Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex,
disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off
the leash…
Teil: 21/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr
viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer
bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 21: Indem Cordelia mit Wesley telefoniert, nachdem Spike ihr
ein paar erfreuliche Erinnerungen mitgegeben hat, um zukünftige Abstürze zu
verhindern.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship
Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel,
Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles
Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication:
HELL, Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Smut, um
die Stimmung aufzuheitern und viel Wesley, weil er mein ungeschlagener
Lieblingswächter ist und ich die geschwisterliche Beziehung zwischen Cordy und
ihm einfach unwiderstehlich finde. Jules schrieb den Wesley Konterfeit hierfür
und das eigentliche Telefonat und ich habe keine Ahnung bei welcher
Formatierung diese Fic verloren ging, ich weiß nur, dass sie mir den Rohentwurf
geschickt hat, dieser unauffindbar in meinen Back-ups ist und das ziemlich
fucked up ist... *cringes in shame*
As
lost as I get, I will find you.
Der Plan klang vielleicht gut, aber die Aussicht mit Wesley zu
telefonieren war nach den Ereignissen, der letzten beiden Tage ein wenig
beunruhigend. Vor allem weil sie keine Ahnung hatte, wie sie Marthas Warnung in
Worte fassen konnte und die Bedrohung darstellen, ohne ihn zu paralysieren oder
in den Panikmodus zu versetzen. Sich selbst daraus befreien.
Außerdem gab es noch das kleine Problem, einem Wächter
klarzumachen, dass sie Sex mit einem Vampir hatte und es gut war. Für sie und
sie deshalb nicht verrückt war. Gerade mit ihrer Vergangenheit. Nach einem
letzten langen Blick auf das Handy, steuert sie auf die Küche zu, schenkt zwei
Whiskey ein und folgt Spike auf die Terrasse.
Er blickt müde auf, als sie ihm den Whiskey reicht und sich in den
Sessel neben ihn setzt. „Wo ist Martha?“
„Keine Ahnung, sie ist weggefahren.“ Sein Kopf weist auf die
Stelle, an der vorher eine alte Corvette stand. Dann lehnt er sich in dem
Korbsessel zurück, nimmt einen tiefen Zug von seiner Zigarette und starrt auf
die Felder vor ihm.
Das Schweigen ist angenehm nach all den Offenbarungen der
vergangenen Tage und Cordelia zieht die Beine an und entspannt sich, nimmt
einen Schluck von ihrem Whiskey. Der Geschmack ist unvertraut scharf, aber die
Wärme des Alkohols angenehm in ihrem leeren Magen. Sie war dabei sich eine
Menge schlechter Angewohnheiten zuzulegen und Whiskey vor dem ‚Frühstück’ war
noch nicht einmal in der Top Ten.
Versucht sich zu erinnern, wann sie zuletzt eine Tagesroutine
hatte, die auch nur im entferntesten an Normalität heranreichte und denkt, dass
sie die kläglichen Ansätze davon endgültig mit ihrem Highschool-Abschluss
hinter sich gelassen hat. Dass sie sich in den letzten Wochen endgültig auf den
Vampir-Rhythmus eingestellt hat, die Tage verschlief und erst mit der
einsetzenden Dämmerung wach wurde. Seit die Visionen, die zu einem Kampf
führten mit der Genauigkeit einer Schweizer Uhr eben dann eintrafen, wenn sie
wieder auf der Straße waren.
Überlegt, ob die drei Visionen ihr drei Tage Ruhe zusichern und ob
das heißt, dass sie morgen wieder auf der Straße sind und ob tatsächlich jedes
Detail Part eines größeren Planes ist. Warum die Schattenbilder verschwunden
sind und ob sie den Kontakt mit Angel verliert oder nur den zu Angelus
unterbindet. Schiebt den trüben Gedanken weg, besinnt sich auf etwas anderes.
Die Nächte waren angenehmer, nicht nur weil Spike sich frei
bewegen konnte, sondern weil sie sich freier fühlte. Bizarr, aber die Routine
mit der die Menschen ihre Leben führten, erschien bedrückend und Cordelia ist
sich nicht sicher, ob es daran liegt, dass sie eben diese nie erleben wird oder
es sie irritiert, weil sie sicherstellt, dass die Familien in Frieden leben
können. Die Freaks der Nacht waren ihrem Wesen näher, ließen ihr den Glauben,
dass sie normal war. Zumindest normaler.
„Du bist eine seltsame Frau voller Widersprüche, Cordelia. Sehr
beunruhigend.“
Sie blickt ihn verblüfft an, erinnert sich daran, dass
Gedankenlesen keines seiner Talente ist und Spikes Lächeln ist unverfänglich.
„Ist dir das gerade erst klargeworden oder ist diese Wahrheit das Ergebnis
eines längeren Denkprozesses?“
„Mmh, beides. Mir ist nur gerade klar geworden, wie seltsam du
tatsächlich bist.“
Als sie ihn unverwandt anstarrt fährt er schließlich fort, „Auf
der einen Seite kannst du es mit Angelus und den Mächten aufnehmen, ohne daran
zu zerbrechen, bist so biegsam wie flüssiger Stahl. Auf der anderen Seite kann
die Aussage, dass du kein Herz hast, dich soweit treiben, dass du bereit bist
dich aufzugeben. Als ob jemand flüssigen Stickstoff über dich geschüttet hat
und eine falsche Bewegung reicht, um dich in Stücke zu schlagen, der geringste
Druck. Nur langsames Auftauen eine Vernichtung verhindert.“
„Ich wusste nicht, dass du den Discovery Channel in deiner Gruft
empfangen konntest.“
Er lässt ein leises Lachen hören. „Was kann ich zu meiner
Entschuldigung sagen? Die Tage in Sunnydale sind lang, die Besuche des Slayers
oder Nibblets waren zu selten und man braucht ein Kontrastprogramm zu
Passions.“ Er inhaliert noch einmal tief und schnippt die Zigarette auf den
Vorplatz, erwidert ihren bösen Blick mit einem Achselzucken. „Warum hast du
deinen Wächter noch nicht angerufen?“
„Weil er nicht nur mein Wächter ist, sondern in erster Linie mein
bester Freund und ich noch dabei bin, mir eine Formulierung für den Stand
unserer Beziehung einfallen zu lassen, die Wes nicht in den ‚Brillenputz-Modus’
schickt.“
Spike grinst frech, bevor er ironisch erwidert, „Fuck Buddies ist
keine passende Formulierung? Dabei war deine Erklärung gestern so
einleuchtend.“
Sie lässt ein Schnauben hören, bevor sie ihr Glas leert. „Ich bin
eine seltsame Frau.“
„Vergiss die Widersprüche nicht.“
„Wie könnte ich.“
Schließlich fährt er ernsthaft fort, „Also welchem Umstand habe
ich es zu verdanken, dass du dich nicht in Licht aufgelöst hast, Cor? Um
zukünftigen Spaltungen auf nuklearer Ebene zuvorzukommen.“
Die Antwort ist einfach. „Deine Worte und dein Geruch.“
„Huh?“ Er legt überrascht den Kopf schief.
„Dein Geruch nach Sommer, See und Salz weckte Erinnerungen.“
„Also habe ich Eindruck hinterlassen.“ Sein Grinsen ist pure
männliche Eitelkeit und sie lächelt kopfschüttelnd. „Dann sollte ich für mehr
gute Erinnerungen sorgen, oder?“ Ihre Augen werden groß.
Er leert seinen Whiskey mit einem Zug, steht auf und hält ihr
seine Hand entgegen. Sein Grinsen ist teuflisch, „Sieh es als
Präventionsmaßnahme, schließlich sind wir Fuck Buddies.“ Und sie kann seine
mentalen Anführungsstriche, um das Wort sehen.
„Martha –"
Er unterbricht sie, „- wird für die nächste Stunde weg sein und
selbst wenn nicht, wird sie uns nicht stören. Dafür ist sie diskret genug,
außer sie ist auf einen Dreier scharf, was ich persönlich für unwahrscheinlich
erachte. Also?“
Cordelias Hand legt sich zögernd in seine und er zieht sie hoch.
Zieht sie hinter sich her in das gemeinsame Schlafzimmer, entledigt sich ihrer
Kleider und seiner. Dann manövriert er sie auf das Bett, kniet über ihr, seine
Hände erkunden ihren Körper. Das hier ist noch immer unvertrautes Terrain und
sie liegt ein wenig steif unter ihm, weiß nicht, wohin mit ihren plötzlich zu
langen Armen und Beinen.
Seine Stimme ist eindringlich, „Entspann dich, Cor, ich werde dir
nicht wehtun.“
„Ich weiß.“
Das ist auch nicht ihre Sorge. Aber sie kann das Gefühl nicht
abschütteln, dass sie das hier nicht verdient hat. Dass es schwerer sein
sollte, sich ihm hinzugeben. Verworrener. Sie etwas anderes empfinden sollte,
als das Gefühl seiner begnadeten Hände auf ihrem Busen. Seiner Lippen auf ihrem
Schlüsselbein.
Das pure Vergnügen von eisiger Haut, die gegen feurige reibt.
Ihre Arme gehen zögernd um seinen Nacken, ziehen ihn näher und sie
seufzt leise. Schließt die Augen und atmet seinen Geruch ein, vermischt mit
Whiskey und Rauch. Er erinnert sie an die ersten Wochen in seiner Gesellschaft
und daran, dass sie beide jemand anders lieben. Die Frage, was sie eigentlich
hier treiben, eine wäre, auf die eine Antwort suchen, sich lohnen würde.
Nur scheint dieses geheimnisumwitterte Rätsel unwichtig.
Nur scheint ihr Körper nicht daran interessiert zu sein, was ihr
Herz will.
Es nicht wirklich hiergegen demonstriert. Sie stöhnt als seine
stumpfen Zähne sich flüchtig in ihre Brust graben, ihr Rücken biegt sich durch
und ihre Beine öffnen sich. Beinahe als ob sie ferngesteuert ist. Beinahe als
ob es natürlich ist. Beinahe als ob sie ihn begehrt und ihm nicht nur vertraut.
Aber das tut sie nicht. Kann sie nicht. Und will sie nicht.
Nicht mehr als sie es ohnehin schon tut.
Spürt mehr, wie sie es bewusst wahrnimmt, dass er seine Position
ändert, zwischen ihre Beine gleitet und sie reibt sich gegen seine Erektion,
hört ihn seufzen und benötigt wieder etwas, um ihren Mund beschäftigt zu
halten. Biegt ihren Arm zurück und legt ihren Handrücken auf ihre Lippen, um
sich von unbedachten Handlungen abzuhalten. Und vielleicht auch vor
gedankenlosen Äußerungen.
Fühlt wie sein Mund tiefer gleitet und diesmal nicht an ihren
Brüsten hängen bleibt, als er auf Höhe ihres Bauchnabels ist, zieht sie ihn
zurück. Fest, „Nein, Spike!“
Seine Augenbrauen gehen zusammen, „Nein?“
Sie schüttelt entschieden den Kopf, „Nein.“
„Okay. Alles andere ist jedoch offene Spielwiese?“ Sie nickt
langsam. „Gut.“
Aber Spike kommt nicht sofort zurück, lässt seine Zunge um ihren
Nabel kreisen und sie hat genug Vertrauen in ihn, dass er ihre Wünsche
respektiert und sie entspannt sich wieder unter den Berührungen seiner
Fingerspitzen. Lässt sich wieder von der Wärme und Leidenschaft einfangen, die
sein kühler Körper in ihr zündet. Die Flamme unter ihrer Haut macht sie nicht
mehr nervös und sie genießt seine Finger, die tiefer wandern.
Erwartet sie, lächelt, streicht mit einer Hand über seinen Rücken
und seinen Hals.
Entfaltet sich weiter und atmet tiefer.
Ebnet einen weiteren Schutzwall in sich, hebt einen weiteren
Schleier, während seine Lippen ihren Körper erkunden. Die Stelle unter ihren
Rippen findet, die sie seufzen lässt und den Punkt an ihrer Taille, der sie
auflachen lässt. Seine Augen leuchten und sie grinst und weiß, dass sie genauso
strahlt wie er, ohne übernatürliche Kräfte. Sie sich verstanden fühlt und
seltsam beschwingt.
Cordelia diesmal keine ausgedehnte Ouvertüre will, sondern einfach
Sex.
Keinen formvollendeten Liebhaber, sondern einen Fuck Buddy.
Bringt ihn mit einer Drehung unter sich, positioniert sich über
ihn und er blickt sie mit einer Mischung aus Hunger und Verlangen an, die ihre
Haut noch mehr glühen lässt. Ihre Hand schließt sich um seine Erektion und sie
lässt sich langsam fallen. Diesmal wird sie wieder von ihm aufgefangen und
seinem harten Körper. Seinen Händen um ihre Hüfte. Schließt die Augen, als sie
ihn so tief in sich begraben fühlt und ihr Kopf fällt instinktiv in den Nacken.
Verharrt für den Augenblick.
Nimmt seine Fülle in sich auf, die ihre Leere so perfekt ausdehnt,
das Gefühl von ihm tief in ihr begraben. Ihre Handfläche auf seinem Oberkörper.
Ihre ersten Bewegungen sind behutsam und sie sucht ihren eigenen Rhythmus,
sucht nach etwas das ihr Vergnügen bereitet und findet langsam das Gleichmaß,
das sie klingen lässt. Eine Resonanz in ihr entfacht, die nachhallt bis in
seine Muskeln unter ihren Händen. Seine Finger wandern zärtlich, fast
spielerisch über ihre Oberschenkel, malen leichte Muster auf ihre Haut, während
sein intensiver Blick auf ihrem Gesicht ruht.
Bis sie ein Tempo ansetzt, das ihn anheizt und seine Lider
schließt. Sich gegen das Kopfteil stützt und seine unterdrückten Flüche bringen
ihren Blick zurück auf sein Gesicht. Er hat nichts himmlisches in diesem Moment
und es könnte sie nicht weniger interessieren, solange seine Hände sie nicht
einfangen und ihre Geschwindigkeit ausbremsen.
Ihr die Freiheit lassen.
Aber alles was er anbietet, ist seine Unterstützung, sind seine
Hände auf ihrem Hintern, die sie locker halten, wieder ein Rahmen. Wieder
etwas, dass sie nicht ziellos werden lässt. Ihren Fokus hält. Ihr Atem kommt
stoßweise, ihre Bewegungen fließend und sie lässt sich endlich nach vorne auf
ihre Ellbogen fallen, bringt ihre Arme neben seinen Kopf und ihre Stirn
gegeneinander und sie fühlt wie er synchron mit ihr atmet.
Die simple Erotik in der Geste trifft sie unerwartet.
Die Bedeutung, dass er sich ganz auf ihren Körper einstellt, ist
nicht wirklich überraschend. Ist intensiv. Ist etwas, das er vielleicht gestern
schon getan hat und ihrer Aufmerksamkeit entging. Und sie wird langsamer, weil
sie noch nicht will, dass es zuende geht und sie zu nahe am Abgrund ist.
Und Cordelia öffnet die Augen, sein Gesicht ist so dicht, dass es
fast verschwommen ist und sie wird von goldumrandeten Blau empfangen und seine
verbale Stille ist genauso unnatürlich wie im Zirkel. Aber es erscheint trotz
allem richtig. Seine Hände die sie näher ziehen, ihren Oberkörper gegen seinen
pressen und seine Hüften, die gegen ihre stoßen. Sie aufrütteln, aber auf eine
gute Weise. Sie daran erinnern, dass dies Sex ist und sie auf ein Ende
zusteuern sollten. Es zuviel ist und sie wieder die Augen schließt, sich auf
das Gefühl in ihrem Innern konzentriert und ihre gemeinsamen Bewegungen.
„Komm näher.“
Sie will sagen, dass wenn sie noch näher kommt, ihr Körper in
seinem verschwindet. Sie immer noch zwei Individuen sind und ihre Finger
vergraben sich zittrig in seinem Haar. Seine Arme legen sich enger um ihren Rücken.
Ihr Atem rasselt in ihren Ohren und dann dreht er plötzlich den Kopf und seine
Zunge fährt die Linie hinter ihrem Ohr ab. Langsam und zündend folgt sie ihrem
Hals und ihre Lippen wandern genauso begierig über die Stellen seiner Haut, die
sie erreichen kann, ohne sich von ihm zu lösen. Seinen Oberkörper, seine Kehle,
genauso ruhelos wie seine Hände ihr Kreuz kneten und sein Mund ihre Schulter
und ihren Hals schmeckt.
Versucht seinen Geschmack aufzunehmen.
Versucht ihn im Gedächtnis zu behalten und sie weiß nicht, woher
die heftige Wendung kommt, aber auf einmal ist es Leidenschaft und Lust und
eine Spur von Trauer in beidem. Keine Verzweiflung, aber das Wissen, dass dies
zu gut ist, um zu halten. Relatives Glück nicht mehr als ein Zwischenspiel. Nichts
ist für die Ewigkeit bestimmt. Nicht sie beide. Sie wissen das.
Verharrt mit der Stirn gegen sein Kinn gepresst, offene Lippen
gegen seinen Adamsapfel, denkt an all die Worte, die ungesagt bleiben werden
zwischen ihnen. Denkt an all die Möglichkeiten, die unerforscht im Raum
zwischen ihnen stehen werden. Denkt an ihn und das was er bereit ist ihr zu
geben, neben den gemachten Erinnerungen. Am Ende.
Das Erkennen, das sie nicht alles von ihm annehmen kann, das er
bereit ist zu geben.
Es sollte sie nicht stören, aber der Missklang ist da.
Das Moll das von einer Zukunft wispert, in der sie beide wieder
getrennt ihre Wege gehen. Sie will ihn festhalten, will in ihn kriechen und
sich dort in den Rissen und Spalten festsetzen. Unbemerkt. Einen Teil von ihr
in ihn imprägnieren. Unzerstörbar machen in ihm. Unerreichbar in seinem
Gedächtnis sogar für sie, so dass es Bestand über alle Veränderungen hinaus
hat. So dass sie sich ohne schlechtes Gewissen davon schleichen kann, mit dem
Wissen, dass ein Teil von ihr solange existieren wird, wie Spike an die Erde
gebunden ist und selbst in seinem Staub noch da sein wird.
Dass sie gut war. Ist. In etwas. In ihrem Wesen. Ihrer Liebe.
Seine Hände fangen ihr Gesicht ein, heben es an und seine Augen
suchen ihre. Fingerspitzen, die ihr Gesicht federleicht abzeichnen und in
seltsamen Kontrast zu seinen harten Stöße stehen, die gegen ihre Hüften
prasseln. Die aufgebracht sind, wachrütteln und seine Blicke fragen sie, ob es
nicht das ist, was sie von ihm will, braucht, verlangt und seine Hand wandert
in ihren Nacken zieht sie näher an sein Gesicht und sie weiß, wohin das führt
und es ist das, was sie über die Grenze wirft und sie reißt ihn mit.
Denn Spike hat nie gelernt loszulassen und manchmal kann das gut
sein.
Manchmal kann der Fall schön und schwerelos sein und
atemberaubend, ohne Angst zu wecken und Dinge zu verkomplizieren. Ihre Hände
halten noch immer sein Haar und er hält noch immer sie, als sie langsam
zurückkommt. Aber ihr Gesicht ist sicher in seinen Hals gepresst, Cordelia
atmet ihn ein. Und sie will hier weich liegen bleiben, nur bis sie ihr Rückgrat
zurück hat und er schiebt sie nicht von sich, legt nur seine Arme locker um
ihren Rücken, seine Hände auf ihren Hintern und sie greift seine Schultern.
Sie denkt, dass das keine Gewohnheit werden sollte. Diese
Schwäche.
Dem ungeachtet liegt sie knochenlos auf ihm, nicht wartend aber
auch nicht angekommen, bis der Schweiß auf ihrer Haut getrocknet ist und sie
sich zögernd von ihm löst. Die Welt ist zurück. Sie sind es, an dem Punkt, an
dem sie gestartet sind und es hat sich nichts geändert. Nichts ist aus den
Bahnen gekippt und das ist ebenfalls gut.
„Wir sollten morgen weiterziehen.“ Und er nickt bedächtig. „Und
ich sollte noch Wes anrufen.“
„Ist es dafür nicht einwenig zu spät?“
Nach einem Blick auf die Wanduhr, „Nein, er wird noch im Hyperion
sein.“
„Okay, dann gehe ich duschen, damit ihr ungestört reden könnt.“
Und sie gibt ihm ihre Bestätigung mit einem Nicken,
selbstvergessen, „Deine Sachen sind im Bad.“
„Du sollst mir nicht hinterher räumen, bezwing den Mutterinstinkt
oder ich sehe mich gezwungen, ihn aus dir herauszutreiben.“ Blickt ihn
überrascht an und er lächelt provokant und damit ist ein nackter Spike aus der
Tür und sie blickt einen Moment unentschlossen auf das helle Viereck. Bevor sie
das Mobiltelefon aufklappt und auf Empfang hofft. Nach einem Blick auf das
Display, zieht sie sich an und geht in die Küche. Martha wird nichts dagegen
haben, wenn sie ihr Telefon benutzte.
Die Nummer gedankenlos aus dem Gedächtnis eintippend, lauscht sie
dem Leerzeichen, nachdem zweiten Klingeln, hört sie die verschlafene Stimme auf
die sie gesetzt hat. „Angel Investigation. Wesley Wyndham-Pryce am
Apparat. Was kann ich für Sie tun?“
Lächelt bei ihrer Vorstellung, wie er über seinem
Schreibtisch eingeschlafen ist, weil niemand da war, der ihn heimgeschickt hat.
Lächelt, weil sie deswegen nicht traurig sein sollte. Wundert sich nicht, wo
ihr Motto geblieben ist, ‚Wir helfen den Hilflosen!’, erinnert sich, dass sie
seit einer ganzen Weile selbst ziemlich hilflos und hoffnungslos waren. Sind.
„Wesley, hier ist Cordelia.“
„Cordy.“ Und er hört sich so müde an, dass sie ihn am liebsten für einige Wochen in Urlaub schicken würde, weil er es sich mehr als verdient hat. Entspannung dieser Tage nicht so leicht in LA gefunden werden kann. „Wie geht es dir?“
Das Zögern ist beinahe unmerklich, wie ging es ihr? „Gut.“
Abgesehen von ein paar bedeutungslosen Kleinigkeiten, wie
einen von ihr heraufbeschworenen Weltuntergang und der zusätzlichen Nachricht,
dass sie sich mit den Mächten in einem persönlichen Krieg befand, ging es ihr
ausgesprochen gut. Dass sie die Ewigkeit wahrscheinlich in irgendeiner
Höllendimension schmoren würde, war auch noch ganz oben auf ihrer Liste, der
trivialen Dinge. Plus der irrelevante Fakt, dass Angelus allein auf ihr Konto
ging und zwar noch viel weitreichender, wie sie es noch vor zwei Tagen gedacht
hatte. Das leichte Pochen zwischen ihren feuchten Schenkel fühlte sich auch gut
an und ja, eigentlich lief in ihrem Leben alles soweit fantastisch. Wenn sie
nicht über die Zukunft nachdachte oder die Geschichte und eigentlich war sie
der Meinung gewesen, dass sie nur die Vergangenheit zu fürchten hätte.
Cordelia merkt erst jetzt, wie abgedreht, nein, verdammt abgefuckt das alles klingt und dass sie Wes damit nicht belasten sollte. Er hatte bereits genug Verantwortung auf seinen schmalen Schultern. Wesleys Worte durchdringen den Nebel aus Groll und Sarkasmus, der sich gerade einstellen will. „Braucht ihr Hilfe? Hattest du eine Vision?“
Und er hört sich noch immer so müde an und sie kommt zu einer Entscheidung, dass er mit einer von ihren kürzlich getroffenen Entscheidungen genug zu knabbern hat. Sie vernimmt wie er einen seiner dicken ledergebundenen Schmöker auf den Tisch vor sich fallen lässt und schließt die Augen, lauscht auf das folgende Geräusch und ja, da ist es, das leise Rascheln von Papier und sie sieht ihn so offensichtlich vor sich. Fast fühlbar, als ob sie die Hand ausstrecken kann und ihn anfassen. Wie er gedankenverloren an dem großen Schreibtisch sitzt und ein wenig verloren dahinter wirkt, wenn er nicht ein Buch vor sich liegen hat, das älter als er ist.
Sie kennt ihn und seine Reflexe und lächelt. „Wo ist
Spike?“ Und er kennt sie.
„Er duscht.“ Sie fragt sich, warum es so komfortable ist
mit Wesley zu reden. So sehr daheim und alltäglich, dass sie sich beinahe
wieder normal fühlt. „Cordy. Nicht dass ich es nicht schätze, dass du mich
anrufst, aber es ist -“
Sie unterbricht ihn lächelnd, „Was, zu spät? Zu früh? Warum bist du dann noch an der Arbeit, Wes?“ Und sie kann sich nicht halten, ihn mit ihrem Wissen aufzuziehen. „Und warum hast du dann das Buch der Wächter vor dir liegen?“
„Ich höre, dass es dir tatsächlich gut geht.“ Langsam wird er wach und ihr Lächeln wird noch breiter.
„Es geht mir gut, Wes.“ Ihr geht es jetzt gut, aber das ist nicht der Punkt, sie muss trotzdem mit ihm reden und sie braucht seinen Segen oder etwas, was dem sehr nahe kommt. Sie braucht sein Verständnis, das wenigstens er sie nicht verdammen wird und sie weiß, dass er der einzige sein wird, auf den sie hoffen kann, weil sie den Rest ihrer Familie kennt. Angel und Gunn einmal mit dem Hass auf einen speziellen Dämon vereint wären, Freds Gründe Dämonen nicht zu trauen und Lornes allseitiges Verständnis, das soweit geht, dass es keine Bejahung ihrer Situation sein kann.
Sie setzt sich langsam an den Küchentisch.
„Aber es gibt da tatsächlich etwas, über das ich mit dir reden muss...“ Cordelia pausiert, unsicher, wie sie das Thema anschneiden soll, ohne ihn zu verschrecken oder die Familie auf den Plan zu rufen. „Aber du musst mir versprechen es niemand zu sagen. Ich weiß nicht, wen ich sonst anrufen soll. Fred ist wohl kaum die Richtige um über Sex zu palavern. Und du musst zugeben, dass ich nicht allzu viele Freundinnen habe.“
„Wie bitte?“ Er schnappt ihren Köder und sie lehnt sich
zurück, „Sex?“
„Sex. Ja, Wes.“ Sie
konnte ihn noch schocken, trotz der gemeinsam durchlebten Traumata und Katastrophen,
einfach indem sie das S-Wort benutzte im Zusammenhang mit ihrer Person. Und das
war nicht neu. Das war älter als drei Monate. Das war ihr Wes.
„Das hat nicht mit Angel zu tun, nicht wahr?“
Seine Frage ist langsam gestellt, er versucht seinen Geist,
um das neue Konzept zu wickeln und sie lässt ihm seine Zeit. „Nicht wirklich.“
„Das hat mit Spike und dir zu tun, oder?“
„Ja.“
Nach einiger Zeit, schließlich leise, „Also?“
Sie denkt, die Wahrheit ist das, was er am ehesten
versteht. „Wir sind zu der Übereinkunft gekommen Fuck Buddies zu sein.“
„Wie BITTE?“ Oder auch nicht.
Vielleicht anders? „Freunde mit Extras.“
„Gott, Cordy, das...“
Sie unterbricht ihn diesmal rigoros, hat keine Lust auf
seine Vorträge, wenn er derjenige mit den One-Night-Stands war. „Das machen die
Leute heutzutage ständig. Sie...“ Cordelia nimmt einen tiefen Atemzug. „Sie
haben Sex mit Freunden, Nicht-Freunden, Kollegen, Fremden, Freunden...“
„Du wiederholst dich.“
„Ja, ich weiß.“ Das hier war sicher. Auf eine Art und
Weise. Und normal. Sie durfte normal nicht vergessen. „Was ich sagen will ist,
dass es mehr Leute wie mich gibt, die auch Freunde haben mit denen sie Sex
haben. Sehr guten Sex, wenn ich das mal so-“
„Zu viel Informationen, Cordy.“
Lustig, das von dem Mann, der sie nach einer Mördervision
nach der Augenfarbe des Monsters fragen konnte, während sie versuchte, ihr
Gehirn im Kopf zu behalten und ihren Verstand dort, wo er hingehörte. Sie
klingt etwas spöttisch, „Ich dachte nicht, dass ich das mal aus deinem Mund
höre, Wes.“
„In diesem Fall heißt es, um so weniger Informationen um
so besser.“ Haha, falsche Antwort Wächter.
„Nun...“ Sie grinst böse, Wes hatte es sich verdient mit
seinen Visionsinquisitionen und den endlosen Recherchemarathons, durch die er sie
in der Vergangenheit durchgehetzt hatte. Keine 21jährige sollte Latein und die
Bibel und diverse andere Wälzer in einer toten Sprache rezitieren können.
Worüber eine junge Frau reden sollte, war das: „Spike ist ein toller Liebhaber.
Ich bin dreimal hintereinander gekommen und das ohne dass er mehr als seine
Finger und seinen Körper einsetzen müsste. Ich meine alles ohne Lippen und
danach hat er mich umgedreht und-“
Seine Stimme klingt eine Oktave höher, „Tut mir leid dich
zu stören, Cordelia, aber ich bin wirklich nicht erpicht darauf über deine und
Spikes sexuellen Erfahrungen zu hören. Obwohl ich es sehr schön finde
festzustellen, dass du überhaupt wieder über Sex reden kannst.“ Sieht wie er
die Augen verdreht und gegen die Decke starrt, nur da oben ist niemand, der ihn
oder sie erhören wird.
Der ihnen gewogen ist und nicht auf ihr Blut aus ist.
Mit all seinem angehäuften Wissen sollte er das ahnen,
oder?
„C-Cordy.“
Sie versucht die Erschöpfung abzustreifen und sich auf ihr
eigentliches Thema zu konzentrieren, sie wollte ihn nicht weiter beunruhigen
oder ihm ein schlechtes Gewissen machen. Und er klang so verdammt besorgt.
Weshalb? Wes wusste noch nicht einmal den Anfang ihrer Geschichte und sie würde
sie ihm nicht heute Nacht erzählen, sie unterdrückt ein Seufzer. „Ich weiß
nicht was mit mir los ist, Wes.“
„Was meinst du?“
„Ich meine...“ Wieder eine Schauspielstunde zugunsten
ihrer Familie und Wes und Angel waren der Meinung gewesen, dass es sich nicht
bezahlt machen würde. Wenn sie nur damals geahnt hätten, wie falsch sie mit
dieser Annahme lagen, dann hätte sie die verdammten Stunden auf Kosten von
Angels Investigations genommen, anstatt auf ihre eigene Kappe, weil sie dachte,
dass sie einem kindischen Traum nachlief und sie diesen aus eigener Kasse zu
finanzieren hatte.
Die Stunden waren praktisch und hatten sich gelohnt. Für
alle.
Sie überlegt kurz, es hieß nahe bei der Wahrheit bleiben
und Wes trotzdem auf eine falsche Fährte locken. Es nicht zu wahr zu machen.
„Ich fühle mich wie eine verdammte Schlampe. Ich fühle mich gut dabei. Ich
*mag* es. Ich will es wieder tun. Aber es fühlt sich so an...“
Wie fühlt es sich an, eine Schlampe zu sein? „Als...“
Sie war Zeit ihres Lebens ein Miststück, eine Bitch und
eine Eiskönigin.
Cordelia denkt an Faith und sieht kajalverschmierte,
gehetzte Augen. Sieht sturen Überlebenswillen und Traurigkeit. Sieht den
Konflikt. Die mangelnde Erwartung und sie denkt daran, dass von ihr Zeitlebens
erwartet wurde, dass sie scheitert und von Faith, das sich die schlimmsten
Erwartungen bestätigen und vielleicht sind sie doch nicht so unterschiedlich.
„Als stimme etwas nicht mit mir. Ich bin sicher vor Spike, weil ich nichts für
ihn empfinde, ich kann Sex mit ihm haben, weil ich nichts für ihn empfinde und
doch...“
Vielleicht sind sie die dunkle Jägerin und sie zwei Seiten
einer Münze. Der Gedanke ist sehr beunruhigend. So wie ihr Einfühlungsvermögen
langsam unheimlich wird, kann sie wenn sie sich hart genug konzentriert auch in
Satan einfühlen oder Angelus? Schiebt die Retrospektive weg und setzt
gedankenverloren nach, „Irgend etwas ist nicht richtig daran und ich weiß nicht
was.“
Seine Erwiderung kommt bedächtig, „Vielleicht ist es der
Teil mit dem nichts empfinden.“
Diese Antwort ist wahr, wenn auch in einem anderen
Zusammenhang, „Aber dann muss ich keine Angst haben.“
„Cordy. Wir alle haben Angst, wenn wir lieben. Wir sind
einfacher zu verletzen und einfacher kaputt zu machen. Du bist verletzt worden,
weil du liebst, aber deshalb...“ Er sucht nach Worten. „Deshalb darfst du nicht
damit aufhören.“
Und das von ihm. Das war klassisch.
Gott, Wesley war einer der wenigen, der noch mehr Angst
vor Liebe hatte als sie.
Cordelia wird sich zum ersten Mal vollends darüber klar,
wie sehr er sich hinter seine Bücher und sein Wissen zurückzieht, um nicht
angreifbar zu sein. Denkt an Faith. Denkt an die Zeit, die folgte und die so
unendlich hart für sie war, wenn er vor ihrer Berührung zurückzuckte und sich
dabei seine Verletzungen erneut aufriss. Er Monate brauchte um unter ihren
Händen ruhig zu sein. Still zuhalten und den Kontakt zu ertragen, ihre Fürsorge
und die Nähe. Sie dachte, das wäre normal, hat selbst nicht anders bei seinen
tröstenden Gesten reagiert, bis er es endlich einsah und die Messer an der Klinge
aus ihrer Hand nahm, um ihre Haut nicht zu berühren.
Und vielleicht kann sie ihn zum ersten Mal vorbehaltlos
begreifen, weil ihr allein bei dem Gedanken übel wird, mit Angel in einem Raum
zu sein. Was seine Aussage noch mehr als Lüge abstempelt und offene Lügen sind
wie Schmetterlinge, schillernd, aber schnell vergänglich. Sie verkürzt die
Lebenszeit dieses überzogen optimistischen und farbenprächtigen Exemplars auf
ein paar Sekunden, „Das kannst du mir nicht erzählen, Wes, nicht du.“
Sie zieht ihre Hand von ihrem Mund zurück, wird sich erst
nachdem sie gesprochen hat, darüber klar, dass sie in ihrem Entsetzen vergessen
hat, dass er sie nicht sehen konnte und das vielleicht gut war.
„Du wirst es nicht glauben, Cordy, aber ich bin auch
verletzt worden. Auf eine andere Art. Ob schmerzlich oder tödlich spielt keine
Rolle. Es tat weh. Es tut jetzt noch weh. Und ich weiß, du willst irgendwann
mit Angel zusammen sein können. Du willst nicht zuerst deine Gefühle abtöten
müssen, bevor du wieder bereit bist etwas zu empfinden, aus Angst es könnte zu
viel werden.“
Sein Seufzen klingt gequält. „Ich habe die Erfahrung
gemacht, dass es meistens nicht genug sein kann.“
Sie bleibt ruhig, verarbeitet die gewonnenen Erkenntnisse
über Wesley und weicht der Frage aus, ob sie das alles tut, um mit Angel
zusammenzusein, denn diese Antwort ist zu komplex. Sie hat schon zuviel getan,
um ihm das zu geben, das er verdient hat und sie will einen kleinen Moment
egoistisch sein, ohne das Ganze auf Spikes Rücken auszutragen und ihn als
Bauernopfer darzureichen.
Ihr einziger Schutz davor ist seine Liebe zu Buffy und sie
fühlt sich nicht als Betrügerin. Fühlt sich nicht als die Schattenfrau oder
Geliebte, weil sie mit zuviel Gefühl tatsächlich nicht umgehen kann und
Wes ihr gezeigt hat, weshalb sie in den Bahnen denkt, in denen ihr Verstand zur
Zeit kreist. Selbst zu lange darin gefangen war. Er es logisch und rational
klingen lässt, ohne den ganzen Konflikt überhaupt gehört zu haben.
Vermutlich verstecken Spike und sie sich gerade hinter
ihrer Freundschaft, aber es ist die Atempause, die sie beide brauchen, um sie
nicht von ihrer Liebe vollständig konsumieren zu lassen, so dass tatsächlich
nichts als Asche zurückbleibt.
Schließlich sagt sie, „Das ist nicht das, was ich erwartet
habe.“
Spürt sein Lächeln, „Nun, aber das ist meine Antwort.“
Der Konter ist Instinkt, „Ich war mir nicht bewusst eine
Frage gestellt zu haben.“ Das Buch auf seinem Tisch gibt ein leises Woosch von
sich und sie weiß, dass er es geschlossen hat und die Geschichte darin
eingeschlossen.
Und sie waren die Zukunft, oder? Lebendige, nicht
festgeschriebene Schicksale.
Seine Stimme ist warm, „Aber ich habe sie trotzdem
gehört.“
Er kennt sie so gut und manchmal tatsächlich besser als
sie sich selbst kennt. Setzt sie auf den Pfad zurück, ohne dass er von ihrem
Straucheln unterrichtet werden muss. Cordelias Augen brennen, während das
Lächeln auf ihr Gesicht zurückkehrt. Sie war nicht töricht und sie hätte sich
wohl kaum auf diese Reise gesetzt, wenn diese erfahrene Cordelia der Meinung
gewesen wäre, dass dieser Krieg nicht zu gewinnen wäre oder sich nicht lohnen
würde.
Sie nicht ihren Frieden finden würde. Irgendwann.
„Danke, Wes.“
„Nein, Danke dir, Cordy.“ Und sie weiß, dass er ebenso
dümmlich lächelt wie sie und es ist mehr als okay.
Sie hält das ‚Ich liebe dich’ zurück, weil sie dann beide
in Tränen ausbrechen würden und ihm das peinlich wäre. Sie schluckt den Kloß
hinunter, der sich gebildet hat und schließt ihre Augen.
Zeit sich den Herausforderungen ihres Lebens zu stellen
und Wesley hatte die Hoffnung neu in ihrem Herzen gesät. Hat ihr seinen Segen
gegeben für diesen Weg. Diese für Außenstehende befremdliche Beziehung zwischen
Spike und ihr. Selbst wenn es gegen alles sprach, was er als Wächter gelernt
haben muss, vertraute er ihrem Instinkt. Wollte er, dass sie wieder fühlte und
lebte, selbst wenn das hieß, Fehler zu machen. Denn das macht sie menschlich.
Hat sie erwähnt, dass sie ihn liebt?
„Ach Wes, eines noch, vielleicht wäre es an der Zeit,
Faith einen Besuch abzustatten und das Gefängnis hinter dir zu lassen.“ Lauscht
in die Stille seiner Antwort, wenn sie sich ihren Dämonen stellen sollte, dann
war es nur fair, wenn er ebenso seinen einen Besuch abstattete. Hört wie er
hart einatmet, dann besänftigend, „Geh nachhause Wes und schlaf dich einmal
richtig aus. Angel wird sich schon nicht umbringen, wenn du nicht im Hotel
bist. Er hat es nicht in den ersten Wochen getan und er wird es jetzt mit
Sicherheit nicht tun. Er hat es mir versprochen.“
„Gute Nacht, Cordy.“
„Gute Nacht, Wes.“
Und das ist ihre Art ‚Ich liebe dich’ zu sagen und sie
lächelt leise in den Klick, bleibt einen Moment sitzen, bevor sie sich ein
Sandwich macht und es herunterschlingt. Dann ins Bad geht und kurz duscht.
Sie fühlt sich ganz okay und eigentlich hätte ihr das eine
Warnung sein sollen.
~*~Fini – The
Remedy - Part 21~*~