Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: The Remedy
Altersfreigabe: NC-17 for violence, rape, non-con sex,
disturbing & dark images and general depression, oh and plot bunnies off
the leash…
Teil: 13/?
Spoiler: up to AtS 3x12 Provider, BtVS 6x15 As you were, sehr
viel später leichte bis AtS 5x22 Not fade away
Inhalt ‚The Remedy’: Manchmal muss Feuer mit Feuer
bekämpft werden, damit sich nicht alles in Asche verwandelt.
Inhalt Part 13: Indem Cordelia nicht niedergestreckt wird und Spike für
ein gesamtes Kapitel den Mund hält. Ergo er schwerverletzt am Boden ist.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Cordelia/Spike, Cordelia/Angel(us), Friendship
Cordelia/Wesley, implied Angel(us)/Spike, Buffy/Spike, Buffy/Angel,
Drusilla/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles
Joss! ‚We’re in this together now’ gehört Nine Inch Nails.
Dedication:
Cassi, Stephanie, phoepe, Talamasca und Trisha
Extra dedication: Für Jules. Danke für alles!
Kommentar: Dieser Teil war unrund und es
brauchte einige Zeit, um herauszufinden, was mich genau am Unterton störte und
es dann in die richtige Form zu bringen, deswegen sorry für die Verzögerung.
Aber das hier ist ein wichtiges Verbindungsstück für den Rest, obwohl Spike 99%
der Zeit, den Schlaf der bewusstlosen Vampire schläft. Ihr dachtet nicht
wirklich, dass er freiwillig still ist, oder? *evilsmirk* Und
erstaunlicherweise hat niemand meiner fleißigen Kommentarschreiber, den Köder
im letzten Kapitel aufgenommen. I’m so proud of myself... *muhahaha*
Restlicher Kommentar wie immer am Ende der Geschichte.
As
they peel
apart
the skin –
Cordelia hat ein schlechtes Gefühl, als sie auf die Lichtung für
das Ritual treten und es bestätigt sich wie meistens, sie werden beide
verletzt. Aber Spike deutlich schwerer und sie kämpft härter, als sie ihn in
Slow Motion fallen sieht. Die Welt einfriert für den zeitlosen Augenblick, als
sein Blut über das Schlachtfeld sprüht in einem abgefuckten Horrorfilmklischee
und sie versteht in diesem Augenblick, weshalb die Filmemacher immer soviel
Blut verwenden. Er ein Vampir ist und nicht auf diese gottverdammt unnatürliche
Weise ausbluten sollte mit all den menschlichen Spezialeffekten. Denn Spike hat
keinen Herzschlag, der es aus seinen Adern presst und es liegt dennoch wie ein
Sprühnebel aus roter Graffitifarbe in der Nacht.
Erstarrt und starrt. Wird von seinen Augen festgenagelt, die sie
um etwas bitten.
Wehrt instinktiv den Gegner an ihrem Rücken mit dem Rückschwung
ihres Katanas ab. Noch immer schlafwandlerisch sicher. Noch immer auf
Autopilot. Weil ihr Geist noch immer von dem Bild vor ihr gefangen gehalten
wird. Er so fassungslos blickt, wie sie sich fühlt, denn das hier passiert
nicht. Spike fällt nicht. Er tut es einfach nicht. Er kann nicht. Bitte nicht.
Nicht so. Das ist ihr Part. Sie hat dafür geübt die letzten Monate,
möglicherweise die letzten Jahre.
Aber er geht in die Knie, egal wie ungläubig und stumm er sich die
Kehle hält, sich mit einem gurgelnden Röcheln vorbeugt. Es ändert sich nichts
daran, dass er wie ein gefällter Urwaldgigant nach vorne kippt, der sich immer
schneller der Schwerkraft ergibt.
Ihn fallen sieht und denkt, dass diese verfluchten Dämonen nicht
wissen, dass er kein Mensch ist, weil sie ihn sonst beenden würden, während er
schutzlos auf der Erde des Feldes kauert. Es sein Ende wäre, wäre er ein Mensch
und nicht nur eine weitere schwere Verletzung in seinem langen Leben. Ihr
wieder klar wird, was für eine relativ fragile Konstante Zeit in ihrem tödlichen
Geschäft ist, denn zwischen der Blutfontäne und seinem Aufprall vergehen nur
Sekunden und sie fühlt sich um Jahre gealtert, als er schließlich regungslos
auf dem Boden liegt.
Sie überleben muss, damit ihn nicht die Morgensonne umbringt.
Es keine Entschuldigung für sie gibt, den Tod herauszufordern und
ihre Deckung zu vergessen. Die Lektionen zu vernachlässigen, die Angel und
Spike ihr in den endlosen Trainingsstunden eingetrichtert haben und sie auf all
ihr Können angewiesen ist, um hieraus nicht als komplette Verliererin
hervorzugehen. Ihr Griff um ihr Katana wird unsicherer, ihr eigenes Blut und
Schweiß machen selbst die grobe Baumwolle glitschig, so wie ihre einsetzende
Erschöpfung sie angreifbar macht. Mehr bluten lässt. Schneller. Das Röhren der
Dämonen durch die Nacht klingt und sie einstimmt in ihrer urtümlichen Wut, weil
es primitiv ist und zu ihrem Wesen passt. Und diese Dämonen sind ebenso loyal
wie Spike, weil sie nicht flüchten, selbst als ihre Zahl von ihrem Schwert auf
zwei dezimiert wird.
Hier kein Platz für Fragen ist und Experimente, die ultimative
Niederlage entweder ihr Gegenüber oder sie trifft und so enthauptet sie den
vorletzten und dreht sich weiter. Ihrem eigenen originären Tanz folgend und dem
Schwung ihres Katanas und der letzte fällt auf die offene Erde, während sein
Schädel aus ihrem Sichtfeld rollt.
Sie gerne aufrecht stehen bleiben würde und Atem schöpfen in der
kühlen Brise oder einen animalischen Siegesschrei ausstoßen, der die Mächte
aufweckt und ihnen eine Warnung mitgibt, sich nicht mit ihr einzulassen, weil
sie es müde ist, verletzt zu werden und ihre Freunde fallen zu sehen.
Weil sie es so müde ist, halbherzige Rechtfertigungen für deren
großen Plan in ihrem Kopf zurechtzulegen. Das Adrenalin durch ihre Adern pumpt
und ihren Verstand auf den Überlebensinstinkt reduziert und dieser die Mächte
als Gefahr für ihr Überleben und das ihrer Familie identifiziert und
gleichzeitig als deren einzige Rettung. Die Dualität dieses Gedankens, Hysterie
in ihr weckt und sie kämpft um ihre Beherrschung. Kämpft ihre Gefühle nieder.
Hart. Versucht die Fetzen der Vernunft einzufangen, die durch ihren Verstand
rasen, Blitze in Lichtgeschwindigkeit. Zu schnell. Nicht wirklich greifbar und
sie versucht die Gedanken einzufangen. Nicht den roten Nebel vor ihren Augen zu
sehen, weil der nicht mehr real ist.
Abgelöst durch die unnatürliche Stille ihres Sieges und Spikes
Niederlage.
Nur durchbrochen durch ihre harschen Atemzüge, die zu laut
sind.
Spikes Kehle genauso aufgeschlitzt, wie es Wesleys wäre ohne die
höhere Warnung und sie fragt sich, ob Willows Schmerz genauso surreal war, als
Tara vor ihr zu Boden fiel, wie Cordelias in dem Moment, indem sie Spike fallen
sah. Es für Tara genauso schockierend und ewig war, als die Blutspritzer
Willows weißes Oberteil befleckten und sie verstand, was passiert war. Ob
Spikes Fall für ihn ebenso zeitlos war.
Sie Heimsuchung erkennt, wenn sie damit gnadenlos konfrontiert
wird.
Sie heimgesucht wird, von ihren Erinnerungen, den Visionen, der
Gegenwart. Bis Nichts mehr im Zusammenhang steht und trotzdem Alles miteinander
vereinigt ist. Jede Emotion klickt in ihr zusammen, in einem perfekten
Einklang. Einer perfekten Melodie aus Schmerz und Verlust. Sie fühlt und sie
hat immer zuviel gefühlt bei den Visionen und das war der Teil, der wirklich
schmerzhaft war. Der sie tatsächlich umgebracht hat, nicht ihren Körper sondern
sie, dieses unbekümmerte Mädchen. Diese emotionale Verbindung zu dem Gesehenem.
Und sie hat gedacht, dass sie besser geworden ist, im distanzieren von dem
Erlebten, aber hier geht es letztendlich um ihre Familie. Um Menschen, die sie
seit ihren Kindergarten-Tagen kannte oder um diejenigen, die so verzweifelt
geliebt worden sind und sie fühlt.
Hat sie erwähnt, wie viel sie fühlt? Zuviel und Cordelia löst
sich. Lässt die Gegenwart los.
Die Rollen verdreht und verkehrt sind, ineinander fließen, aber
die Fakten gleich bleiben.
Ein gebrochenes Herz. Eine aufgeschnittene Kehle. Nichts von
Bedeutung. Nichts das sich grundlegend ändert. Der Hass und die Kälte ist in
ihr, das ist neu, weil es noch nie einen Effekt auf sie hatte, weil die
Dunkelheit sich immer so fremd angefühlt hat. Aber nicht jetzt. Weil Cordelia
diese durch Menschen kennen lernt, denen sie schon so oft mit ihrem Leben vertraut
hat, dass sie aufgehört hat zu zählen und sie versucht sie verzweifelt
festzuhalten, weil es das leichter macht. Weiß, dass sie wie Willow scheitern
wird. Dass sie sich wie Wesley weiter sorgen wird.
Eine Balance, die sich ewig die Waage hält und was ist Gut und was
ist Böse? Was richtig und was falsch? Ist es passender, dass Spike auf dem
Boden liegt, anstelle von Wesley? Weil er nicht kälter werden kann, nicht
toter? Weil seine Zeit sowieso geborgt ist von fremdem Blut? Macht es das
besser? Macht es das einfacher? Macht es das zu dem geringeren Übel? Ist es
letztendlich ihre Wahl, weil sie sich entschieden hat die Visionen zu sehen und
sich kein Urteil zu erlauben, nicht blind wie Justitia zu sein?
Cordelia ein Killer für das Licht geworden ist und nicht für die
Dunkelheit.
Sie verzweifelt den Unterschied darin sucht, denn die Beute ist am
Ende genauso tot. Der Schmerz genauso real und vielleicht das der einzige
Unterschied zur dunklen Seite ist. Weil der Schmerz so verdammt real ist. So
konsumierend. Es kein Spaß ist, keine Unterhaltung, sondern einfach nur
einschüchternd. Lähmend.
Auge um Auge. Zahn um Zahn. Tropfen um Tropfen.
Spürt die Risse in ihrem Fundament, die knirschen, knacken und
krachen unter dem Ansturm ihrer Gefühle. Unter dem Gewicht ihrer Aufgabe. Will
sich aufgeben. Weil sie davon ausgehöhlt wird und etwas Neues in ihr erwacht.
Und sie ist keine verdammte Schlange, die ihre Verantwortung wie eine alte Haut
abstreifen kann und ihr altes Leben hinter sich lassen. Sich auf diese neue
Berufung stürzen kann. Will.
Nur hat sie keine Wahl, die Energie fließt durch ihren Körper und
jede Fiber davon und sie ist sich verdammt sicher, dass das Ganze nicht nur in
ihrem Kopf stattfindet, sondern tatsächlich. Dass sie tatsächlich versteinert
ist und es sich nicht nur einbildet. Aber sie würde gerne Zeugen befragen und
nicht nur diese vollkommene Stille um sie herum, die ihr kalt entgegenschlägt.
Ohne einen Laut und einen Windhauch und das ist merkwürdig.
Ein Vakuum in der Zeit. So fühlt es sich an.
Und Cordelia erkennt, dass es nicht wichtig ist, was sie fühlt.
Sie bei denen da oben kein Interesse oder Mitgefühl weckt, sondern nur eine
neue Prüfung provozieren wird, falls sie sich weigern sollte ihrer Aufgabe
nachzugehen, um die andere, die ertragene in passende Relation zu setzen. Mit
den desinteressierten Augen der Ewigkeit, ohne Partei zu ergreifen, immer
ausgleichend, aber nie gerecht.
Sie fragt sich, weshalb sie diese Beförderung zum Champion
erhalten hat und ob Wesley ihr Gehalt aufstockt, wenn sie ihn darüber aufklärt,
dass Vision Girl nicht mehr wie ein Mädchen kämpft, sondern wie eine Furie. Sie
eine Eingebung hat und ihr fehlt nur noch der Klick oder liegt der ebenfalls
hinter ihr? Sie ist unsicher und der Zusammenbruch, wartet in der nahen Zukunft
auf sie und das ist ein Bauchgefühl. Vielleicht hat sie die planvolle
Zersplitterung ihres Wesens bis jetzt einfach übersehen. So wie sie vieles in
ihrem Leben ausgeblendet hat, bis sie mit dem Rücken zur Wand stand, ohne
Ausweg. Es sich wie Angels und Buffys melodramatischer Deal anfühlt und nicht
ihrer. Und ganz sicher nicht Spikes.
Sie sind die Ersatzbank. Haben die da oben diese wichtige Tatsache
vergessen?
Oder wollen die nur ihr Team aufstocken?
Sicher gehen, dass alle Reparationen abgeleistet werden in diesem
endlosen Krieg.
Und was passiert, wenn sie genug davon hat, keinen Wert mehr auf
deren Meinung legt?
Irgendwie bezweifelt Cordelia, dass die Mächte ein formvollendetes
Kündigungsschreiben akzeptieren. Schon die Adressierung würde sich als
schwierig erweisen. Sie begreift, dass sie immer verliert und nur das beste aus
den Momenten dazwischen machen kann. Denn darin besteht der Unterschied
zwischen existieren und vegetieren. Sie hat keine Unsterblichkeit als Entschuldigung,
um nicht zu leben. Und sie will nicht nur tot sein. Nicht nur auf ihr Ende
warten.
So wie sie sich mit der mystischen Energie in ihrem Körper
auseinandersetzen muss. Es kann nicht so schwer sein, ihrem eigenen Körper
Befehle zu geben. Großer Zeh? Kleiner Finger? Rechte Hand? Das Katana löst sich
aus ihrem krampfartigen Todesgriff und fällt klirrend zu Boden. Durchbricht die
Stille. Die Starre hebt sich langsam mit einer stechenden Impression von
tausend Nadelstichen auf. Der heiße Wind weht wieder ungestüm in ihr Gesicht,
die Realität kommt zurück und sie.
Das hier war unnatürlich, bestätigt ihr Verstand leidenschaftslos.
Aber sie hat andere Sorgen, die ihre Aufmerksamkeit erfordern.
Wendet sich steif von dem kalten, passiven Himmel über ihr ab und
geht stattdessen unbeholfen neben Spike auf die Knie, dreht ihn um und
begutachtet den Schaden. Ist wütend, denn die Wut ist effektiver als hilflose
Verzweiflung. Cordelia besinnt sich auf ihren Zorn und das prickelnden Gefühl
der Taubheit verschwindet. Abgelöst durch diesen Ball aus heißer Glut in ihrem
Magen, der ihre Hände nicht zittern und sie methodisch vorgehen lässt.
Mit einem Plan und mehr Überzeugung, wie sie sich zutraut.
Cordelia presst einen breiten Druckverband aus ihrer Bluse an
seine Kehle, schnürt ihn so eng bis der Stoff in seinen Hals schneidet und
fragt sich abwesend, ob er sein gesamtes Blut auf die Erde verteilt hat. Es
eine Pfütze unter seinem Körper bildet, den Boden unter ihren Knien aufweicht
und durch den Stoff ihrer Hose dringt. An ihr klebt, scheinbar überall.
Glitschig und kalt. Er nicht mehr nach Sommer riecht, sondern Tod und sie nach
ihrem Schwert greift und ihre Handgelenke anschneidet, weil die Abwehrwunden
auf ihren Armen an zu ungeschickten Stellen sind, um sie ihm leicht zugänglich
zu machen.
Betet, dass sie wenigstens etwas Rot in ihn zurückzupumpen kann,
nachdem der provisorische Verband fest sitzt und es gut ist, dass er nicht
atmen muss oder reden. Er sowieso bewusstlos ist und die Klinge nicht viel
tiefer hätte schneiden dürfen, bevor sie seine Wirbelsäule durchtrennt hätte
und sie mit Staub und Erde zurückgelassen hätte. Hofft, dass ihr Blut nicht
vollständig in seinen Lungen landet, wo es seinen Nutzen nicht voll entfalten
kann. Bebt vor Wut, weil sie ihn liegen lassen muss, um den DeSoto zu holen und
sein totes Gewicht selbst dann schwer zu hantieren ist, als der Wagen direkt
neben ihm steht und sie einige Minuten braucht, bis er sicher auf dem
Beifahrersitz verstaut ist.
Ihr blutverschmiertes Katana nachlässig auf dem Rücksitz landet
und sie sich den Teufel darum schert, denn sie sieht sowieso aus wie die
Überlebende eines Massakers und kein Polizist wird ihr ihre Story glauben. Aber
irgendwie glaubt sie, dass sie einfach blind durch jede Polizeisperre gewunken
werden würde und das beweist wiederum, dass ihr Glaube trotz allem noch da ist,
sie nicht fähig ist, ihn abzuschütteln oder niederzuringen und das ebenso
furchteinflößend ist, wie paralysiert auf einem Feld in Kansas zu stehen, ohne
einen Anhaltspunkt zu haben, was sie eingefroren hat. Oder ob sie sich einfach
kurz aus ihrem Leben ausgeklinkt hat, um ihren Verstand zu bewahren und neu zu
orientieren.
Spikes Kopf schließlich auf ihrem Oberschenkel liegt. Das Silber
seiner Haare ist in Bronzerot getaucht und glänzt wie frisches Kupfer in der
Finsternis. Ihre Hände zittern als sie nicht nach einem nichtexistenten
Lebenszeichen sucht, sondern stattdessen ihr Handgelenk wieder auf seinen Mund
presst und zwar solange, bis sie diesmal seine Fänge tief darin vergraben
spürt.
Der Blutverlust die Furcht abebnen lässt und sie sich leichter
fühlt mit jedem Schluck den er trinkt. Der Schluckreflex die einzige Reaktion
ist und sie sich fragt, ob es ausreicht und er sein Bewusstsein wiedererlangen
würde, wenn er sie bis zum letzten Tropfen aussaugen würde. Sich sein Gesicht
vorstellt, wie er neben ihrer Leiche erwacht und es auf keinen Versuch ankommen
lassen will. Sie absolut sicher ist, dass Leichenschändung nicht von seinem
Chip präventiv verhindert wird und sie als Punchingball herhalten müsste,
sollte sie es wagen, sich auf diese unehrenhafte Art aus der Affäre zu ziehen
und ihn zu hintergehen. Spike sich nicht bewegt, als sie schließlich die
Blutzufuhr unterbricht und ein T-Shirt von dem Rücksitz holt, um ihr Gelenk zu
verbinden. Der Verbandskasten zu weit weg im Kofferraum ist. Sie es sich nicht
erlauben kann, in Panik zu verfallen und Wesley die zwei in ihrem
Kurzwahlspeicher hat.
Sie ihn fragt, an wen sie sich wenden kann mit einem verletzten
Vampir und es dringend ist. Wirklich dringend. Er sie fragt, wo genau sie sich
befinden und sie keine Ahnung hat, weil sie nach Staaten geht und nicht
Städten. Sie nicht weiter östlich sind, wie zu der Zeit, als Spike ihr Kleider
gekauft hat. Sie in Kreisen durch Colorado, Oklahoma, Arizona und Missouri
gefahren sind, vorbei an Wüsten, Weiden und Felder. Weil sie blind dem Pfad der
Mächte gefolgt sind und nicht der ungefähren Direktion ihres Zieles New York.
Cordelia Tränen spürt und heiße Verzweiflung, weil sie in Wes’
Gegenwart nicht wütend bleiben kann. Und sie will ihn dafür verdammen, weil es
weh tut, die Wut zu verlieren. Bis Wesley ihr sagt, sie soll einfach sitzen
bleiben und sich kurz ausruhen. Er kümmert sich darum. Er kümmert sich um
alles, er ruft sie zurück und gibt ihr dann exakte Anweisungen und das alles
wieder gut wird. Sie glaubt Wesley einfach, weil er ihr nie einen Grund zum
zweifeln gegeben hat und wartet mit Spikes Kopf auf ihrem Oberschenkel und
ihrer Handfläche auf seinem Herz. Nicht dass es ihn schützen würde oder sie.
Aber es fühlt sich beruhigend an, selbst ohne einen Herzschlag.
Kein Staub unter ihren Fingern. Kein Schwefelgeruch in ihrer Nase.
Nur Erde und Metall.
Solide Grundlagen, etwas mit dem man bauen kann, wenn man will.
Wenn man weiß, wie.
Sie ist wieder in Kontrolle, als ihr Telefon klingelt und Wesley
ihr die Strecke erklärt, die vor ihr liegt und sie wundert sich nicht, wie er
herausgefunden hat, wo sie genau sind. Ortungszauber ist in ihrer Welt
alltäglicher, wie ein Navigationssystem. Sie sagt, dass Spike Blut benötigt,
viel davon und ob sie sich darum kümmern soll oder ob daran gedacht wurde.
Wesley sagt, sie soll sich keine Gedanken machen, sondern einfach sicher dort
ankommen.
Dann fährt sie los, lässt das Schlachtfeld hinter sich und ihre
Hand auf Spike Brust.
Ist dankbar für die Automatikschaltung. Für die kleinen Konzepte
von flüchtigem Glück.
Kommt in dem Teil des Potawatomi-Indianerreservat an,
der ihr beschrieben wurde und folgt der einzigen Straße bis sie die Gestalt
einer alten Frau am Rande sieht vor einem einsamen Haus und zwei Beschützern,
die ihre Seite flankieren. Fährt in die Auffahrt, parkt neben einer alten
Corvette und wartet einen Moment, um sich zu sammeln, bevor sie Spikes Kopf
achtsam von ihrem Oberschenkel legt und aussteigt.
Sieht das Misstrauen in dem Blick der Männer und die Weisheit in
dem lederartigen Gesicht der hochbetagten Frau, „Wir haben dich erwartet, Kwé. Ngi-wabma.“ Der letzte Teil ist
für die Männer bestimmt und sie mildern ihren Argwohn etwas.
Cordelia nickt, ist sich sicher, dass sie erwartet wurde lange
bevor Wesleys Anruf hier eintraf. Seit entschieden wurde, dass nicht er heute
Nacht bluten soll, sondern Spike und vielleicht schon eine sehr lange Zeit
davor. Sie gibt den Männern Anweisung vorsichtig mit Spike zu sein, als sie ein
breites Brett unter ihn schieben und anschließend in das Haus tragen. Ihnen in
ein spärlich eingerichtetes Zimmer mit ihrem Luxusverbandkasten in ihren Armen
folgt. Überwacht, wie sie ihn vorsichtig hinlegen und das Brett wegziehen, ihn
mit ihrer Hilfe aus seinen Kleidern schält. Beginnt ihn zu waschen, verlangt
mehr Wasser, als es sich sofort Rosa färbt und ist nach der fünfte Schale
zufrieden als das Wasser fast klar bleibt und sie ihm auch den Rücken und die
Haare gewaschen hat.
Spürt die Neugier in der Frau und die schützende Präsenz der
Männer, während sie die Schnitte versorgt und sich schließlich an den
provisorischen Druckverband wagt. Ihn vorsichtig löst, den vollgesogenen Stoff
auf den Boden fallen lässt auf den Haufen seiner Kleider und mit Erleichterung
wahrnimmt, dass das Blut nicht sofort in Strömen fließt. Seine Heilungskräfte
das gröbste eingefangen haben und wischt das restliche Rinnsal behutsam weg,
tupft vorsichtig Salbe darauf, bevor sie Gaze und anschließend sterile Watte
auf die Wunde legt und dann den richtigen Verband um seinen Hals legt.
Spike so leichenblass wie der Stoff ist. So still wie der Tod.
Eingefallen. Ausgelaugt.
Cordelia die Decke über seinen nackten Körper legt, der fast
fragil wirkt, zerbrechlich und so verdammt schutzlos. Sie ihn nie in diesem
Zustand sehen wollte und es nur ein weiterer Test der Mächte ist, um zu sehen,
ob sie ohne ihren Protektor überleben kann. Die Aura der Unverletzlichkeit, die
Spike in ihren Augen immer umgab zerstört ist, so wie Angels Bild des dunklen
Retters. Sie keine Beschützer mehr an ihrer Seite aufweisen kann und es
trotzdem okay ist. Irgendwie. Sie trotzdem nicht fällt. Momentan.
Sie langsam aufsteht, „Die Kleider müssen gewaschen werden und der
Ledermantel ebenfalls. Und ich brauche das Blut.“
Schaut die drei stillen Gestalten vor sich an und erhascht aus dem
Augenwinkel einen Blick auf sich, in dem großen Spiegel neben der Tür. Ist von
dem Bild plötzlich festgenagelt. Sieht ihre dunkle Gestalt, in der engen Hose
und dem Spagettitop. Das Schwarz ihrer Kleider ist eingestaubt, so wie ihre
Haut kupferrot ist. Ihre Haare sind eine strähnige Masse und ihr Gesicht ist
unkenntlich unter dem Schmutz und Schweiß. Mit seinem und ihrem Blut eingefärbt,
das oszillierend Goldene der Dämonen einer verwischten Kriegsbemalung gleicht.
Die Sprenkel Funken ähnlich sehen, die über sie verteilt sind. Der Stoff an
ihrer Haut klebt.
Sie nach Tod riecht und nach Schwierigkeiten aussieht.
Cordelia kennt die Frau im Spiegel nicht, aber sie weiß, dass sie
gefährlich ist.
Dass sie weiß, wie sie ihren Willen und ihre Forderungen
durchsetzt. Dass sie sich schnell mit ihr anfreunden wird. Dass das die Person
ist, die Spike in ihr gesehen hat, bevor er ihr wie selbstverständlich eine
Waffe in die Hand gedrückt hat. Sie fühlt sich immer noch zu alt für ihr
Gesicht, aber nicht mehr für ihren Körper. Die graue Frau hat einer Platz
gemacht, die Schwarz wie die Nacht ist und so golden und rot wie die Sonne
dazwischen.
Löst widerwillig ihren Blick, als die alte Frau ihr ein Zeichen
gibt, ihr zu folgen und sie sammelt seine Kleider vom Boden ein, stopft sie in
die Waschmaschine in dem großen Bad und den Ledermantel in die Wanne, lässt
Wasser einlaufen. Stützt ihre Ellbogen kraftlos auf den Rand der Wanne und
presst ihre Hände gegen ihre Stirn. Nicht die klassische Gebetshaltung und
dennoch nicht soweit davon entfernt, wie sie es gerne hätte.
Die drei Visionen haben sie entkräftet, zusammen mit dem Kampf und
dem Blutverlust bewegt sie sich am Rande ihrer Belastungsgrenze. Nicht
körperlich, aber sie wurde heute zu oft getötet, hat zu viele Leben genommen,
wahrgenommen und die Nacht fordert ihren Tribut von ihr. Kniet einen Moment
länger als nötig und unterdrückt das Bedürfnis zu beten. Hilflos zu heulen.
Eine Macht in dem Chaos da oben um Gnade anzuflehen, weil sie nicht weiß, wie
lange sie das noch ohne Liebe erträgt, bevor der Teil von ihr stirbt, der ihr
Mitgefühl beherbergt. Der sie von der Dunkelheit trennt, die sie umgibt und die
sich langsam um sie herumschließt, wie ein in die enge gehetztes Tier.
Gott, sie vermisst die Taubheit. Diese Schwerelosigkeit nach dem
ersten Erwachen.
Und sie weiß nicht, woher dieser Gedanke kam. Sie weiß nur, dass
er gefährlich ist.
Steht schwerfällig auf, ihre Muskeln protestieren in Unisono, aber
sie ignoriert das Bedürfnis. Denn sie weiß, dass sie das kann. Dass sie das in
Angelus Gegenwart gelernt hat und die Erinnerung berührt sie nicht wirklich.
Nicht negativ. Wärmt das Blut in der Küche auf. Bringt ihn dazu die Liter zu
trinken, die er vorhin verloren hat und mehr. Spike sträubt sich zu Beginn
instinktiv dagegen, aber sie kann ihm kein weiteres williges Opfer
präsentieren, das im Besitz eines Herzschlages ist und die Plastikbeutel sind
ebenso effektiv. Sie ist hartnäckig, zwingt es seine Kehle hinunter und ist
froh, dass es menschliches ist, weil es die Heilung noch weiter beschleunigt.
Verhängt als letzten Akt um sein körperliches Wohlergehen das Fenster und geht
ins Bad, wringt das Leder aus bis sein Blut fortgespült ist und sie den Mantel
draußen aufhängen kann. Nimmt die verschmierten Blutkonserventüten aus der
Küche mit und wirft sie in den Müll.
Das Blut und der restliche Dreck auf ihrer Haut beginnt ohne ihren
Angstschweiß langsam zu trocknen, zieht ihre Haut unangenehm zusammen. Macht
ihre Kleider steif. Sie muss wirklich duschen. Diesmal ist es kein
psychologisches Bedürfnis nach Sauberkeit, sondern unübersehbarer und
riechbarer Fakt.
Steht dennoch auf der kleinen hölzernen Veranda und starrt auf den
Silberstreifen im Osten, der langsam golden wird. Eine weitere Nacht knapp
überlebt. Diese spezielle Nacht hat sie Jahre gekostet und sie fühlt sich nicht
weiser. Ihre Hände greifen das Holz des Geländers fester, bis sie Splitter in
ihren Handflächen fühlt.
Keine menschliche Stärke mehr und trotzdem nicht genug. Niemals
genug.
Fühlt die Alte hinter sich und sucht nach Worten der
Erkenntlichkeit. Letztendlich, „Danke für die Gastfreundschaft und alles
andere.“
Die Frau kommt näher und stellt sich neben sie ans Geländer,
studiert ihr Profil, so wie Cordelia den Himmel studiert. „Es ist nicht so
einfach, wie du gedacht hast, dass es sein würde.“
Yeah, warum hat sie erwartet, dass sie von ihr kryptische
Botschaften erhalten würde.
„Was ist nicht so einfach?“
„Die Geschichte neu zu schreiben, ohne die alten Fehler zu
wiederholen.“
Das hat ihre Aufmerksamkeit und Cordelia lässt den Himmel hinter
sich und starrt in das Schwarz ihrer Augen. Sie kann keine Pupillen darin
erkennen und irgendwie ist der Blick nicht halb so beunruhigend, wie er sein
sollte. Es bedarf mehr als seltsamer Augen, um sie heute zu einer äußerlichen
Reaktion zu bewegen, die Worte der alten Squaw reichen nicht dafür aus.
Cordelia ist erschöpft und aufgewühlt in einem, nicht bereit für
noch mehr mysteriöse Erklärungen, in dieser sich zuende neigenden Nacht.
Außerdem kann sie sich an keine Wahl erinnern, die sie hatte, außer die ihre
Familie zu retten.
Die Alte lächelt ein melancholisches Lächeln unter ihrem
unnachgiebigen Blick, sie muss nicht einmal Desinteresse heucheln. Cordelia
interessiert es im Moment ausgesprochen wenig, wie sie hier gelandet ist oder
warum. Was die verschleierte Botschaft der Mächte enthält und welche Warnungen.
Ihr Tagwerk ist erfüllt. Sie ist zu müde für einen abgefuckten Psychotrip ins
diffuse Zwischenleben oder die Geisterwelt und so geht ihr Blick wieder zurück
zur anbrechenden Morgendämmerung, wo sie zumindest etwas Klarheit, Hoffnung und
Licht erspäht. Etwas von dem flüchtigen Glück, das sich nicht mit beiden Händen
festhalten lässt oder Waffen oder Fängen. Nur mit dem Herzen.
Spike würde wieder gesund, die Konsequenzen waren nicht so
tiefschneidend, wie Taras Tod oder Wesleys Verrat. Sie würde, hätte sie eine
tatsächliche Wahl, wieder genauso handeln und sie weiß, dass dies ebenfalls in
Spikes Sinne wäre. Ihre Wut ist nur die Manifestation ihrer eigenen Schwäche
und Hilflosigkeit, die Nachwehen ihrer Visionen, die sie erneut überrollten.
Etwas das ihr durch den Schock half und sie in Gang setzte, damit sie nicht
paralysiert dastand und von ihrem Angriff gegen ihr Ego und den Mächte einfach
überrannt wurde.
Sie hat eine Vermutung, was sie auf dem Feld im Griff hatte. Ihre
Furcht.
Cordelia weiß das ebenfalls. Eine kleine Glaubenskrise.
Nichts das sie nicht handhaben konnte, nach all dem Bullshit.
Aber die Alte lässt sich nicht abschrecken von ihre unbewegte
Haltung. Ihre stoische Ruhe hat nicht den gewünschten Effekt und warum
überrascht sie das nicht? Wann hat sie jemals Angel in Ruhe über sein Schicksal
brüten lassen? Das hier ist die späte Rache dafür. Die Indianerin beginnt
wieder zu reden und Cordelia hört zu.
„Du fällst wieder für eines seiner Childer, obwohl du bereit warst
soviel für deine Liebe zu Azhe'n zu opfern, bereit seinem Biest deinen Körper
zu übergeben, um am Ende seine Seele zu retten. Du hast seine Seele gerettet,
aber der Preis war deine bedingungslose Liebe und du trauerst darum, wie um den
Verlust deines Geliebten. Aber es ist nur eine Phase, die vergehen wird, wie
der kalte Winter, egal wie endlos er im Frost und Schnee im Dezember auch
erscheinen mag.“
Cordelia lächelt zynisch, wundert sich, ob die Hochbetagte das
passende Beispiel gewählt hat oder ihre Senilität die Fakten ihrer Aura durcheinander
schüttelt. Denn Angels Seelenverlust hatte mit ihrer momentanen Identitätskrise
wenig zu tun. Sie kann sich an den Schnee in Aspen erinnern, glitzernd und
puderig, eine Schicht aus Diamanten über den Rockys und dass ihr die
Weihnachtsferien immer zu kurz waren, um der klirrenden Kälte dort oben
überdrüssig zu werden.
Dass sie Schnee geliebt hat und den weißen Winter.
Das dreckige Tauwetter mit seinem Match gehasst.
Konzentriert sie wieder auf die leisen Worte in einen gutturalen
Akzent getaucht, „Deine Liebe bleibt im selben Blut und diesmal ist es das
richtige seiner Penoje'k, Kwé. Eine Liebe, die er akzeptieren kann, ohne zu
verdörren, trotz seines Dämons. Eine, die dich nicht zerstören wird und ihn.
Die etwas Gutes hervorbringen kann.“
Unbeteiligt, „Ich habe mich für diesen Weg entschieden?“
„Ahaw.“ Und Cordelia denkt, dass das ein Ja ist und schweigt, weil
ihr das kosmische Konzept zu groß für ihren momentanen Gemütszustand wird. Weil
sie sich nicht für Angelus entschieden haben kann, aber die instinktive
Verweigerung in ihr diesmal ausbleibt. Die Stille in ihr genauso unnatürlich
ist, wie die auf dem Schlachtfeld nach ihrem Sieg.
Die Alte fährt nach einer Weile fort, “Du hast einiges dafür in
Bewegung gesetzt, dass du dich auf diesem Pfad bewegst und die Mächte haben
sich deinem Wunsch gebeugt.“
Schaut direkt in die rote Sonne, fragt sich, was für ein Horror in
dem überschriebenen Leben auf sie gewartet hat, dass sie sich für dieses
entschieden hat und die Mächte sich ihrer Bitte angeschlossen haben. Welche
Verluste sie hiermit verhindern soll und denkt an die Visionen heute morgen,
Connor und Tara. Wesley und Willow. An die ständigen Scharmützel, die Spike und
sie austragen müssen, bevor sie eine Meile näher an ihr Ziel gelangen können.
Daran, wie sie stärker wird, den dämonischen Teil in ihr langsam definieren
kann und eingrenzen, ohne ihn zu unterdrücken. Glaubt, dass die Mächte ihren
Teil der Vereinbarung eingehalten haben und sie sich trotzdem auf einem
ungewissen Pfad befindet.
Schließt die Augen, als sie die Helligkeit nicht mehr erträgt.
Denkt an den verletzten Vampir, „Was ist mit Spike?“
„Er hatte seine eigenen Gründe sich deinem Weg anzuschließen, in
diesem Leben und dem anderen.“
Damit begibt die Indianerin sich auf den Weg ins Haus, Cordelia
hat noch eine Frage, „Wie lautet dein Name?“
„Martha“, und Cordelia lächelt das erste Mal wirklich amüsiert,
weil sie an Cassandra oder Esmeralda gedacht hat und Martha ebenso passend ist.
Sie steht noch lange auf der Veranda und sucht in ihr die Frau,
die es wagte, die Mächte herauszufordern und zu konfrontieren. Die vis-à-vis
eine Forderung gestellt hat, diesen Weg des Schicksals erpresst und gewonnen.
Sie erinnert an die vorlaute Göre aus Sunnydale, egoistisch und mit mehr Temperament
und Trotz gesegnet, als gut für sie war. Die ihre Klappe stets zu weit
aufgerissen und nie die passende Quittung dafür bekommen hat. Sie denkt, sie
weiß, wer ihr das Schlamassel letztendlich eingebrockt hat.
Sie selbst in ihrer Naivität und dem eigenen Glauben an ihre
eigene Unbesiegbarkeit.
Die Mächte in ihrem Kopf Angelus ziemlich ähnlich sind.
Beide Gewalten ließen sich nicht übervorteilen.
Manche Sinnfindung ist einfach, nur wurde das Dasein zu
kompliziert, um den Sinn klar zu sehen. Das hier war ihr Leben und ihre
Entscheidungen hatten sie hierher geführt, hatte sie nicht Angel vorgestern am
Telefon klargemacht, dass sie für sich selber entscheiden konnte, was richtig
für sie war. Warum versteckte sie sich dann hinter Ausreden und den Mächten?
Sie hatte sich gegen das Leben eines einsamen Stars an ihrem Geburtstag
entschieden. Für diese Existenz mit allem, was in dem Deal enthalten war. Ihre
Familie, ihre Freunde und ihre Liebe. Ihre Feinde, ihre Dämonen und ihrem Hass.
Alles Teil des Pakets Cordelia Chase – ein Dutzend Inkarnationen und trotzdem
ein Wesen. Vision Girl und Queen C. Vergewaltigungsopfer und Kriegerin. Frau
und Dämonin.
Das waren keine Masken, das war sie.
Tatsache war, dass es zwar nicht ihre Absicht gewesen war, dass
Angel seine Seele verlor, aber sie sich freiwillig neben Connor und ihn gelegt
hat. Ohne Zwang. Sie war diejenige, die sich von dem Gefühl der Sicherheit in
Angels Bett einlullen ließ und sich dagegen entschieden hatte, aufzustehen und
heimzugehen. Obwohl ihr gesunder Menschenverstand sie vor den Folgen warnte,
diese Grenze zu übertreten. Sie hatte diese in den Wind geschlagen und als
Zuckerguss ihr ‚Ich liebe dich’ obenauf gesetzt.
Das Schicksal oder Angel konnten sie nicht aufs Kreuz legen, das
hatte sie selbst.
Sie hatte es vermasselt und musste sich jetzt damit arrangieren.
Punkt. Ende.
Cordelia konnte nicht ewig in Verweigerung leben, aber sie musste
die Erinnerungen auch nicht Niederhetzen. Sie hatte ihre Visionen von Angel und
die waren Mahnung genug, sich nicht zu tief in sich selbst zurückzuziehen. Es
nicht zu einer Kamikazemission werden zu lassen, bei der sie am Ende nur
verlieren konnte. Spike hatte zu ihren Albträumen gesagt, dass diese sich
komplett ausspielen mussten und sie von selbst erwachen würde, wenn es an der
Zeit war und vielleicht war es mit ihren Erinnerungen ähnlich.
Vielleicht war es richtig, dass sie nicht seit zwei Wochen wieder
zurück in LA war.
Mit ihren Erinnerungen und ohne die Fähigkeit, mit ihnen
umzugehen.
Vielleicht war es ebenso richtig, dass Spike zur Zeit nicht in
Sunnydale war.
Mit seiner Liebe und ohne die Fähigkeit, mit ihr umzugehen.
Denn so poetisch seine Vorstellung von Schmerz und Liebe auch war,
sie war falsch und genauso destruktiv, wie sein verlorener Kampf heute Nacht.
Sogar zerstörerischer und tödlicher. Schmerz war Teil seiner Leidenschaft, so
wie Mitgefühl zu ihrer Liebe gehörte. Beides konnte gefährlich sein, aber ohne
diese Emotionen waren sie innerlich leer. Tot. Und er wäre jetzt in der Morgensonne
ein ruhmloses Häufchen Asche auf einem namenlosen Feld in Kansas, weil es sie
nicht gekümmert hätte. Er verletzt keinen Nutzen für sie erfüllte. So wie er
ohne Temperament nicht an ihrer Seite gekämpft hätte, ohne Bedrohung entstand
keine Herausforderung. Sie liebten Herausforderungen und sie fühlten sich von
der Welt in ihrem Status bedroht.
Das waren sie, nicht unbedingt klug, aber weise genug um diese
Lektion einzusehen.
Und eine Welt ohne Spike? Definitiv um einen komplizierten
Egomanen ärmer.
Cordelia lächelt, ihr Kriegerpoet hatte ohne Zweifel einen herben
Schlag für sein Ego hinnehmen müssen. Fäuste und Fänge? Pfft! Stahl wäre
eindeutig die bessere Wahl für ihn in dieser Nacht gewesen. Sie war sicher,
dass er sich schneller davon erholen würde, wie ihr lieb sein konnte.
Holt grinsend die Kleider und restliche Übernachtungsutensilien
aus dem DeSoto, geht duschen und fällt dann neben Spike ins Bett. Der wacht auf
und sie schüttelt den Kopf, bevor er die Frage formen kann, die ihm ins desorientierte
Gesicht geschrieben steht.
Besänftigend, „Nicht reden, deine Stimmbänder brauchen noch Zeit
zum verheilen. Hast du Durst? Blut? Wasser?” Er verneint mit einem
Kopfschütteln, mustert sie intensiv und sie kriecht näher. „Du hast mir einen
ziemlichen Schrecken eingejagt, ich hoffe das war dir eine Lehre. Das nächste
Mal nehme ich mir deinen Kopf dafür.“
Er grinst und zieht sie in seine Arme. Ihr Kopf findet seine
Achselhöhle bequem und die Belastung der letzten Stunden verflüchtigt sich in
seinem festen Griff. Er ist wieder soweit hergestellt, dass sein Körper ihr
Geborgenheit vermittelt, seine Finger finden die Knoten in ihren Schultern und
massieren die Anspannung mit gleichmäßigen, fast unbewussten Bewegungen heraus.
Die letzten Reste der Wut klingen nach und verhallen leise. „Du
schuldest mir noch eine Erklärung für dein kryptisches Verhalten im Motel, aber
das sparen wir uns für die Zeit auf, in der du deine Stimme wieder benutzen
kannst. Nicht dass ich viel Hoffnung für deinen Verstand habe, manche Dinge
ändern sich nie. Für was hast du ein Breitschwert, wenn du es nicht benutzt,
huh?“ Sie spürt sein Schulterzucken unter ihrer Wange, stellt sich sein
nonchalantes Grinsen auf den Lippen vor und lächelt in seine weiche Haut.
Sie ist zufrieden und fühlt sich schläfrig.
„Du weißt, dass dieses glänzende Stück Stahl einen anderen Nutzen
hat, wie ein phallusförmiges Sportauto und du deinem Aussehen nach zu jung und
deinen Jahren nach zu alt für diese riskante Art von Midlifecrisis bist?“
Sein Griff verstärkt sich in Bestätigung, „Wir sind nicht
unbesiegbar und es gut, wenn uns das klar ist, denn ich will dich nicht
aufgrund deiner eigenen Nachlässigkeit oder Dummheit verlieren. Ich will dich
nicht verlieren, Spike. Du bist Familie und du bist mir wichtig.“
Cordelia ist sicher für den Moment und das ist ihr ebenfalls
wichtig. Und so zieht sie ihren Arm zurück, der locker über seine Seite lag,
sucht die vertraute Stelle seines Herzens mit ihrer Handfläche, findet sie.
Fällt Augenblicke später in einen tiefen Schlaf.
Spike
nicht.
~*~Fini – The
Remedy - Part 13~*~
@all: Time for recovery and
more fighting… Aber
diesmal eine zivilisierte Grundsatzdiskussion á la ‚Im Namen der Rose’ zwischen
den beiden!
@tali: In diesem Teil hatte Cordelia für mich einen zu
großen Buffy-Touch. Versank zu sehr in Selbstmitleid, das war es, das mich so
störte und unruhig werden ließ, es war unausbalanciert. Aber bis ich es
herausgefunden hatte: Howdy! Ich schätze, ich habe es dann doch noch schön in
Queen C-Manier aufpoliert. Und die Befreiung war diesmal ein gekonnter Kick in
die Magengegend, die zu mehr Erkenntnissen führte, die aber ausgesprochen
heilsam auf Dauer sind. Und ja, das Seherinnenkosten hatte einen anderen
Effekt, als nur die sexuelle Spannung hochschnellen zu lassen, denn ich habe
manchmal einen Plan und nach fast drei Jahren auf Happy-Meals-Diät würde Spike
nicht einfach *so* offeriertes Blut annehmen, dass er nicht zumindest
unterbewusst kennt. Okay, das und die sexuelle Spannung zwischen den beiden.
Schließlich kann ich Spike schlecht als schwulen besten Freund porträtieren.
*evilgrin*
@HELL: Du wirst noch ‚Bite me!’ denken, zur Hölle,
Cordelia denkt es im Zusammenhang mit Spike und zwar nicht in der, er braucht
‚Blut JETZT- Kategorie’, also wir nähern uns langsam an. Ihre Perspektive
ändert sich und das ist alles, was ich anbiete. Ihre Sicht. Die Dämonen bleiben
real, aber die Wege sie zu bekämpfen, sind mannigfaltig und die beiden testen
ein paar Theorien. Oh yeah! Und ich ziemlich aufgeregt, was unsere kleine
Challenge hierzu betrifft, machst du es offiziell oder ich? *hugegrin* Ach
eines noch, du hast geahnt, dass die perfekt getimten Visionen ihren Preis
haben, oder? Die Veränderungen waren zu groß, um kein Payback zu enthalten.
@anyasbunny: Oh, Spikes Verhalten war ganz und gar nicht
logisch im letzten Teil, dieses Eindringen in Cordelias Privatsphäre war rein
instinktiv. Neugier, Besorgnis, Dämon und Instinkt, die alle zusammenkamen und
die zum Teil, als Aufbau hierfür herhalten mussten. Und ich kriege ebenfalls
meine Zweifel, was das umgehen mit den verbesserten Versionen am Ende dieser
Geschichte betrifft, aber ich muss zugeben, Buffy und Angel sind nicht meine
große Sorge hier, das überlasse ich jemand anders. *giggles* Die Story hat ihren
Schwerpunkt auf Cordelia/Spike und das mit Recht. Und ich hoffe, der
Rauchmelder blieb aus, auch wenn es länger gedauert hat, denn ich mag die
leichten Änderungen, die ich an dem Teil vorgenommen habe, sie passen besser zu
den nächsten Kapiteln. Vertrau mir! *bigkiss*
@phoepe: Ich wusste, ich musste nur die Heulsuse
raushängen und auf die Tränendrüse drücken, dann kriege ich eine Reaktion von
dir. Und Babe, ich will dich nicht SO sprachlos machen! War nie meine
Absicht...
@dreamer: Der Kommentar hat mich so was von entschädigt,
danke dir! *biggrin* Und ich bin mir sicher, dass mit dem schlaue Sprüche
vergessen, liegt an mir und nicht an dir. Denn du hast wieder einige Hämmer
eingepackt, die ich nicht kommentieren werde, denn wir wissen, wo das hinführt:
Ernsthaftes Plotenthüllen! Deshalb nur soviel, Spike und Cordelia haben beide
ihre eigenen Unsicherheiten, die eigentlich nur in ihrem Kopf entstehen und
nicht so viel mit der Realität zu tun haben. Nur sind sie zu sturköpfig, um das
auch wirklich zu begreifen. Denn Defensiven sind einfach überlebenswichtig,
gerade neben solchen typischen Helden-/Lichtgestalten, wie Buffy und Angel und
ich meine das hauptsächlich in der Ex-Kategorie und nicht der Partnerwahl.
@Stephanie: Also war nicht nur ich enttäuscht, als er
aufgestanden ist? *evilsmirk* Gut zu wissen, du wirst Teile des Ritts mögen und
das hört sich versauter an, als es meine Intention war! *bright innocent smile*
Yeah, ich bin so unschuldig, ich kann mich beinahe selbst davon überzeugen. „Zu viel Verständnis, zu viel
Realität, zu viel Wissen.“ Ähm, ich bin mir fast 100% sicher, dass der Satz
vier oder sechs Kapitel später im gleichen Wortlaut fällt und jetzt hast du
mich in Wesley-Paranoia versetzt. *checkt panisch Firewall und
Internetconnection und stöpselt den Strom aus* DU BIST SCARY! *eeeepppp*