vorging,
selbst wenn er ihr Freund war. Es sollte sich nicht nach seinem Problem
anhören, wenn sie Schwierigkeiten hatte mit all den Zeitbomben umzugehen, die
in ihr lagerten und das tat es.
Wenn sie sich zu nah kamen, war die Kollision ihrer Wesen
unabwendbar.
Das hier war riskant und der Alarm in ihrem Kopf geht los.
Ein nervendes Nebengeräusch in dem Chaos ihrer Vernunft.
Ihre Stimme ist gepresst, „Ich weiß es nicht, Spike. Und hatten wir nicht eine
Vereinbarung, die sich darauf bezog, dass ich nicht davon rede?“
Und er schüttelt den Kopf, gefasst, „Nein, wir hatten
eine, die mich davon befreite darüber zu reden und ich habe diese schon vor
einer langen Zeit gebrochen und es hat dich nicht gestört. Deshalb komm mir
nicht mit dem überholten Deal und denkt darüber nach, warum Angel nicht wollte,
dass du diese Seite von ihm kennen lernst.“
Ihre Lippen befeuchtend, versucht sie ihre Reizbarkeit zu
unterdrücken, „Welche Seite?“
„Seine vampirische Facette,
Cor.” Spikes packt all seine Überheblichkeit in seine Stimme und
es hat tatsächlich die gewünschte Wirkung, sie fühlt sich nicht nur ahnungslos,
sondern unwissend, trotz all ihrer Erfahrung mit eben dieser.
Versucht leicht zu klingen und scheitert, „Als ob jetzt
noch einen Unterschied macht, Spike. Das liegt in der Vergangenheit.“
„Ist dem so?“ Er schnaubt ungläubig, bevor er unterweisend
weiterspricht, „Peaches hat viele Fehler, aber sein größter in den vergangenen
Jahren war der, dich in den Glauben zu wiegen, dass er wie ein Mensch denkt.
Das tut er nicht, hat und wird er nie. Er hat sich schon einen zu deinem Bild
runtergeholt, als du noch nicht einmal richtig in dein Cheerleaderoutfit
gewachsen warst, weil es das ist, was Vampire tun, wenn sie mit Schönheit
konfrontiert werden. Wir wollen sie.“
Die Pause ist beinahe unhörbar, der verändert resignierte
Tonfall dagegen deutlich, „Die Seele kann keinen so gravierenden Unterschied im
Kopf machen, sondern nur den Umgang mit diesem Wissen verändern. Die
Konsequenzen werden abgewogen, aber nicht die Denkanstöße. Ansonsten hätte
Angelus sich wohl kaum in Sunnydale schon darüber Gedanken gemacht, dass er
dich in einen Vampir verwandeln sollte, damit er ein nettes Spielzeug für sein
Bett neben Dru hat. Dass dies den Slayer und Xander anpisst hätte, war nur ein
weiterer Bonuspunkt in dem Plan, aber nicht der eigentliche Beweggrund.“
Sie schweigt, denkt an Angelus und seine Ausführungen zu
dem Thema, versucht wegzuhören, weil manche Wahrheiten noch immer versengend
sind. Spike hat sich dagegen in Fahrt geredet, sein Temperament ist am
Hochkochen und sie kann seine eiskalte Stimme nicht ignorieren, die an ihrer
Abwehr nagt.
Spike von ihr durch die unbedachte Charade, die sie mit
Wes gespielt hatte, verletzt wurde und es nun an ihm ist, den Gefallen
zurückzugeben, indem er einige in ihrem Kopf aufdeckt und ihr unter die Nase
reibt. Lügen waren Schmetterlinge, richtig? Und Spike versprüht momentan
Insektengift in ihrem Kopf. Cordelia fühlt sich benommen.
Ätzend von ihm, „Selbst in der Zeit, als er offiziell
Buffy nachtrauerte und du nicht mehr als seine dunkelhaarige, hinreißende
Sekretärin warst. Oder glaubst du noch ernsthaft, dass er sich in seine
Batman-Höhle eingeschlossen hat, mit den Phantasien über seine Jägerin mit
romantischer Hochzeit, Kerzen und Händchenhalten? Weshalb sagt mir mein
Instinkt, dass er eher einen ménage à trois in seinen Phantasien hatte? Denn
Darla und Dru haben ihm genügend Material und Ideen für dich und Buffy in
Gedanken gegeben. Blutige Variationen eines Themas.“
Legt die Arme schützend um ihren Oberkörper, defensiv,
„Ich kenne eure Motive, Spike, du musst sie mir nicht erläutern.“
Spike hebt den Kopf von seinen Unterarmen und lehnt sich
aggressiv vor, „Kennst du sie, Cor? Warum wendest du sie dann nicht auf deinen
Angel an? Warum passt er nicht in die Schublade, die du für ihn eingerichtet
hast?“
Weil er zwischenzeitlich eine eigene Ebene in ihrem Geist
bekommen hat, aber Cordelia ist davon überzeugt, dass Spike es nur als weitere
Ausweichtaktik ansehen würde. Ihr Wissen zu diesem Thema war ausreichend genug,
sie hat sich mehr als einmal in diesem Labyrinth verloren und keine Intention
dorthin zurückzukehren. Das ging sie nichts an, waren nicht ihre Instinkte und
die Einblicke, die Angelus ihr gegeben hatte, waren widerwärtig genug und die
Visionen taten ihr übriges, um sie vor diesem Irrgarten aus abstruser Sinneslust
zurückschrecken zu lassen, die keine Regeln kannte.
Cordelia will vor allem keine endgültige Antwort von Spike
bekommen, die dieselben Gedankengänge in ihm offenbarte. Gott, sie wusste doch
zwischenzeitlich genau, wie sehr sich Vampire von Menschen unterschieden und
deren Vorlieben zu Eskapaden offenkundig waren.
Egal, ob es sich um Gewalt oder Sex handelte. Mit Seele.
Ohne.
Es war das, was sie anfeuerte jede Nacht. Jede Sekunde
ihres Unlebens.
Spike fährt dagegen höhnisch fort, „Weshalb konnte Angel
nicht in Sunnydale bleiben, Cheerleader? Weil er seine verdammten Instinkte in
Buffys Nähe nachgab, die Verlockung sie auf Patrouille einfach auf das Gras zu
werfen und sich in ihr zu vergessen zu groß war. Weil er der Versuchung aus dem
Weg gehen wollte und in LA eine neue entdeckte, der er sich Stück für Stück
ergab. Eine Sucht mit einer anderen ersetzte, wie der Junkie, der er ist.“
Ihr Protest klingt schneidend, „Du kennst Angel nicht.“
Und sie weiß, dass sie ihr ein weiterer Fehler unterlaufen
ist, denn seine Erwiderung ist schärfer, „Oh, ich kenne Angel, meine Süße.“
Und sie glaubt ihm. Das ist der Teil, der schmerzt.
Spikes Lächeln ist wieder so verdammt anmaßend und er
nickt langsam, „Buffy und du, ihr könnt euren großen Illusionen über den
tragischen Helden nachhängen. Aber die Konfrontationen, die ich mit der Seele
hatte, liefen nicht sehr viel anders ab, wie in der glorreichen Vergangenheit.
Vielleicht ohne einen Fick oder Auspeitschen, aber ich weiß, dass mein Grand
Sire noch in ihm steckt. Verhüllt unter der brüchigen Maske von Zivilisation
und Heldenmut. Diese Seite zeigt er nur nicht gerne den Menschen, die er nicht
verlieren will. Seiner kleinen menschlichen Familie und ihr habt es ihm einfach
gemacht, indem ihr weggesehen habt. Aber seine Triebe schlafen nicht, sind nur
besser versteckt und seine Zerstörungswut hat ein anderes Ziel. Ich frage mich
nur, weshalb du solch immensen Schwierigkeiten mit diesem Wissen hast, wenn du
doch scheinbar begriffen hast, was ein Vampir ist?“
Der Sarkasmus tropft von seinen letzten Worten, wie
klebriger Honig und sie bleibt an ihm hängen. „Denn dein Angel war nie etwas
anderes und ist nichts anderes.“
Sie sollte sich von Unterschieden fernhalten und
vermeintlichen Sicherheiten, aber sie kann nicht anders. Ist es so sehr
gewöhnt, Angel zu verteidigen, dass es ihr in Fleisch und Blut übergegangen
ist.
„Die Seele macht den Unterschied aus.“ Ihre Stimme kippt
und der Einspruch klingt selbst in ihren eigenen Ohren verzweifelt und
angestrengt.
Den eigentlichen Punkt verfehlend.
Sein Lächeln wird noch kälter und Cordelia weiß, dass es
besser gewesen wäre, wenn sie den Mund gehalten hätte. Boshaft, „Tut sie das?
Hat er sich bei dir entschuldigt oder war er so sehr damit beschäftigt einen
Griff um seine Gefühle zu bekommen, dass er deine wieder außen vor ließ?“
Spikes Augenbraue ist oben und er beantwortet seine
gestellte Frage überzeugt und siegesgewiss, „Weißt du, was er in dem Moment
gedacht hat, als er wiederbeseelt war? Verdammt! Und es hatte sehr wenig mit
deinem Trauma zu tun, sondern einzig und allein mit dem Umstand, dass er diese
Wärme nicht aufgeben wollte und dein Blut. Er die Umstände vielleicht
bedauerte, die dazu führten, aber nicht den Akt selbst und kannst du ihm dieses
Denken verzeihen? Mit all deinem Verständnis und deiner Liebe für ihn? Mmh?“
Beißt sich auf die Unterlippe, denn diese Frage ist eine,
die nur die Zeit beantworten kann und ihre gemeinsame rinnt durch ihre Finger.
Cordelia ahnt, wohin diese Unterhaltung führt und zwar nicht in zwangloses
Lachen oder das Vergessen ihrer Sorgen.
Das hier ist ein Wettbewerb um ihre Gunst, nicht im
romantischen Sinne, sondern Spikes Ungewissheit, wer mehr wert ist. Sein Grand
Sire oder er. Wessen Existenz mehr Daseinsberechtigung hat und sie würde sich
gerne für Spike entscheiden, weil er es wert wäre. Er genug verloren hat und so
wenig für sich fordert. Weil es so anspruchslos wäre, so ungekünstelt und frei.
Aber uralte Prophezeiungen sprechen eine eigene Sprache, teilen sie dem anderen
Vampir als dessen Seherin zu und dass ihr Schicksal untrennbar mit dessen
verwoben ist. Sie hat keine Wahl. Niemals gehabt. Daran ändern ein paar Wochen
auf der Straße nichts und das ist keine vampirische Bekenntnis zu seiner Natur
mehr. Sie kann nicht denselben tiefschwarzen Hass für Angel empfinden, den
Spike in sich trägt.
Ihre Stimme ist dumpf, „Hast du dich jemals verraten
gefühlt, als er euch wegen der Seele verließ? Damals anno 1898?“
Spikes Blick flackert, „Nein, niemals.“
Er war ebenso schlecht im Lügen wie sie und das sollte sie
beruhigen. Tat es aber nicht.
Verhalten, „Warum hast du dann alle Antworten im Bezug auf
Angel?“
Die Anspannung kehrt in seine Miene zurück, als er die
nonchalante Maske fallen lässt, „Ich kenne ihn. Das ist der Grund, ich weiß,
wie er tickt und was ihn antreibt. Ich verstehe nur eure verdammten
Heldenverehrung seines Charakters nicht. Ihr könnt doch nicht alle so blind
sein und in ihm den Märtyrer ohne Grund sehen. Er hat jeden Grund wie einer zu
leiden, das ist wahr. Jeden, den du dir auch nur im entferntesten vorstellen
kannst, aber keinen sich als Schlachtopfer zu sehen. Gottverdammt! Mich
beunruhigt schon der Gedanke, dass ich versucht habe Buffy zu vergewaltigen und
er hat dich nicht nur vergewaltigt, sondern für die Welt gebrandmarkt und es
ist okay?“
Die absolute Ungläubigkeit seinem Ton wird nur von dem
Unverständnis in seinem Gesicht übertroffen. Nach einem tiefen Atemzug hat er
sich wieder soweit unter Kontrolle, dass er ohne Brüllen weitersprechen kann,
„Jeder deiner zukünftigen Liebhaber wird dich fragen, woher die Rose stammt,
nicht unbedingt mit Worten, aber mit Gesten. Du wirst in jeder Nacht an ihn
erinnert, die du mit einem anderen Mann oder Dämon verbringst. Für den Rest
deines langen Lebens, weil du ihm seine wohlverdiente Verdammnis abgenommen
hast. Ohne dass er darum gebeten hat oder es sich verdient. Fuck, Cordelia, das
ist so krank, ich kann dir noch nicht einmal sagen, gegen wie viele kosmische
Naturgesetze das verstößt. Und du liegst hier und nimmst die Bürde auf dich,
als ob es Nichts wäre. Als ob es deine Schuld wäre. Es ist seine.
Seine und daran ändert die Seele nichts!“
Er hat gegen Ende seines Monologs wieder angefangen zu
schreien und Cordelia denkt, dass es gut ist, dass er nicht Gefahr läuft einem
Herzinfarkt zu erliegen. Galgenhumor, sie erinnert sich daran, dass sie ihn das
letzte Mal ebenfalls in Gegenwart eines seelenlosen Vampirs gefühlt hat.
Dass sie jetzt ebenso auf den Exitus eines Traumes
zusteuert.
Ihre Augen brennen sich in seine und sie versucht ihn nieder zu starren, ihn dazu zu bewegen, das Gespräch fallen zu lassen. Aber Spike verzieht nur spöttisch den Mund bei ihrem Versuch. Nicht beeindruckt von ihrem Blick oder ihrem eindeutigen nonverbalen Wunsch nicht über dieses Thema zu reden. Spikes Hand zieht plötzlich das Laken weg, Cordelia ist kurz zu verblüfft, um zu reagieren und er schnappt sich ihren Oberschenkel, legt die Narbe bloß. Seine Augen tragen das Duell von gerade weiterhin aus, während seine Hand die Rose bedeckt.
Die Intensität in Spikes Blick ist beinahe zuviel, macht
sie schwindelig, der Alarm in ihrem Kopf wird lauter, „Deine Visionen lassen
dich sehen und fühlen und dir gefällt nicht, was du in den dunklen Ecken seines
Geistes findest, aber es nicht neu. Es ist das, was immer unter der Seele liegt
und es wird nie verschwinden oder vergehen. Nie weniger werden. Es bleibt dort
und lauert auf eine winzige Gelegenheit, sich zu entfalten und weiter zu
wachsen, die Überhand zu gewinnen, bis die Seele vom Dämon kontrolliert und
dominiert wird. Du hast ihn noch nicht für diese Welt gerettet, sondern nur
seine Galgenfrist hier verlängert. Eine weitere Fessel um die Seele
geschlungen, in der Hoffnung, dass es reicht, um den Dämon endgültig zu
fixieren. Denkst du, dass es reicht, Kwé? Glaubst du das?“
Cordelia beißt die Zähne zusammen, um den Fluch
zurückzuhalten und die Bestätigung seiner Worte. Ja, es musste reichen, weil
sie es müde war und ja, es tat weh und sie war sich nicht sicher, ob sie jemals
gegenüber Angel die Realität seines festgeschriebenen Pfades nach seinem
irdischen Ende aussprechen konnte. Ihm diesen Ausweg zu präsentieren, käme
einem Todesurteil gleich. Weil es zu einfach für ihn werden würde, er unter
Umständen schlicht seinen Tod provozieren würde.
So wie sie nach der Rückkehr in ihr Leben versucht war,
liegen zu bleiben.
Bevor sie sich benommen aufraffte, um Heil in der Flucht
zu suchen und zu finden. Selbst wenn es die ins Jenseits gewesen wäre, wenn sie
Angelus in dieser Dimension nicht hätte anders entkommen könnte. Sie die Chance
wahrgenommen hätten, wenn es nur den Schmerz gestoppt hätte. Sie Angel hier
braucht, auch wenn sie ihn zur Zeit nicht an ihrer Seite ertragen konnte, es
das war, was er sich ebenfalls verdient hatte. Wiedergutmachung sein Schicksal
ist und wenn er einzig und allein in ihrer Schuld stand, dann war es für sie
kein Grund ihm zu vergeben, dann würde sie diese gnadenlos einkassieren.
Sie egoistisch genug dafür war. Ohne schlechtes Gewissen.
Und Spike holt zu seinem nächsten Schlag aus, nachdem er
ihr Zeit gelassen hatte, seine Worte einwirken zu lassen. Beißend, „Egal, ob er
sich im Besitz einer Seele befindet oder nicht, Angel bleibt ein Vampir. Nur
hast du zu spät verstanden, was in ihm vorgeht oder glaubst du, diese Rose ist
spontan entstanden? Nur einer Eingebung folgend? Nah, sieh dir die Perfektion
an und dann denk nach, Cordelia. Denn ich weiß bis heute nicht, wie er es
geschafft hat, sie permanent zu halten und ich habe lange über sie
nachgegrübelt, während du in die Matratze geweint hast. Denn ich bin ein Vampir
und Schmerz sollte mich nicht in den Wahnsinn treiben, sondern anturnen. Dein
stummes Weinen sollte mich hart machen.“
Der Traum ist tot und sie kann nichts anderes tun, als ihn
begraben.
Der Warnruf in ihr verstummt, sie hat ihre Antwort.
Braucht keinen Alarm und Bewegungssensor mehr, um sie darauf
aufmerksam zu machen, dass Spike zu nah an ihr dran ist für sein eigenes Wohl.
Dass es Zeit ist, dass sie ihn wegstößt, um nicht ein weiteres Leben auf ihrem
Gewissen zu haben, das von ihr zerstört wurde. Sie kennt Spikes rote Knöpfe,
die sie nicht drücken sollte, um ihn nicht explodieren zu lassen. Die
plötzliche Stille in ihr ist unheimlich und effektiv, so lässt sich ihre
Vernunft leichter auf die kommende Konfrontation einschärfen. Ihre
Konzentration ist bei den Auswegen, die sich ihr anbieten und die Lösung so
einfach, dass es quälend ist.
Eisig, „Und hat es dich angeturnt, Spike?“
Sein Hand fällt von ihr ab, als ob er sich verbrannt hat und sein
Blick flackert einen Moment, bevor er sich wieder fängt. Er diesmal keine Lüge
präsentiert, sondern die Wahrheit. „Ich finde es tragisch, dass du von all
meinen Sätzen, dir ausgerechnet diesen aussuchst, um ihn zu analysieren.“
Sie ebenso, aber das ist keine Tatsache, die sie mit ihm teilen
kann.
Die Spur von Traurigkeit in seinem Tonfall lässt fast ihre
anzügliche Maske einstürzen.
Aber die Alarmglocken in ihrem Kopf sind in ihrer Grabesstille
laut genug, um nicht nachzugeben, nicht wenn er sich so weich anhört. Als ob er
bereit wäre, sich für sie zu opfern, weil es nicht fair wäre und sie heute
weiß, wie der Begriff von den Mächten definiert wird. Sie weiß, dass Spike von
ihrer Gefühlskälte abgestoßen wird und sie sich keine Schwäche erlauben darf,
wenn er überleben soll. Er ihr genug Lektionen mitgegeben hat, um diese
Schlacht eventuell zu gewinnen, zusammen mit Marthas Warnungen.
Das hier ist ihre Abschlussprüfung.
Das hier ist ihre letzte Chance, ihn auf einen unabhängigen Pfad
von ihrem zu setzen, einem der keine tragischen Auswirkungen auf sein Unleben
beinhaltet. Einem, der ihn zurück nach Sunnydale zu seinem Slayer und seinem
Krümel schickt, wo er hingehört. Wo er in relativer Sicherheit weiterleben
kann. Nicht an ihrer Seite. Nicht mit einem Schadensersatz, der allein in ihre
Hände fällt.
Deshalb mokierend von ihr, „Nun?“
„Gottverdammt ja! Das ist es doch, was du hören willst!“ Er brüllt
und sie lächelt ihn weiter spöttisch an, weil es alles ist, was sie tun kann,
um nicht in Tränen auszubrechen.
Sardonisch, „Das ist, was du bist, Spike. Gefangen in dem
Teufelskreislauf seine gebrochenen Puppen zu reparieren, bis es für ihn Zeit
ist, in die nächste Runde mit uns zu gehen. Er ist der Puppenspieler, wir sind
die Marionetten und was bist du? Geppetto oder Pinocchio? Wirst du eines Tages ein echter Junge sein? Willst du es? Oder liebst du
seine Art zu sehr, an deinen Fäden zu ziehen, als dass du dich von ihm
befreist. Immer in seinem Schatten.“
Er ist um Sachlichkeit in seiner Stimme
bemüht und scheitert, der Schmerz ist da, „Ich habe mich vor einer langen Zeit
von ihm befreit und in seinem Schatten stehe ich schon gar nicht.“
Zynisch, „Tatsächlich? Warum
verrichtest du dann Drecksarbeit als sein Lakai, anstatt deinen eigenen Wünschen
nachzugehen? Warum bist du nicht in Sunnydale als Schmied deines eigenen
Schicksals?“ Sie hasst sich selbst, hasst ihre erniedrigenden Worte und die
herbe Enttäuschung, die sie in seiner Miene wahrnimmt.
Setzt zum Todesstoß für all seine guten Absichten an, „Die
Wahrheit ist die, dass du nur ein Bruchstück von ihm bist. Nicht mehr. Niemals
mehr. Und wir alle wissen das zu genau, um dir mehr als unser vorübergehendes
Mitleid entgegenzubringen.“
Wartet auf seine Reaktion, die Explosion ihres Gemisches und einen
Moment sieht es so aus, als ob er sie schlagen würde. Die Gewaltbereitschaft
geradezu blendend von seinem Gesicht ausstrahlt und ihn noch dämonischer wirken
lässt als sein Game Face. Seine Augen das blaue Feuer von ungeschliffenem
Verrat in sich tragen.
Cordelia verbannt ihre Gefühle tief unter die Maske der
Eiskönigin. Die Maske so fest auf ihrem Gesicht sitzt, dass sie es nicht wagt
zu atmen, aber Sauerstoff ist überbewertet, wenn es um sein Leben geht und so
verzichtet sie darauf. Verdrängt ihre Bedürfnisse. Drängt sie zurück. Drängt
sie nieder. Hält sie dort, hält seinen Blick und hält die Luft an.
Spike wieder auf der Grenze ist und ihn diesmal seine Aggression
dorthin getrieben hat.
Es noch immer gut für ihn wäre, wenn er sie endgültig loslassen
würde. Es das Beste in seinem Sinne wäre, sie sich noch immer nicht gegen ihn
wehren würde und sie weiß, dass er damit heute die Ausnahme von der Regel
bildet, weil sie jetzt so verdammt viel zu verlieren hat.
Dann ist der Moment vorbei.
Etwas fällt von ihm ab und seine Miene wirkt so leer, dass es ihr
Angst macht.
Ernüchtert, „Dann will ich nicht länger dein Mitleid an mich
verschwenden, Cordelia.“
Cordelias Kehle zieht sich zusammen, ihre Zähne fest
zusammengebissen, um den Hilfeschrei drinnen zu halten. Erstarrt in
Bewegungslosigkeit, weil wenn sie ihm eine Entschuldigung schuldig bleibt, er
sein Leben wiederbekommt und sie diesen Preis zahlen muss. Es ihre Wahl ist.
Eine bewusste.
Eine Entscheidung, die sie krank macht, aber nicht umbringt.
Spike steht langsam auf, zieht sich an und geht ohne einen Blick
zurück.
Das Knallen der Haustür zerstört den Eindruck eines leisen
Abgangs. Cordelia hört wie der DeSoto aufheult und das Röhren in der Nacht
verschwindet. Sitzt benommen in dem dunklen Zimmer und sie weiß nicht, wie viel
Zeit vergeht, bis die Maske von ihr abfällt und sie sich den Zusammenbruch
gestattet.
Zieht die Decke über ihren Körper und lässt all die aufgestauten
Tränen gehen. Die Schluchzer werden von dem Kissen erstickt und sie presst ihr
Gesicht so tief hinein und kann seinem Geruch trotzdem nicht entkommen. Das
Mantra, dass es richtig war, ihn freizulassen unvernommen durch ihren Schädel
hallt. Sie wegen Angel weinen sollte, ihren eigenen verworrenen Gefühlen und
ihrem Egoismus, es vielleicht auch tut, aber der Großteil ihrer Tränen geht auf
Spikes Konto, weil er etwas besseres, als diesen grotesken Abschied hier
verdient hat.
Etwas anderes, als einen Streit über Angel. Ihre giftige Zunge.
Sie Spike auf Abstand bringen musste, um ihn nicht zu verbrennen
und er so nahe dran war, ein Inferno in ihrem Innern auszulösen, weil sie durch
ihn zuviel versteht und Wissen fatal sein kann.
Ihre Liebe nicht gesund ist und tödlich sein kann. Vor allem für
ihn.
Lacht bitter zwischen ihren Schluchzern, denn Liebe ist immer eine
passende Entschuldigung dafür, zu verletzen und verletzt zu werden. Sogar ihre
gebrochene Vorstellung davon ausreicht, um ihm das Messer ins Herz zu jagen und
es in der Wunde noch einmal umzudrehen, damit die Botschaft ankommt. Damit er
geht, sie alleine in ihrer Misere lässt. Ihr Weg hieraus einer ist, den sie am
besten allein beschreitet, weil soviel Gefahren vor ihr liegen, die allein ihre
Schuld sind und sie sich nicht den Luxus von Gesellschaft erlauben kann. Sie
diese Ohnmacht abstreifen muss und lernen, keine weiteren Opfer zu zulassen.
Weil es sie verletzbar macht und angreifbar.
Cordelia jetzt alles weiß, was sie für ihr Schicksal wissen muss
und Spike einen festen Platz in ihrem Herzen haben wird. Aber der an ihrer
Seite zu riskant ist, um sein Leben für ein selbstmörderisches Unterfangen zu
verschwenden und sie erlaubt sich ihre Tränen, weil sie weiß, dass sie sich für
eine lange Zeit nicht mehr den Luxus von Selbstmitleid gestatten kann oder
Gefühlen.
Der Gedanke in die Hölle zu fahren, sie nicht so einschüchtert,
wie er sollte, weil sie selbst nicht davor zurückschreckt, dorthin zu schlagen,
wo es am meisten schmerzt. Es nicht viel schlimmer sein kann, wie ihr
diesjähriges Leben und sie trotzdem einen Auftrag hier zu erledigen hat. Sie
schuldet Spike eine aufrichtige Entschuldigung, wenn sie all das hinter sich
gebracht hat und hofft, dass er sie und ihre Gründe anhört und ihr verzeiht.
Eine persönliche Mission und sie denkt an die Zeiten, als es einfacher
war.
Die Erinnerung, wie die Rose auf ihren Innenschenkel kam, gehört
zu dieser Zeit. Der Schleier des Vergessens reißt und offenbart ein Bild, das
in all seiner bizarren Verdrehung surrealistisch wirkt und sie nicht an ein
Gemälde im Louvre erinnert, sondern nur an Wahnsinn.
Sie noch nie bei einem Rückblick das Gefühl hatte, über ihre
Furcht zu lachen, aber jetzt kämpft sie gegen das Bedürfnis an. Ihr Herz
momentan blutet und die verzweifelte Frau dort, sich nicht mehr vor den
gleichen Dingen fürchtet wie sie, denn sie ist machtlos. Nur ein Instrument,
ohne den Luxus von Entscheidungen und das macht es leicht ihren Zweck zu
erfüllen. Zu überleben.
Cordelia hält Angelus beschäftigt und sie weiß nicht, wieso. Nicht
wirklich.
Sie weiß nur, dass dies ihre Aufgabe ist und es für irgendjemand
wichtig war. Vielleicht für sie selbst. Vielleicht für die Welt. Die Grenze ist
nicht mehr so klar und sie denkt, dass es sich so anfühlen muss, wenn man
übergeschnappt. Verrückt wird. Gleichzeitig die Frage durch ihren Schädel
hämmert, ob man irre ist, wenn man noch darüber nachdenkt. Ob man geisteskrank
sein kann, wenn man nur einen Körper besitzt.
Schließt das eine nicht das andere aus?
Aber sie behält diese hypothetische Fragen für sich, weil der
Dämon an ihrer Seite eine andere Form von Kommunikation vorzieht und so schreit
sie ihm süße Nichtigkeiten in sein Ohr, wie ‚Fick mich härter!’ Und die
Dualität ihrer Gedanken macht sie ein wenig nervös, weil sie nicht weiß, ob
eine gespaltene Persönlichkeit sich so anhören würde, wie ihr Verstand. Ihr
niemand einfällt mit dem sie das Problem diskutieren könnte, außer sie selbst
und sie tatsächlich unterschiedliche Meinungen zu dem Thema vertritt und ihr
überhaupt niemand einfällt, den sie kennt.
Sie neu hier ist und da um ihn zu entzücken.
Cordy hält sich und ihre Erinnerungen bedeckt, ist nicht mehr
ansprechbar, hat sich irgendwo in den Hintergrund geschlichen und ihr den Weg
freigemacht. Aber er scheint es nicht zu bemerken und irgendwie beruhigt sie
das, weil es wichtig ist, Angelus beschäftigt zu halten und die Fassade zu
wahren.
Ihn in den Glauben zu wiegen, dass er die Frau kennt, die sein
Bett teilt.
Ihr der Grund hierfür nicht einfallen will.
Es irgendetwas mit Liebe zu tun hatte. Aber sie ist sich nicht
sicher, ob es seine oder ihre oder die einer anderen war und ob es noch Geltung
hat. Der Platz, den Cordy suchte, um sich vor ihm zu schützen jetzt ihr Körper
ist und sie die Verbindung dazu aufgegeben hat. Die Erinnerungen nicht ihre
eigenen sind. Denn sie war keine sterbende Hure. Sie war keine ewige Jungfrau.
Sie war keine gefallene Heldin. Sie ist es dennoch. In ihrem Kopf. Es dadurch
einfach wird, ihn zu unterhalten, weil ihr Körper nur noch auf Instinkte und
Reize reagiert und nicht mehr auf ihre Kommandos. Aber auf seine. Es ist
beinahe lustig, weil sie noch weiß, dass ihr das irgendwann einmal
Schwierigkeiten gemacht hat. Sie weiß nur nicht genau wann.
Sie denkt, dass es sehr lange Zeit her sein muss, wenn sie sich
nicht erinnert.
Weil die, die vor ihr war, eigentlich intelligent war.
Weil die, die vor ihr war, einmal ein anderes Talent, außer ihrem
Körper besessen hat.
Die Zeiten hinter ihr liegen. Nur ein Leib, um zu gefallen und
Freude zu spenden. Eine Hülle, die nicht leer ist, aber angefüllt mit neuen
Sinneseindrücken und Sensationen, um ihn zu halten. Hier. Bei ihr. Er darf sie
nicht verlassen, nicht gehen. Sie ist seine Kreation und er ist ihr Meister und
sie fügt sich willig.
So viel zu erforschen mit dem unbrauchbaren Verstand, dass sie
erschaudert vor all den Eventualitäten, die noch vor ihr liegen. Wahnsinn
schmeckt süß auf ihren Lippen, wie sein Blut, das sie an die Oberfläche bringt.
Nur fair, ein Handel der aufgeht, weil er unter ihren Händen zittert. Aus
Wohllust. Tiefer gräbt, all die Schleier von seinem Körper reißt und ihn in
Ekstase aufschreien lässt.
Genießt die Explosionen, die sie verursacht. Genießt die
Selbstzerstörung.
Es das Vergessen noch einfacher macht. Den Fokus auf den
Augenblick leichter.
Die Nacht verwandelt sich in den Tag, die Schatten wandern von
rechts nach links und sie hat sich schon in so vielen unterschiedlichen
Positionen befunden, dass es schwer ist, den Überblick zu wahren. Es gut ist,
dass sie Erfahrung besitzt und sie sich einfach seiner Führung anschließen
kann, ohne zu denken, wenn sie an ihre Grenzen stößt.
Sie bemerkt irgendwann seine Erschöpfung, bietet ihm ihre Kehle an
und er streicht unsicher über den Punkt, wo er sie unter der Dusche gebissen
hat und später. Vor nicht allzu langer Zeit. Murmelt unter seinem Atem, dass
das Mal verblasst ist. Sie will ihn nicht enttäuschen und biegt ihren Kopf
weiter zurück, sagt, er soll es erneuern. Bietet sich noch offener dar und der
Biss ist erotischer, wie sie ihn in Erinnerung hat.
Die Erotik jedes Mal jungfräulich. Seine Fänge, die ihre Haut
durchschlagen und sie bluten lassen und sie fragt sich, ob er das andere Blut
vermisst. Aber er stillt nur seinen Hunger an ihr, zieht sich zurück, bevor sie
ohnmächtig wird und sie denkt, dass das wichtig ist.
Aber sie kann ihr Motiv nicht ausmachen, nur ihren Wunsch ihn zu
befriedigen.
So wie sie nicht versteht, warum er sie fesselt, bevor er sich
schlafen legt. Wohin soll sie gehen, ihr Platz ist neben ihm und sie würde ihn
nicht verlassen, nicht wenn ihr jemand das Paradies versprechen würde. Aber
irgendwie scheint ihn das zu beunruhigen und die Worte ihn zu begütigen,
entziehen sich ihr.
Er sagt, „Schlaf!“ und sie tut es.
Es ist wichtig seinen Regeln zu folgen. Wenn ihr nur der Grund
einfallen würde.
Sie fragt sich, ob alles einen Grund haben muss und schläft mit
diesem Gedanken ein.
Die Nacht hat sich bereits wieder über die Villa gesenkt, als sie
erwacht. Allein und sie fühlt die Panik. Die Angst verlassen worden zu sein und
sie weiß, dass das nicht richtig ist, er darf sie nicht verlassen und ihr
Körper zittert und ihr Verstand röhrt auf, sagt, dass sie wieder versagt hat.
Warum kann sie nicht wach bleiben? Weshalb muss sie immer wieder
einschlafen? Wann versteht sie endlich, dass all die bösen Dinge im Schlaf
geschehen? Wie dumm ist sie eigentlich, dass sie sich nicht einmal die
elementarsten Dinge merken kann?
Und sie argumentiert, dass es das war, was er wollte und sie
sollte ihn doch zufrieden stellen. Das war es doch, weshalb sie überhaupt hier
war. Es war nicht fair, dass er sie ausgetrickst hatte und hier gefesselt
zurückgelassen. Wie sollte sie ihm zu Diensten sein, wenn er nicht da war? Es
war nicht fair und sie windet und zerrt an den Fesseln, bis sie sich so tief in
ihre Handgelenke und Fußknöchel schneiden, dass sie ihr gesamtes Gefühl, in den
Fingern und Zehen verliert. Ihr Blut warm über ihre Haut fließt.
Aber sie liegt erst still, als sie ihre Arme und Beine nicht mehr
fühlt.
Ihre Erleichterung als das Licht angeht und er in das Zimmer
tritt, treibt ihr Tränen in die Augen und sie bringt ein zittriges Lächeln
zustande, bebend, „Du bist zurück.“
Seine Augenbraue geht hoch und sie nimmt das Blut auf seinen
Kleidern wahr, die dunklen Spritzer, die über die schwarze Seide und das Leder
ungleichmäßig verteilt sind. Ihn noch unheilvoller wirken lassen und sie spürt
den Schock in sich und kanalisiert ihn in Erregung, weil sie nichts daran
ändern kann, dass er diese Opfer niedergeschlachtet hat und ihr Ekel ihn nur zu
weiteren Lektionen treiben wird.
Und sie hat die wichtigen verstanden, braucht keine Wiederholung.
Keine Wiederbelebung der Tortur. Keine Opfer als Augenzeugen ihrer
Dummheit.
Er neben dem Bett zum Stehen kommt und mit einer untrüglichen
Befriedigung ihre aufgeschürften Gelenke in sich aufnimmt. Sein Lächeln ist
teuflisch und sie erwidert es mit einem seltsamen Stich, er war wieder da, das
war alles was zählte. Nichts das fehlte.
Sie ist dankbar dafür.
Rutscht näher an ihn heran, als er sich auf das Bett setzt.
Soweit, wie es ihre Fesseln zulassen und sie spürt die Angst und ordnet sie als
Lust ein. Sie fühlt Abscheu und filtert sie auf Leidenschaft. Sie spürt ihren
Hass erneut hoch kochen und lässt es zu.
Seine Stimme ist nachsichtig, „Ich hatte einige Besorgungen zu
erledigen, Cor, nach der gestrigen Nacht war ich der Meinung, dass du dir ein
Geschenk verdient hast. Ich wäre nie davon ausgegangen, dass du den Deal mit
soviel Begeisterung erfüllst, nachdem sich mein eigentlicher Plan nicht so
erfüllt hat, wie ich es dachte. Aber dein Verhalten schreit nach einer
Belohnung. Du warst ein gutes Mädchen.“
Sie lächelt beglückt. Sie war ein gutes Mädchen, natürlich war sie
das.
War sie das nicht immer? Sie ignoriert die Stimme in ihrem Kopf,
die sie aufzieht und fragt, was ein gutes Mädchen in seiner gottverdammten
Gesellschaft zu suchen hat. Denn er ist nicht gut. Aber ebenso wenig ist es die
Stimme in ihrem Kopf.
Sie bringt sie zum Schweigen und besinnt sich auf ihn. Auf den
Schmerz.
Sie lächelt einladend. „Was hast du mir mitgebracht, das ich dir
nicht bieten konnte?“
„Etwas Heiliges.“ Und sein Grinsen ist mysteriös und sie stimmt
ihm vorbehaltlos zu, nichts hier ist heilig. Nichts makellos. Und er holt eine
Flasche aus der Segeltuchtasche, die sich einmal in Joshuas Besitz befunden
haben muss und stellt sie auf den Nachttisch. Und sie überlegt, was er damit
vorhat, während er sich seiner Kleider entledigt.
Seiner Ausführung mit halben Ohr zuhört, „Du heilst schneller als
ein Vampir und deshalb benötige ich etwas göttliche Unterstützung, um dich als
mein Besitz zu brandmarken. Die Lösung war erstaunlich einfach, ein Trick, den
mich Darla gelehrt hat, um meine Tätowierung für die Ewigkeit einzubrennen.“
Darla war eine ausgesprochen gute Lehrmeisterin und sie schweigt,
denn er wäre nicht erfreut über die Erinnerungen, die sie mit ihm teilt und sie
lächelt ihn stattdessen sinnlich an. Er setzt sich rittlings auf ihren Bauch,
während er die Flasche vorsichtig handhabt und sie den Giganten vor sich wahrnimmt,
der ihr Blickfeld ausfüllt. Ihre Welt. Er ist ihre Unendlichkeit. Seine Finger
sind fordernd auf ihrer Kehle und er dreht ihren Kopf, der Biss ist tief und
der Blutverlust macht sie schwindelig. Seine Erektion auf ihrem Bauch ist
schwer, wird härter mit jedem Schluck, mit jeder instinktiven Abwehrbewegung.
Und sie windet sich und er beißt fester zu, saugt ihr Leben aus ihren Adern,
zieht sich schließlich befriedigt zurück, als sie kraftlos unter ihm liegt.
Ihre Stärke in ihm.
Ihre Atemzüge sind flach und seine Stimme weit weg, „Das hier wird
wehtun, Cordy. Genieß es.“
Ihre glasigen Augen sind auf seiner Dämonenmiene fokussiert, seine
Finger krallen sich in ihr Haar, fixieren ihren Kopf und dann das Zischen von
Weihwasser, das etwas Unheiliges trifft. Sie. Ihren Hals und sie schreit.
Schreit, wie sie seit gestern nicht mehr geschrieen hat, als er den Teil von
ihr getötet hat, der ihr Herz enthielt.
Aber der Schmerz ist zuviel. Rüttelt die anderen wach. Pulsiert in
ihren Adern.
Mit jedem Schlag ihres Herzens den Flächenbrand in ihrem Innern
weitertreibt.
Und sie hört ihn Lachen. Hört sein verdammtes Lachen unter ihrem
gellenden Schrei.
Bäumt sich auf und wirft ihn von ihrem Körper, intuitiv, weil sie
ihn gerade nicht in ihrer Nähe erträgt und Angelus knallt auf die Marmorfließen
außerhalb ihres Sichtfeldes. Sein Lachen verstummt, in denselben Moment als sie
ihren Schrei endlich einfängt. Mit der Distanz zwischen ihren Leibern, dem
fehlenden Hautkontakt ist es einfach wieder zu denken und sich nicht vom
Höllenfeuer in ihren Venen konsumieren zu lassen.
Er ist wütend, sie fühlt den Wechsel in seiner Aura von
Überraschung zu jähen Zorn und sie weiß, dass sie das nicht wissen sollte. Es
kein Wissen ist, das Cordy abrufen kann und ihre Kraft keine ist, die Cordy zur
Verfügung stand, aber die Lederriemen reißen unter ihrem Zug und sie presst
ihre Hand gegen seine Bisswunde und ihr Zorn nimmt es mit seinem auf, als sie
ihn bemüht ausdruckslos anstarrt, nachdem er auf die Knie und zurück auf
Augenhöhe kommt.
„Miststück“, nicht mehr als das Zischen einer Schlange. „Dafür
wirst du zahlen.“
Ihre Stimme ist ruhig, als sie das Schweigen seiner Rachepläne
bricht, „Du hast Darla ebenso abgeworfen, ohne es zu wollen, wenn ich mich
recht erinnere und nicht wirklich dafür bezahlt.“
Seine Augen sind zu Schlitzen verengt, „Woher –"
Unterbricht ihn kalt, „Seherinnen sehen mehr, als deine begrenzten
Augen wahrnehmen können. Wann wirst du endlich lernen uns nicht zu
unterschätzen, Bastard.“
Und er zuckt vor ihr zurück. „Drusilla?“
Sie spürt das perlende Lachen seines Childes in ihrer Kehle
brennen, unter seinem Biss, schüttelt den Kopf über sein mangelndes
Verständnis. Er hat es nie kapiert, so wie er sich nie gefragt hat, woher sie
all die Kunststücke kannte, die ihn letzte Nacht, um den Verstand gebracht
haben. So eingeschränkt in seiner Sicht der Welt.
Flüsternd, „Willst du sie haben, Angelus? Soll ich dir ihre
Geschichten von dem Engelsbiest erzählen, das Sterne verschlang und Nächte in
Blutmonde tauchte? Willst du dein Childe hier in diesem Bett? Hier in mir? Mein
Blut auf diesen Laken und ihren Schrei auf meinen Lippen?“
Er schüttelt fasziniert den Kopf, ist zurück auf dem Bett.
Cordelia greift nach ihm und zieht ihn an seinem Nacken zu sich und er fügt sich
ihrer Führung, zu bezaubert von ihr und seinen eigenen Obsessionen. Sie weiß,
warum er von dem Mysterium der Seherin immer geblendet ist. Er hat nie
verstanden, dass es einen Unterschied zwischen Realität und den Bildern gibt,
die sie empfangen. Dass diese Zukunft nie so eintrifft, wie sie es sich
wünschen und Drusilla hat eine andere Art zu sehen.
Schließt die Augen und konzentriert sich auf Drusillas Melodie.
Das zweite Gesicht. Cordelia ist beeindruckt von der Leichtigkeit und
Unverbundenheit. Sein Childe blickt nur unter die polierte Oberfläche, sieht
nur Schatten der Zukunft und keine klaren Bilder. Flüchtige Schemen in der
Finsternis.
Ihre Stimme ist beschwingt von all der Unbeschwertheit, die ohne
Gewissen auskommt, „Sie ist glücklich ohne dich, die Sterne haben endlich eine
Ordnung und Spanien hat die Männer, die sie sucht. Sie bumst gerade einen
Matador in den stickigen Katakomben einer Stierkampfarena und überlegt, ob sie
dich zum Großvater machen soll.“
Öffnet langsam die Augen und starrt ihn an, „Sie ist schön und sie
ist stark, genießt zum ersten Mal ihr Unleben. Sollen wir sie dabei stören?“
Verneint mit der Bewegung seines Kopfes und zieht sie noch näher
in seiner Umarmung, drängend, „Was siehst du noch, Cor?“
Ihre Augenbrauen gehen zusammen, was kann sie ihm erzählen, das
ihn zufrieden stellt? Er ist für immer für diese Welt verloren, kann keine
Höllen mehr entfachen, außerhalb dieses Schlafzimmers. Niedergeworfen, weil
jemand sein Schicksal in die Hand genommen hat. Sie weiß, dass ihm diese
Aussichten nicht gefallen und seine Existenz wie Sand durch ihre Finger rinnt.
Konzentriert sich auf seine schwarzen Augen, die Intelligenz dahinter wird ihn
nicht retten. Die Kreativität ist ausgespielt.
Ihr Blick geht zur Uhr auf der
Kommode. Tick-Tock-Tick-Tock.
Streicht entschuldigend über seine
Stirn und sie merkt, dass ihr Mitleid ihn nervös macht und so bleibt ihre
Antwort rätselhaft, um ihn beschäftigt zu halten, denn das ist ihre Bestimmung.
„Dinge,
die dich nichts angehen und Ereignisse, die du nicht verhindern wirst.
Entscheidungen, die nicht deine sind und Zeit, die schneller enteilt, als dir
lieb ist.“
Ihre Zunge wandert über den Punkt, der seinen Herzschlag
beinhalten würde, wenn er seinen nicht vor einer Ewigkeit verloren hätte. Seine
Fingerspitzen sind auf ihrer Wange, bringen ihr Gesicht auf Abstand und drehen
sie wieder in seinen Blick. Sein Interesse ist durchdringend, ihre Warnung ist
milde, „Vorsicht, sonst verbrennst du dich am Fegefeuer. Deine Seherin ist
aufopferungsbereiter, wie du ihr zugestanden hast.“
„Wie meinst du das?“
„Ssh, deine Zeit ist am abgelaufen, ihre Verdammnis sicher.“
Überbrückt die Verblüffung in seiner Miene mit einem tiefen Kuss,
der seine Gedanken in andere Bahnen lenkt. Entlässt die vagen Bilder und
Nebelfetzen aus ihrem Verstand und konzentriert sich auf seinen Körper. Die
tatsächliche Klarheit und den Grund ihres Hierseins. Ignoriert das Brennen in
ihren Adern. Drückt ihn zurück in die Matratze und klettert auf seinen Schoß,
seine Abwehr ist einfach zu umgehen, sie kennt ihn. Besser als sie es sollte,
aber Darla und Drusilla teilten nicht Jahrhunderte lang sein Bett, ohne den ein
oder anderen Trick aufzuschnappen und so entledigt sie sich ihrer Fußfesseln,
ohne dass er es bemerkt, bis sie ihn fragt, was er mit den Lederbändern vorhat,
die sie verführerisch vor seinen Augen baumeln lässt.
Bondage-Spaß nicht wirklich reizt, wenn sie beide wissen, dass sie
von den Fesseln nicht gehalten werden und bedauerlicherweise Eisenfesseln auf
der Mode sind. Und sie können sich schlecht in sein Schlafzimmer im Hyperion
schleichen, um dort unter den Augen ihrer Familie weiterzumachen. Hört ihn
unter sich und ihren Worten stöhnen und ihr fällt eine Verwendung für das Leder
ein und seine Augen brennen sich in ihre, während sie die Riemen um seinen
Schwanz bindet und sie lächelt ihm wissend zu und er schüttelt verwirrt den
Kopf. Kann mit diesem fremden Wesen in seinem Bett nichts anfangen und sie
gräbt ihre Fingernägel in seine Brust bis Blut fließt und zermalmt seinen
Verstand unter den fordernden Bewegungen ihrer Hüfte.
Denn er ist ein Vampir und sie weiß, wie diese lieben.
Verbrennt ihn mit ihrem Schweiß, der mit Weihwasser gemischt ist
und der ihn brüllend zum Höhepunkt kommen lässt, weil er seinen Abstand nicht
halten konnte. Sich instinktiv dem Sirenengesang ihres Blutes ergab. Die
Kontrolle nicht wahren. Folgt ihm, weil es ihre Aufgabe ist, sich um ihn zu
kümmern, bis sich die Umstände ändern und sie dabei jede Waffe einsetzen darf,
die sich in diesem Schlafzimmer befindet, weil keine Menschenseele Zeuge ihrer
Demütigung wird.
Denn die Erinnerung an das Gesehene verblasst ebenso schnell.
Wird ersetzt durch Geschehen.
Weil es okay ist, geöffnet unter ihm zu liegen und ihm freien
Zugang zu ihrem Innenschenkel zu gewähren. Weil seine Zähne ihr Fleisch
durchtrennen, seine Hände ihren Oberschenkel festhalten und ihr Blut fließen
lassen. Schmerz Liebe unter Dämonen ist und sie ihn lieben muss, ansonsten
würde sie ihn töten, denn es liegt in ihrer Macht und der Gedanke Blasphemie
gleichkommt und sie ein gutes Mädchen ist.
Und gute Mädchen kommen in den Himmel und sie diesen in seinem
Bett findet.
Weil diese Hölle sie hervorgebracht hat.
Ihr Schrei von seinem Mund geschluckt wird, als er das zweite Mal sein
Weihwasser in dieser Nacht zum Einsatz bringt und die Rose verewigt. Weil er
sie liebt und sie diesmal nicht das Bedürfnis hat, ihn auszulachen und
stattdessen seine Hüfte verbrennt, weil sie nicht genug von ihm bekommen kann.
Oder er von ihr. Sie denkt nicht, dass diese Unterscheidung noch wichtig ist,
solange sie ihn in ihrem Bett hält. Oder Annas.
Sie nicht duschen brauchen.
Denn sie sind beide unheilig, schmutzig und atemberaubend schön.
Zumindest in der Dunkelheit dieser dritten Nacht.
War es wirklich der Gedanke, wie die Rose dorthin kam, der hierher
führte?
Weil die Wunde nicht so schmerzt, wie sie sollte.
Cordelia die gähnende Leere ihres Bettes zu bewusst ist, die Spike
hinterlassen hat. Denn sie hat heute Erinnerungen an prickelnde Leidenschaft,
ohne den Wunsch sich zu vergessen.
Wird diese für nichts in der Welt tauschen oder hergeben, noch
nicht einmal für Wissen.
Schon gar nicht für dämonische Liebe. Oder eine Rose.
~*~Fini – The
Remedy - Part 22~*~