Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: Simplification – Nocturnal disunity
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 5/5
Spoiler: AtS 2x17 Disharmony
Inhalt: Das
unbeschwerte Zeiten nicht von Bestand sind, sollte Angel eigentlich wissen.
Aber er ist gut im Vergessen von Wahrheiten.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Angel(us)/Cordelia/Wesley,
Angel(us)/Wesley, Cordelia/Angel(us), Cordelia/Wesley,
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles
Joss! „St.
Lawrence River“ gehört David Usher
Gewidmet phoepe, jules, Trisha, HELL und silverbird!
Extra
dedication: Immer noch für phoepe,
weil sie es mag, von mir gequält zu werden und mich trotz allem anfeuert! Mein
geliebter Cheerleader und Stalker, die letzten beiden Teile gäbe es nicht ohne
dich, hoffe du bist damit zufrieden! *maniac grin*
Dank
an jules, weil sie mich, wenn ich am Abgrund stehe, mit einem Tritt dorthin
befördert, wo ich eigentlich hinwill, ohne an die Konsequenzen zu denken! Und
ja, das ist eine sehr seltene Gabe und ich liebe dich dafür! Wenn will ich
verarschen, ich liebe dich einfach so, weil du so bist, wie du bist...
Und
Trisha, weil sie mir unterwegs eingebläut hat, dass ich DIESES Ende schreiben
muss, weil es das Finale war, das mir von Anfang an vorschwebte und ich mir
nicht selbst untreu werden darf, nur weil ich mich in die Charaktere verliebt
habe oder mich auf einmal einem Dreier gegenübersah!
Kommentar: Sie sind Vampire, sie sind eine Familie und sie gehören
mir, zumindest in dieser Story, deshalb... Happy
end? Hell no… Fun in-between? A little… Threesome? Done… Hellride? Over!
*lalalalala*
Comes alive
And I never thought, you'd make it up so soon.
Night be nice -
But I always knew, you're my destroyer.
Comes a time
And I always thought, I'd make it up to you.
Die Nachmittagssonne stiehlt
sich durch die geschlossenen Vorhänge zeichnet Muster auf das Parkett und die
Wand. Zu abgeschwächt um wirklichen Schaden zu verursachen, trotzdem zu hell
für seine Augen. Er schließt sie instinktiv, konzentriert sich auf seine
anderen Sinne, atmet stattdessen den Duft von Sex und Blut ein, der noch leicht
in dem Raum hängt. Fühlt Cordelias nackten Körper, der sich an seine Linke im
Schlaf presst, eng mit seinem verflochten ist.
Während Wesley in kurzer
Entfernung auf dem Rücken liegt, ein Schatten in seiner Wahrnehmung ist, eine
undefinierbare Leere. Einem Vakuum gleich oder einem Schwarzen Loch, etwas, das
egal wie oft man es auffüllt, nie schwächer wird, sondern nur stärker mit der
Materie, die es verschlingt. Er spürt immer noch den Drang, ihn aufzufüllen.
Nachzufüllen. Abzufüllen. Mit seiner eigenen Essenz, seinem Blut, seinem Samen,
aber Substanz verwandelt sich in Nichts. So wie Gedanken und Emotionen. Die
Lücke ist nicht wiederzuschließen, die Kluft breiter als jemals zuvor und
Erinnerungen nichts weiter als eine schwankende Brücke zwischen ihnen und der
Vergangenheit.
Obwohl Wes durch einen Dämon
animiert ist, der ein Teil von ihm war, ist er weiter von ihm entfernt als
jemals zuvor.
Obwohl weniger als ein halber
Meter zwischen ihnen liegt und er seine eigene Haltung widerspiegelt,
regungslos.
Kein Atem, der die Ruhe im
Zimmer stört und er ist sich nicht sicher, was ihn geweckt hat. Außer dem
konstanten Hintergrundrauschens des Verkehrs vor dem Zimmer ist kein anderes
Geräusch im gesamten Hyperion auszumachen, das nicht natürlichen Ursprunges
ist. Das Trippeln von Ratten ist etwas, das sich beinahe außerhalb seiner
Wahrnehmung befindet, aber nicht ganz und er sollte weniger nachsichtig mit
Cordelia sein. Verflucht, sie konnte keine Leichen im Keller einlagern, das war
eklig und zog das Ungeziefer an. Die Strafpredigt, die er ihr dafür geben
würde, wurde für einen spätere Anlass notiert. Ansonsten Stille und die Gefahr,
die immer im Hintergrund seines Geistes summt, eine alte Gefährtin, deren er
sich nie ganz entledigen kann.
Eigentlich ist es zu früh, um
aufzustehen. Selbst für ihn.
Vor allem in Anbetracht der
letzten Nacht. Ihre Routine hat sich seiner angepasst, kein vortäuschen
falscher, menschlicher Angewohnheiten mehr. Die Nacht gehört ihnen, die Tage
sind angefüllt mit Schlafen, Warten, Zeitvertreib. Für gewöhnlich Sex. Gerade
in den ersten Wochen. Er erinnert sich, wieder wie die Leichen in den Keller
kamen, nein, Cor war nicht wirklich diejenige, die zum Lachen in selbigen ging.
Er trug ebenfalls seinen Anteil daran.
Er wundert sich, warum er nicht
dazu gekommen ist, die Körper im Anschluss zu verbrennen, bis ihm einfällt,
dass sie gelangweilt war, von den stillen Gebeten und geschrieenem Flehen.
Stattdessen seine volle Aufmerksamkeit forderte, nachdem sie ihren Opfern ein
schnelles Ende bereitet hatte. Nicht wirklich interessiert an seinen weiteren
Lektionen, etwas von einem ‚uralten Vampir mit noch eingestaubterer Technik’
unter ihrem Atem gemurmelt hat und er die Herausforderung angenommen hat. Er
nicht sicher ist, ob sie tatsächlich ein Gespür für die feineren Dinge des
Unlebens entwickelt hat oder nur für die Jagd. Er stolz auf sie ist, die
perfekte Gefährtin, welche die eigentliche Jagd ausdehnt und das Nachglühen
umso süßer macht. Cor ist nach seinem Geschmack. In mehr als einer Hinsicht, es
ist gut wieder eine Frau an seiner Seite zu haben. Vereinfacht die Dinge
wieder, weiche Kurven und Sex ist Sex.
Kein Machtspiel in jedem Fick,
kein Mindfuck in jedem gesprochenen Wort.
Kaltblütig, heißblütig.
Manchmal beides im selben Moment. Er ist wach und für einige Sekunden geneigt,
Cor aufzuwecken oder Wes oder beide, damit sie ihn von seinen eigenen
Instinkten ablenken, die leise am Rande seines Bewusstseins flüstern, die
Warnung zu undeutlich um klar vernommen zu werden. Oder zu durchsichtig, um
sich nicht als Wahrheit zu klassifizieren.
Etwas geht vor in seiner
kleinen Familie und er ist nicht Teil davon, obwohl er sie so gut wie keinen
Moment aus den Augen lässt. Oder vielleicht ist das sein Problem, dass er zu
involviert, um es zu sehen. Oder es nicht sehen will. Je nachdem.
Der Anflug von unbegründeter,
blinder Panik vergeht, lässt ihn leicht alarmiert zurück und er beschließt,
dass es Zeit ist zu denken. Einmal seinen Verstand einzuschalten, nach all den
Wochen von gedankenlosen Sex und vorsätzlichen Blutbädern und die Konstellation
zu analysieren, in der er sich befindet. Seinen Fokus zu lösen und sich
stattdessen auf das größere Bild zu konzentrieren, das sich vor ihm ausbreitet.
Er ist nicht das erste Mal Teil eines unsicheren Triangels und die
gefährlichste Variation, ist immer die mit einem anderen Mann, Vampir, was auch
immer. Penn, Spike, Wesley. Die Rolle des Alpha und der Kampf darum, Frauen
haben eine subtiler Art von Machtverständnis und er hat sie zeitweise
vorgezogen. Hölle, die Zeit mit Darla und Dru war eine der besten seines langen
Lebens, aber irgendwann wird es langweilig.
Mit einem anderen Mann in dem
Mix; nicht möglich.
Zuviel Wut, zuviel Frust. Er
denkt, dass es früher einfacher war oder vielleicht macht er sich auch nur
etwas vor, aber Penn und Spike waren vor ihm auf den Knien bevor sie wussten,
um was es bei dem Spiel überhaupt geht. Wesley hatte ihn auf den Knien, damit
dieser das Spiel überhaupt antrat und das war unter Umständen ein
unverzeihlicher Fehler und falsches Motiv.
Zur Hölle, seine anderen
Childer benötigten Jahre, um halbwegs in der Position für Widerstand und
Rebellion zu sein, während Cor und Wes ihm scheinbar eine Gnadenfrist geben, um
sich vor ihnen zu beweisen. Ihm gefällt das Denken immer weniger, aber es ist
zu essentiell, zu sehr Schlüssel seines Überlebens, um es abzustellen und eine
Lösung zeichnet sich nicht schemenhaft in seinem Geist ab. Sondern nur die
Fakten.
Wesley hat etwas vor. Der
Gedankengang beunruhigt ihn, obwohl nicht wirklich neu. Der Hass ist dauernder
Begleiter seines Childe und die Frage ist nicht, ob, sondern wann er zuschlägt
und weshalb er sich mit seinem Vorhaben soviel Zeit lässt. Was sein großer Plan
ist, auf den er hinarbeitet und auf wessen Seite Cordelia stehen wird. Die
Sicherheit, dass es seine ist, bestand nie. Sie hat ihm ebenso wenig verziehen,
dass er sie verwandelt hat, wie Wes. Obwohl sie sich nicht beschwert, die Jagd
lebt und ihre neue Macht liebt.
Die Nacht umarmt hat, wie einen
unvergessenen Geliebten.
Wenn Drusilla seine Prinzessin
war, dann hat die Bitch in Cordelia einer Königin Platz gemacht und er fühlt
beinahe Erfurcht in ihrer Gegenwart. Ihre Unheiligkeit spornt seinen Dämon an,
spült ihn an die Oberfläche, bis er von seinem Verlangen konsumiert wird und
Wes war zu oft die Stimme der Vernunft in den letzten Wochen und das erscheint
ebenso falsch. Denn der sollte derjenige sein, den die Blutlust verzehrt und
die mangelnde Erfahrung, sollte es wiederum für ihn einfach machen, seine
beiden Childer zu kontrollieren.
Aber sie weiß, was sie will und
wie sie es von ihm bekommt, spielt mit ihm, wie mit einem Frischling und ist zu
überlegen für die wenigen Wochen, die sie ein Vampir ist. Während Wes zu
reserviert erscheint, seine Opfer zu schnell und zu brutal erledigt und in der
Zeit dazwischen beobachtet und zurückhält. Er fragt sich, wen genau Wes zur
Zeit jagt und in die Enge treibt, der Verdacht, dass er die Beute ist, lässt
sich nicht so einfach beiseite schieben, wie es sollte. Er ist zwar ihr Sire,
aber nicht ihr Meister.
Er war nicht geizig bei der
Vergabe seines Blutes. Bei beiden nicht.
Und jetzt fragt er sich, was er
in ihnen geweckt hat und wie er es eingrenzen kann.
Denn er hat keinen Zweifel,
dass es für sie beide keinen Unterschied macht, ob er sie fünfmal
hintereinander kommen lässt und sie ihm trotzdem den Pflock ins Herz treiben
würde, ohne zu zögern. Wenn es das wäre, nach dem ihnen der Sinn steht. Denn
sie sind nicht mehr loyal, nicht mehr auf ihn angewiesen. Cor ist nicht mehr
seine Seherin und Wes nicht mehr sein Watcher. Die Mission liegt hinter ihnen.
Sie sind unabhängig und ein Teil von ihm, will sie dafür brechen, langsam, mit
aller Zeit der Welt und der rationelle Rest in ihm weiß, dass er sie niemals
wieder brechen kann. Dass es dafür zu spät ist und er diese Chance ungenutzt
verstreichen ließ, in seiner Eile zurück zu kommen.
Wieder eine Familie aufzubauen.
Er steht langsam auf,
bedächtig, um Cor nicht zu wecken, macht ein beruhigendes Geräusch unter seinem
Atem, als sie sich bewegt. Sobald sein Platz geräumt ist, macht sie sich auf
die Suche nach Wes. Noch immer schlafend, wird am anderen Ende des Bettes
fündig und wickelt sich um ihn. Füllt eine Leere mit der anderen auf. Ersatz
für ihn und er fragt sich, ob er wirklich so leicht ausgetauscht werden kann
und ob es von Bedeutung ist. In letzter Instanz. Dessen Hand verweilt auf ihrer
weichen Hüfte und zieht sie nach einem Moment instinktiv näher. Beschützend.
Nachdem die Szene vor ihm ausgespielt ist, sucht er kurz in seinem Ledermantel
nach Zigaretten und Feuer, wird fündig und setzt sich in seinen favorisierten
Sessel, um nachzudenken. Nicht zu grübeln. Einfaches Nachdenken, in der
Hoffnung, dass er eine Lösung für dieses Dilemma findet, in dem er sich
momentan befindet. Die beiden schlafenden Vampire im Blickfeld.
Er kann Wes nicht töten. Ebenso
wenig Cor. Sie befinden sich momentan in einer wackligen Balance, einer Dreiecksbeziehung,
in der jeder auf den anderen angewiesen ist, um zu überleben. Um komplett zu
sein. Wesleys Plan, soweit er einen verfolgt, ist ebenso simple. Cordelia von
ihm isolieren, auf seine Seite zu bringen und sich im Anschluss ihres Sires
entledigen. Auf die schmerzhafteste Weise.
Wes erinnert mehr an Spike, als
er sich bis jetzt eingestanden hat.
Dunklere Haare, blauere Augen,
tödlicher in seiner Entschlossenheit. Geduldiger in der Ausführung.
Die Frage, ob er sich
tatsächlich in Cordelia verliebt hat oder ob es nur ein gespielter Akt ist, um
sie für sich zu gewinnen, klingt in ihm nach und er ruft sich die Encounter der
vergangenen Wochen ins Bewusstsein. Versucht durch den Schleier von Verwüstung,
Blut, nackter Haut und Tod zu sehen, in seiner Suche nach einer Antwort. Die
Zärtlichkeit und Nachsicht, die er ihr gegenüber offenbart, sprechen für
tiefere Gefühle, andererseits zeigte er diese auch schon als Mensch. Nichts das
eindeutig für dämonische Liebe sprechen würde oder dagegen.
Ihre Haltung verrät ebenso
wenig für wessen Seite sie sich entscheiden würde, wäre sie vor die endgültige
Wahl gestellt. Sie genießt die gesteigerte Aufmerksamkeit und ist sich des
Kampfes um ihre Person vollends bewusst, etwas das älter ist wie sie. Älter wie
er. Älter wie ihre Dämonen. Sie schwingt mit der Nachtbrise und schwelgt in
ihrer neugefundenen Autorität. Er denkt, sie liebt sie beide und ist nicht
bereit die Situation zu beenden. Wenn es nach ihr gehen würde, dann blieben sie
in dieser Schwebe, für immer. Ebenso er. Nur Wes ist eine unstabile Variable in diesem
Spiel. Dass die beiden unter anderen äußeren Umständen einen Bund eingehen
würden, der Jahrhunderte überdauert, ist Fakt. Sie könnten die Welt beherrschen
aus den Schatten und sporadisch schüchtert ihn dieses Wissen ein.
Cordelia ist eine Königin mit
dem dazugehörenden Machthunger. Ihr Charakter gepaart mit Wes’ Verstand ergibt
einen gefährlichen Mischung für die Welt, wie er sie kennt. Irgendwann nachdem
er Wes gefeuert und bevor er vor ihm auf die Knie ging, wurde der Watcher für
ihn unberechenbar. Unkalkulierbar, ohne dass der sein eigenes Ziel aus den
Augen verloren hätte oder die Mission. Inzwischen mit seiner eigenen
persönlichen Mission.
Er arbeitet auf etwas hin, das
sich ihnen beiden entzieht.
Rache. Irgendwie ist es
lustig. Irgendwie nicht.
Die Sonne hat sich vom Himmel
verabschiedet, Zwielicht erfüllt den Raum, erweckt Schatten und Schemen zum
Leben. Die beiden Kreaturen vor ihm erwachen langsam. Die Totenstille wird
durch das lautlose Summen der Erwartung ausgefüllt. Nicht mehr als eine
Veränderung der Energie im Raum. Die Freiheit, die ihnen die Nacht gewährt,
feuert die Dämonen in ihnen an, animiert sie. Subtil. Tödlich. Faszinierend.
Wes ist der erste, der die Augen aufschlägt und die neue Situation in sich
aufnimmt. Ihn in der Ecke, in den Sessel geschmiegt vorfindet und nicht an
seinem angestammten Platz in ihrer Mitte. Er erwidert dessen langsames Lächeln
nicht und schlägt die Einladung mit einem Kopfschütteln ab. Die vergessene
Zigarette in seiner Hand anzündend, wartet er auf dessen nächste Reaktion.
Ist nicht erstaunt, als Wes
seine Aufmerksamkeit Cordelia zuwendet und sie ihm bereitwillig im Halbschlaf
entgegenkommt. Die beiden ihre eigene Sprache finden und Wes sich Zeit lässt
ihren Körper zu erkunden, Fingerspitzen auf nacktem Fleisch. Die Zeit ausdehnt
und anfüllt mit den kleinen Lauten, die er ihrer Kehle entlockt. Fragt sich, ob
er ihn anlocken will oder ob er tatsächlich nur die Agenda eines Höhepunktes
verfolgt. Oder mehrere. Zündet die nächste Zigarette an, die Flamme füllt kurz
die Dunkelheit und ihr Kopf rollt zur Seite, ihr Blick fokussiert sich auf ihn,
sie streckt ihm einladend die Hand entgegen, „Angel?“
Wieder verneint er mit einer
Kopfbewegung. Die Neugierde ist diesmal stärker als die Begierde.
Er braucht Antworten, die er
nicht finden kann, wenn er ihnen zu nahe kommt und von seinen eigenen Gefühlen
geblendet wird. Ihre Enttäuschung ist schnell besänftigt von Wes’ Zunge
zwischen ihren Schenkeln. Die Augen wieder geschlossen, alles ausblendend bis
auf die Quelle ihrer Lust, die sich perfekt in ihren Gesichtszügen
widerspiegelt. Primitiv und elementar.
Der Künstler in ihm, will das
Bildnis festhalten, diesen makellosen Moment ungetrübter Leidenschaft. Der Mann
in ihm, will den dunklen Haarschopf zurückziehen und den Rivalen töten. Der
Dämon will sich den beiden auf dem Bett anschließen und sie beide in ihre
Plätze verweisen.
Er untersagt seinem Körper
jegliche Bewegung, zwingt seine Muskeln zum Stillstand.
Sie kommt das erste Mal mit
Wes’ Namen auf den Lippen.
Er hält perfekt still in den
Nachwehen ihres Orgasmus, bis die Glut seiner Zigarette sich in seine Finger
brennt und er sie im Aschenbecher ausdrückt. Wes lässt die Position hinter
sich, ihre Lippen treffen sich, so wie ihre Hüften. Seine Anwesenheit ist
vergessen, zu gefangen ineinander.
Der abgehackte Atem, der den
Raum füllt, gehört zu ihm.
Er fragt sich, ob das alles
ist, was zu ihm gehört. Was er sein Eigen nennen kann und als Besitz beanspruchen,
hier in diesem Schlafzimmer mit seinen beiden Childern. Nicht mehr als Schatten
in dem dunklen Raum, Geräusche, die eine uralte Sprache sprechen und der
Geruch. Seine Nasenflügel beben als er einen tiefen Atemzug nimmt, die beiden
in sich aufnimmt, seine Lungen in das tote Leben taucht, das sie offerieren
können. Das er ihnen gegeben hat. Spürt, wie sein Brustkorb sich ausdehnt und
weitet, bei dem Versuch, soviel von ihnen in sich zu behalten, wie er imstande
ist. So wie er sie mit seinem Blut angefüllt hat.
Bis zum letzten Tropfen, bis
die Welt schwarz um ihn wurde und er fragt sich, weshalb.
Für einen kurzen transparenten
Moment, fragt er sich ernsthaft, weshalb.
Weshalb er ihnen dieses Leben
mit all den dazugehörenden Limitationen aufgezwungen hat, nur um sie weiter von
sich entfernt zu haben, als jemals zuvor. Und die Frage blendet sich aus, wird
zu nichts, als er den würzigen Geruch des ersten Blutes wahrnimmt, das Wes an
die Oberfläche dringen lässt. Welches die Luft in eine Fülle taucht, die ihn
schwindelig macht. Seine Sinne toben auf. Er fühlt, wie sich die Energie in ihm
aufbaut, konsumiert und blendet, obwohl ihn mehr als zwei Meter von den beiden
trennen, ist die Verbindung da. War es immer.
Deshalb. Blut und Sex. Und Ewigkeit.
Sein Fokus wird klarer mit dem
Dämon an der Oberfläche, Konturen werden zu Formen und Schatten zu Körper.
Silhouetten sind nicht mehr geisterhaft und die blassen Gestalten, die sich von
der schwarzen Seide abheben, haben etwas mystisches, beinahe antik in ihrer
vollendeten Schönheit und gezähmten Kraft. Er fühlt den Stolz in sich und die
Zufriedenheit des Schöpfers. Es ist nicht von Bedeutung, ob sie ihn töten oder
in ihrer Mitte akzeptieren, er hat sie geformt und erschaffen und selbst wenn
sie nicht auf sein Wissen angewiesen sind oder die Welt um sie herum, sich
nicht grundlegend verändert hat, sondern nur die Seite auf der sie stehen, so
hat er sie verändert. Für immer.
‚Jagen, ficken und gefickt
werden.’ Wesleys Worte halle in ihm
nach, wie ein langverlorenes Echo und er lacht leise in sich hinein, lenkt
damit die Aufmerksamkeit der beiden auf sich, unterbricht den ungebändigten
Rhythmus und er gibt ihnen mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie
fortfahren sollen. Die Vereinfachung hat die Perfektion erreicht und ist
dennoch weiter von der Wahrheit entfernt wie zu keiner anderen Zeit zuvor.
Wes’ Blick bohrt sich noch
immer in seinen und sein Gesichtsausdruck zeigt, dass er sein Lachen nicht
ignorieren wird, egal wie sehr Cor sich unter ihm windet und ihn stimmlos um
etwas anfleht, das nur Wes ihr im Moment geben kann. Die harten gelben Augen
zeigen, dass er das Thema nicht fallen lassen wird und er fragt sich, ob bereit
für die größte Lüge seines Lebens ist, diejenige die sie alle hier hergebracht
hat.
Wesley, Cordy und ihn. Angel.
Immer noch ein Mann.
Immer noch mit Dämon.
Immer noch mit Seele.
„Jagen, ficken und gefickt
werden.“ Bernsteinfarbene Augen verwandeln sich in blaue. „Es ist nicht
wirklich so einfach, ist es, Wesley?“
Der Raum füllt sich mit Stille
und Cors haselnussfarbene Augen bohren sich in Wes’, der ihrem Blick aus dem
Weg geht. Irgendwo auf den Punkt links von Angels Schulter starrt, ohne ihn
wahrzunehmen. Und er sieht die Teile zusammenklicken, nicht nur in ihm, sondern
vor allem in ihr. Das was sie hier hergebracht hat. Während sie auf den Mann
über ihr starrt, hart und nun weiß, wer sie getötet hat und wie. Direkter als
Angel. Effektiver. Derjenige, der die oberste Direktive ihrer damaligen Mission
vergessen hat, den Hilflosen zu helfen für die Wiedergutmachung und das Wort
hat einen bitteren Beigeschmack. Heute. Im Jetzt.
Cordelia schweigt und sie beide
wissen, dass dies gefährlicher als ihre geschickte Zunge ist. Die Konsequenzen
ihrer Stille weitreichender sind, als die ihrer Beschwerden und Tiraden. Angel
fällt auf, dass sie in diesem neuen Leben nie gefragt hat, wie es dazu kam. Wie
er dem Dämon in ihm den Vortritt lassen konnte, das Steuer übergeben und die
Seele machtlos auf den Beifahrersitz verbannen.
Seine Augen gleiten über ihr
Profil, ihren Körper. Selbst im Tod noch gebräunt von der Sonne und er ahnt,
dass sie älter als Darla werden muss, um diesen letzten goldenen Beweis ihres
frühren Lebens zu einem milchigen Ton verblassen zu lassen. Ihre Beine sind nicht
mehr fordernd um Wes’ Hüften geschlungen, aber sie stößt den Vampir auch nicht
zurück, mustert ihn kalt und seelenlos.
Angels Lächeln ist
triumphierend, während er den tiefen Riss begutachtet, der sich langsam durch
die Einheit seiner Childer zieht. Die Harmonie, welche die beiden bei ihrem
Liebesakt ausgestrahlt haben zu einer dumpfer Dissonanz werden lässt. Lehnt
sich weiter in seinem Sessel zurück, das erste Mal entspannt, seit er Hand an
Wesley gelegt hat. Beobachtet das lautlose Drama, das sich vor ihm abzeichnet
mit immer härter werdenden Umrisse. Wenn Cordelia eines verabscheut, dann
Lügen, daran änderte selbst ihr Tod nichts und Wes war nicht ehrlich mit ihr,
indem er die ganze Schuld auf seine Schultern lud. Jetzt muss er mit den Folgen
leben, die sein Warten auf den richtigen Moment ihm eingebracht haben.
„Willst du den lustigen Teil
hören?“
Wes schüttelt den Kopf, ob er
tatsächlich verneint oder sich aus der Starre zu lösen versucht, die ihn
eingefangen hat, ist unklar. „Es hätten drei Worte gereicht, um diese
allumfassende Tragödie zu verhindern.“
Die Augen bohren sich wieder in
seine und der blasierte Tonfall ist beinahe zurück, „Ich liebe dich?“
Angel schüttelt lächelnd den
Kopf, „Ich verzeihe dir.“
Und irgendwie ist es immer noch
lustig. Und irgendwie traurig.
Angel zwingt seinen Dämon
zurück unter die Oberfläche und fokussiert seinen Blick auf die Schatten vor
ihm, die Handbewegung von vorhin ist zurück. „Aber ich habe euch unterbrochen,
lasst euch durch mich nicht aus der Stimmung bringen. Immerhin muss die Lady
noch bedient werden, oder? Sie hat es sich rechtschaffend verdient.“
Er zündet sich die nächste
Zigarette an und wartet auf das Wiedereinsetzen der Bewegung. Wartet auf etwas,
das sein Nachdenken nicht in Grübeln verwandelt und die Wahrheit seiner Aussage
zurück in sein Unterbewusstsein treibt. Dorthin wo sich seine Seele befindet,
zusammen mit seinem Bedauern und seiner Schuld. Wartet auf visuelle Stimulans,
die ihn vergessen lässt, dass es nicht überlebenswichtig für ihn war, seinen
Claim an den beiden auf die Ebene des Blutes zu bringen. Dass es nicht ein
Segen, sondern Fluch ist für sie alle und dass er auf etwas höheres
hingearbeitet hat, bevor seine primitiven Instinkte überhand gewonnen hatten.
Dass dies hier es verdammt noch mal wert war, all das aufzugeben und zu
verleugnen. Sich und sein Schicksal aufzugeben.
Sie sind beide seelenlos und
das hier nur eine Frage der Zeit. Es ist noch genügend Raum für den Streit,
wenn sie nicht so intim verbunden sind oder die momentane Aggressivität zu
einem brauchbaren Nutzen führen.
Er ist immer noch hart und er
weiß, dass Wes es in jedem Fall ist.
Angel wartet, nicht sicher auf
was er genau wartet, aber er fixiert sie durch den blauen Dunst der zwischen
ihnen liegt und hofft auf die Erlösung aus dieser aufgezwungenen Passivität.
Weil es nicht in ihrer Natur liegt und der einzige Moment, in dem sein Dämon
früher Ruhe fand, das Stellen der Beute war. Die Zeiten haben sich geändert.
„Angel, komm her“, Cors Stimme
überrascht ihn, in ihrer Ernsthaftigkeit und es ist beinahe genug. Aber nicht
ganz, er nimmt einen tiefen Zug, schwächt ihren Geruch, der wie ein
Sirenengesang in seinem Blut echot mit dem Nikotin ab. Sie streckt wieder die
Hand aus, diesmal von einem fast beschwörenden Gesichtsausdruck begleitet. Und
es tut ihm leid, wirklich. Aber er lehnt sich tiefer zurück in seinem Sessel,
spürt das Leder auf seiner nackten Haut und die Blicke der beiden.
„Nicht dein Platz, um zu
bitten, Cor.“ Er gibt ihr ein entschuldigendes Lächeln.
„Angel, bitte, komm her.“ Er
hört, wie Wes mit den Worten kämpft, mit dem neuen Konzept, das sich vor ihm
ausbreitet und Angel fühlt, den Wechsel in der Dynamik, Wes Niederlage und sein
Sieg, ist schwindelig und leicht, oszillierend von der neugewonnen Macht, die
sich vertraut und altbekannt anfühlt.
Yeah, er ist ein egoistischer
Bastard, aber wenn kümmert es, solange jeder glücklich damit ist.
Wenn sein Gewissen sich in die
dunkelste Ecke seines Selbst zurückzieht und dort zusammen mit seiner Seele
verrotten kann.
Die Zigarette ausdrückend,
lässt er die zwei Meter zum Bett hinter sich. Es geht nicht mehr um Macht und
Dominanz, aber Sex ist immer noch nicht nur Sex und sie wissen es zu
genau. Wussten es zu Beginn und werden es bis zum Ende ihrer Existenz nicht
vergessen.
Cors Hand schmiegt sich in
seine und sein Blick ist auf ihre Augen gerichtet, seelenlos, aber niemals
leblos und er wundert sich, für den Bruchteil eines Augenblickes, während er an
ihrer Seite kniet, ob es hätte anders kommen können. Ob sie zusammen eine
Chance gehabt hätten, in dem ‚Was wäre wenn’ bevor die Obsession für Wesley
sich manifestierte und alles in Asche verwandelte. Bevor er einsehen musste,
dass seine Seele nicht stark genug ist, um seine Begierde zu zügeln und zähmen.
Er irgendwann aufhörte sich zu sorgen, weil es keinen Sinn mehr machte.
Dann zieht sie seinen Kopf zu
sich und er ergibt sich der Fügung ihrer Hand an seinem Nacken, senkt seine
Lippen auf ihre und es ist nicht mehr von Bedeutung. Alles was zählt ist jetzt
und hier. Kein Platz für Gedanken, zwischen ihren Lippen und dem sich
aufbauenden Druck.
Ihre Zunge, die über seine
Zähne gleitet und den Dämon anfacht. Spielerisch. Reizend.
Ihr Geschmack, der das übrige
tut. Delikat. Köstlich.
Wes’ Finger in seinem Haar und
die leichte Bewegung, die bis zu ihren Lippen nachhallt, dort seinen Mund in
Besitz nimmt, wie sie von Wes genommen wird. Die kleinen Laute zurück in ihre
Kehle bringen und seine Knie weich werden lassen, bis er sich neben sie legt.
Ihren Arm über ihren Kopf zurückbiegt und ihre Finger miteinander verschränkt.
Sie in ihrer Bewegungsfreiheit einengt und die Reaktion ist altbekannt, sie
beginnt seine Mund zu ficken, während sich ihre Hüfte schneller windet in dem
Versuch, das Tempo zu erhöhen und er grinst in ihren verlangenden Kuss. Ihre
Fingernägel, die sich in seinen Handrücken graben, tief genug, um Blut an die
Oberfläche zu spülen, wittert Wes Blut in der Luft und weiß, dass ihre andere
Hand sich in dessen Rücken gräbt. Kratzer hinterlässt. Kerben, die schneller
heilen werden, als das hier andauern wird. Weil das eine der unschädlichsten
Methoden ist, eine angepisste Cordelia zu besänftigen.
Löst sich von ihrem Mund,
findet, Wes’ Bisswunde an ihrem Hals, lässt seine Fänge in die Vertiefung
gleiten und saugt. Spürt Wes’ Fänge an seinem Hals und spürt wie Cor ihren Kopf
hebt um den Kreis zu komplettieren. Angel fühlt sich berauscht und leicht,
obwohl er weiß, dass der Blutverlust von ihr ausgeglichen wird, sie sich ihren
Anteil zurückholt und sich nichts wirklich ändert. Kein Wechsel vonstatten
geht, der bedeutungsvoll ist und sie das hier trotzdem tiefer verbindet, als
jede Mission und Wiedergutmachung.
Dass er sie beide liebt, trotz
allem und dass das sein Fall war.
Nicht seine Obsessionen oder
Instinkte, sondern die Liebe und die Panik sie zu verlieren, ohne sie jemals
besessen zu haben. Und dann denkt er schließlich nicht mehr und lässt seinen
Körper, den hohlen Platz in seinem Kopf einnehmen und die eingespielte
Choreografie der letzten Wochen hat nichts von ihrem Zauber verloren. Die Magie
knistert immer noch bei der Berührung ihrer Haut und sprüht Funken, die mit
jedem beharrlicheren Erkundschaften von vertrautem Terrain Feuer legen.
Wenn Cor sich genau so windet
und wenn seine Hand genau die Furche auf Wesleys unterem Rücken findet, die ihn
in Erwartung stöhnen lässt, bevor er tiefer wandert und seine Zunge genau die
Biegung unter Cordelias Brust streichelt und alles zu einem Wirbel von Haut und
Gliedern wird, vor dem Finale. Die seidige Kühle wird durch weiße Hitze
ersetzt, die sich langsam zu einem Ball in seinem Unterleib zusammenzieht.
Cors Hand hat seine Erektion
gefunden und er kommt der unausgesprochen Aufforderung nach, die sich in ihrem
festen Griff widerspiegelt. Er stützt sich auf seinen Ellbogen, fährt ihren
Körper mit gekonnter Hand ab, um schließlich mit seinem Daumen den Punkt zu
finden, der nach seiner Aufmerksamkeit lechzt. Formt langsame Kreise um ihre
Klitoris, die Wes’ Tempo entsprechen. Wiederholt die Geste mit seiner Zunge,
erforscht ihren Busen mit enger werdender Drehung. Knabbert, beißt mit stumpfen
Zähnen ihren Nippel, hört sie stöhnen, sieht aus dem Augenwinkel wie Wes den
Kuss vertieft und sie unter ihren Händen knochenlos und willenlos wird.
Ihr Halt um seinen Schwanz sich
verliert, zu entrückt um Fokus zu bewahren und Wesley endlich Erbarmen mit ihr
hat und tiefer und schneller zustößt. Er sich ebenfalls nur noch auf ihren
empfindlichsten Punkt konzentriert, das Zittern sich über ihren Bauch
ausbreitet und er zubeißt, als er es in ihren kraftlosen Fingern spürt. Zu weit
weg für einen Namen, formt sie einen unartikulierten Schrei, der von den Wänden
widerhallt und ihn ihre Lippen für sich beanspruchen lässt. Saugt ihren
harschen Atem auf und küsst sie träge, während sie langsam zurückkehrt.
Spürt Wes’ Finger in seinem
Haar und dreht den Kopf, ist konfrontiert mit dunkelblauen Augen und weichem
Lächeln und er reflektiert es. Für einen Moment ungeschützt und nicht im Stande
seine Abwehr aufzubauen, weil Cordelia genau diesen gesättigten Laut in ihrer
Kehle macht, den sie ihr nur zusammen entlocken können. Weil er zufrieden ist
und Wes ebenso. Weil sie beide wissen, dass wenn Cor nicht so verausgabt wäre,
sie wie ein Raubkatze schnurren würde und es einiges an Handarbeit erfordert,
dass sie nach dem Sex nicht brummt oder sofort zu der nächsten Beschäftigung
übergeht.
Und Wes’ Kuss ist sanft und
voller Hingabe und Angel will sich darin verlieren.
Bevor die Zärtlichkeit sich
wandelt und zielgerichtet wird, die Bewegungen schneller und der Druck
harscher. Erkundet zögernd Täler und Berge mit seinen Händen in dem Kosmos, der
sich seinem Bett ausstreckt. Ist überrascht als Wes ihn auf den Rücken dreht
und sich aus Cordelia zurückzieht, stattdessen über ihm kniet und sich
vorbeugt. Die Schwere seines Schwanzes neben seinem zum liegen kommt.
Wagt es nicht den Blick von
Wesleys Augen zu lösen aus Angst den Bann zu brechen, der sich um sie webt. Sie
in einen Kokon aus Armen und Wärme spinnt. Fühlt dessen Länge neben seiner
eigenen. Streicht langsam mit beiden Händen über dessen Oberschenkel fühlt raue
Haare, die sich in der Glätte seiner Hüfte verlieren. Wandert weiter zu seiner
Taille, spreizt die Finger über flache Muskeln und schließlich leicht hervorstehende
Rippen, folgt ihnen zu seinem Rücken und bringt seine Hände um dessen Schulter
zum liegen. Immer noch überrascht darüber wie perfekt sich diese Rundung in
seine Handfläche schmiegt.
Verharrt in dieser Position.
Ist atemlos und lebendig, weil er das hier zum Durchhalten benötigt. Diese
kurzen innigen Momente dazwischen. Weil es das ist, was jetzt seinen Dämon zur
Ruhe kommen lässt und seine Seele sich vergessen.
Wenn Wes’ ihn genau mit dieser
Intensität mustert, die ihn an Liebe erinnert und selbst wenn es nur
Faszination und Hingabe ist, ist es für ihn im Augenblick genug, um keine
einzige getroffene Entscheidung zu bereuen.
Die Distanz zwischen ihren
Gesichtern schmilzt in einer atemberaubenden Langsamkeit und das Lächeln ist
immer noch da, in der Linie seines Mundes und Angel ist nicht sicher, ob er es
tatsächlich wegküssen will oder einfach nur in seinen Augen versinken und dann
fährt Wes Zunge über seine Unterlippe und es erscheint trivial, sich ein
Lächeln zu wünschen, wenn er das hier haben kann. Er hebt ein wenig die
Hüften, weniger ein Winden sondern nur ein leichter Stoß, das Andeuten von Enge
und sie atmen beide hart ein. Hypersensibel.
Bevor Wes seine Oberschenkel
anspannt und damit seine Hüfte auf der Matratze fixiert. Sein Haar zwischen
seine Fäuste nimmt und seinen Kopf in das Kissen drückt, noch immer umsichtig
und abgeklärt. Aber die Enge ist zurück und Angel atmet jetzt absichtlich, um
sie zu verstärken, das Reiben nur dieses kleine bisschen zu erhöhen und er
spürt das Knabbern an seiner Lippe, fragt sich, woher Wes die Ruhe nimmt,
nachdem er den Höllenritt zwischen Cors Schenkel hinter sich gebracht hat, bei
dem sie ebenso schutzlos dalag, wie er jetzt. Bei dem ebenfalls Wes das Tempo
vorgab und er sich nicht erinnern kann, das Wes kam.
Der Gedanke verschwindet mit
Wesleys Zunge, die den Kuss vertieft und er sich fügt, dominieren lässt, ohne
an Protest zu denken oder Gegenwehr, weil er seinen Körper enger an seinen
presst, leicht hin und herschwingt und ihn schmerzhaft daran erinnert, wie hart
er wirklich ist. Wie sehr er die Erlösung braucht, die Wes ihm geben kann und
das Seufzen entweicht bevor er es bremsen kann. Er stößt wieder mit den Hüften
hoch, aber diesmal kommen seine Hände auf Wes’ Hintern zu liegen und die Friktion
ist genug, dass sie beide aufstöhnen, der Kuss wird inständig und Angel spürt,
dass nicht nur er sich an dem Limit bewegt.
Diese Unentschlossenheit, ob er
gefickt oder ficken will, nicht nur an seinem Verstand nagt und ist mit einer
harschen Bewegung plötzlich in Wes. Überrumpelt und die halbgesenkten Lider
über ihm, lassen keinen Zweifel, was sein Gegenüber heute vorzeiht, ebenso
wenig wie das raue Eindringen. Ein unheilvolles Grinsen später liegt Wes unter
ihm, die Knie noch immer angezogen, ihm freien Zugang gewährend.
Sein Blick bleibt kurz auf
Cordelia liegen, deren Augen die Farbe von dunklem Honig angenommen haben, ohne
dass ihr Dämon an die Oberfläche dringt und ihr rätselhafter Gesichtsausdruck
ist etwas, um das er sich später Gedanken machen wird. Denn ihr Schweiß hängt
süß in der Luft und unwiderstehlich. Einen perfekten Kontrast zu Wes’ Herbe
bildet und die beiden zusammenfließen und sich vermischen zu dem, was sein
Dämon als Heimat wiedererkennt und Ursprung.
Anfang und Ende.
Seine Aufmerksamkeit wendet
sich wieder auf Wesley, seine Faust schließt sich fest um dessen Schwanz, noch
immer gefesselt von seinem Gesichtsausdruck und er nimmt einen harten, tiefen
Rhythmus auf, der sie beide schnell an Grenze von Wörtern bringt und Sprache
ist nicht nötig. Nicht in diesem Stadium. Nicht wenn Wes diese primitive Laute
von sich gibt, die ihm anzeigen, dass er alles richtig macht und er den Kopf
zurückwirft. Der Biss ist purer Reflex und Angel fühlt Wes Orgasmus gegen
seinen Bauch, bevor er mehr als die Haut durchschlägt und von seinem eigenen
gleißenden Höhenpunkt aufgezehrt wird.
In dem Bruchteil der Sekunde,
in der realisiert, was passiert, muss Angel sich eingestehen, dass er sich
geirrt hat. Seine Childer haben sich nicht den schmerzhaftesten Weg ausgesucht,
sich seiner zu erledigen, sondern den angenehmsten.
Angel bereut, dass er nie
gelernt hat, sie richtig zu deuten und dass die stumme Kommunikation von vorhin
keine Schuldfrage war, sondern sein Hinrichtungsbescheid. Dass ein Dämon mit
zurückgedrängter Seele, trotzdem nicht seelenlos ist und dass er glücklich sein
sollte, dass Wes derjenige war, der gezögert hat. Dass Cordelia wie immer ihr
Versprechen gehalten hat, ihn zu töten, sollte er sich jemals zurückverwandeln.
Dass die Welt zur Hölle gehen
und er dort auf sie warten wird.
Zeit und Raum verlieren ihre
Bedeutung und er versinkt im Nichts.
Solid
by morning
And I'll freeze here -
Winter by morning.
~*~ fini – Simplification
~*~