Autor: Astarte
E-Mail Adresse:
astarte@fan-arts.net
Titel: Rauchzeichen
Altersfreigabe: R
Teil: 1/1
Spoiler: AtS 5x02 Just Rewards
Inhalt: Im Bauch des Biestes erhält man
eine andere Perspektive.
Hauptcharakter(e)/Paar(e):
Cordelia/Wesley, Angel/Wesley, Eve/Gunn, Fred/Gunn, Fred/Spike, Angel/Spike,
Buffy/Spike
Disclaimer: Sie gehören mir nicht...
Kommentar: Some things are
popping in my mind! Or deeper meaning behind one-liners in the season opener!
Five points of views, slashy thoughts indeed, but not
obvious…
Rauchzeichen
1.
Wesley
Angel:
You turn evil a lot faster, than I thought you would!
Angel denkt, dass Harmony Absicht ist. Er hat Recht.
Ich kann die Gesellschaft dieser
Kreatur weniger als zwei Minuten standhalten, ohne dass in mir das Bedürfnis
aufkommt, sie zu ermorden. In zwei Jahren hat sich das nicht geändert. Obwohl
sich vieles geändert hat. Manchmal überlege ich, ob es noch dieselbe Welt ist.
Dann erinnere ich mich an Cordelia und die Frage ist beantwortet. Nein, es ist
nicht dieselbe Welt.
Als ich Harmony
in dem Großraumbüro entdeckt habe, wusste ich, was subtile Rache sein kann. Sie
ist so nervend, wie ein eine Stechmücke, die einen nicht schlafen lässt. Sie
treibt einen schneller in den Wahnsinn, als das Mal eines Vocah.
Sie erinnert so gravierend an einen Teil der alten Cordelia, dass es schmerzt.
An die Cordelia, die ich hier in LA zum ersten Mal kennen gelernt habe, vor der
mich in Sunnydale jeder gewarnt hat. Die Idiotin, die Ignorantin, die
selbstzentrierte Göre. An die Maske, die sie zeitweise trug, um sich vor der
Welt zu schützen. Am Ende hat es ihr nichts geholfen. Bei Harmony
ist es keine Maske, es ist alles was da ist, keine tiefer Bedeutung dahinter.
Die perfekte Sekretärin für Angel. Ein Abziehbild.
Ich weiß nicht, warum ich ihn
zahlen lassen will.
Warum ich sein Leben dieses kleine
bisschen mehr in eine Hölle verwandeln will, die in mir brennt. Es ist einfach
so. Cordelia würde Harmony beim ersten Augenkontakt
zu Staub verwandeln, aber dafür müsste sie aus dem Koma aufwachen und solange
das nicht der Fall ist, bleibt Harmony hier um Angel
daran zu erinnern, was er zerstört hat.
Er wird keine Hand an sie legen,
aus denselben Gründen, die es verhindern, dass ich einen Pflock durch ihr Herz
treibe. Sie ist Vergangenheit. Eine lebende Erinnerung, an die Dinge, die
verloren sind und ein Schatten der Person, deren angestammter
Platz hier bei uns ist. In unserer Mitte, denn wo sonst sollte das Herz seine
Erfüllung finden?
Manchmal vermisse ich sie so sehr,
dass ich meine, den Verstand zu verlieren. Cordelia war der Alleskleber, der
uns zusammenhielt, der uns zusammenschweißte, der uns verstärkte und ich
bekomme das Gefühl, dass die spröde Verbindung, die uns hier bei Wolfram &
Hart zu einem Team macht, nicht viel stärker als Harmony
ist. Vergangenheit, die nicht mehr Gegenwart ist und wir nur noch nicht bereit
sind die Konsequenz des Gedanken zu tragen.
Ohne Herz kann es kein Gewissen
geben, vielleicht werde ich wirklich schneller böse, als Angel erwartet. Und ich.
2.
Gunn:
Eve:
I can see why the Senior Partners chose you – Have fun!
Ich bin nicht wirklich ein
Anzugmensch.
Ich habe in meinem Leben genau
zweimal einen Anzug getragen und beides Mal führte es in die Arme einer Frau.
Fred. Gwen. Vielleicht hätte ich die Koexistenz dieser Ereignisse beachten
sollen, aber noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden vor diesem Gedanken,
wusste ich noch nicht einmal, was Koexistenz ist.
Die Frage, die mich jetzt
beschäftig ist, ob ich jemals wieder etwas anderes als Anzüge tragen werde. Sie
verleihen einem Macht, eine Aura von Unangreifbarkeit.
Ich mag das Gefühl. Ich mag das Gefühl, nicht mehr nur auf meine Fäuste
angewiesen zu sein. Dass dieses Durcheinander in meinem Kopf, welches Fred
hinterlassen hat, durch Gesetze und Paragrafen ersetzt worden ist. Durch etwas
das noch viel weiter von Richtig oder Falsch entfernt ist, von Schwarz oder
Weiß, als meine Beziehung zu Fred.
Vielleicht habe ich etwas von
meiner Menschlichkeit geopfert, vielleicht sogar meine unsterbliche Seele, aber
diesmal habe ich einen besseren Deal zustande gebracht, als einen alten Pick-up-Truck. Immerhin habe ich diesmal meine Männlichkeit
behalten, anders als bei Fred.
Langsam kann ich die Arroganz von
Lindsay und Lilah verstehen.
Es ist gut zu wissen, was erlaubt
und was verboten ist. Wie wenig eigentlich verboten ist, wenn man weiß, wie man
argumentieren soll. Das Team ist mit meiner Entscheidung nicht glücklich,
zumindest ihren Widerspruch haben sie angemeldet und sich nur fünf Minuten
später wieder auf meine neue Fähigkeit gestürzt.
Seltsam mit welcher
schlafwandlerischen Sicherheit Angel JETZT nach meinem Rat fragt. Fred JETZT zu
mir aufsieht. Wesley mich JETZT respektiert. Lorne
JETZT das Mitleid aus seinem Blick streift. Ich kann sie verstehen, ich hasse
JETZT mein altes Selbst und die nagenden Zweifel, die mich früher gequält und
verunsichert haben.
Die mich zu nichts weiter, als den
Muskeln reduzierten. Aber ich frage mich auch, wie viel ich aufgegeben habe, um
mein verbessertes Selbst zu sein. Denn ich weiß, der Gedanke wäre mir früher
nie gekommen, ob ich einen zufälligen Menschen töten soll, nur um
herauszufinden, ob ich damit davon komme.
Ich weiß, dass ich damit davon
komme. Und es macht mich glücklich.
Und ein wenig traurig.
3. Fred:
Spike: Help
me!
Ich hasse ihn. Jetzt gerade in
diesem Moment hasse ich ihn.
Hasse ihn so wie ich jeden Mann
hier drin hasse und mir mit derselben Macht Cordelia an meine Seite
zurückwünschen. Ich bin nicht die Leading Lady in
diesem Stück, wollte es nie sein und kann es nie sein.
Aber natürlich werde ich ihm
helfen, so gut ich kann. Die eifrige Samariterin, immer zu Diensten, immer in
Bereitschaft. Ich hasse sie, weil sie mich in diese Rolle pressen. Die
Flirtversuche, das Alphamanngehabe, die Aggression. Ich frage mich, ob Cordelia
jemals ähnlich empfunden hat, ich kann mich nicht daran erinnern. Sie schien es
zu genießen, der Mittelpunkt des Universums zu sein, es mit einer Natürlichkeit
und Anmut auszuspielen und ihre Vorteile mitzunehmen.
Alles was ich mitnehme sind
verunglückte Antworten meinerseits und die Erinnerung an die Highschool, als
ich nichts weiter als eine Witzfigur war. Ich bin heute nicht viel mehr, aber
habe eine Wissenschaftsabteilung unter mir und Menschen, deren Respekt ich
gewinnen muss, ansonsten befindet sich irgendwann irgendetwas Unnachweisbares
in meinem Kaffee.
Ich hasse die Erwartungshaltung,
die sie in mich setzen, die durch nichts begründet wird, durch nichts
gerechtfertigt. Hasse die Aufmerksamkeit mit der sie mich auf einmal beäugen,
mir zuhören und mich als wichtig erachten. Frage mich, ob es anders wäre, wenn
ich wieder unter einem Tisch verschwinden würde oder beginne die Wände mit
Symbolen voll zu kritzeln. Denke, dass ich damit heute, eine Hölle entfachen
könnte, wenn ich die Zeichen in die richtige Reihenfolge bringe. Suche den
Unterschied zu der Realität. Finde keinen.
Vielleicht sollte ich Spike nicht
helfe, sondern uns alle an diesen Ort mitnehmen, der so nah unter der
Oberfläche liegt. Wahrscheinlich ist das der Klick, auf den ich immer noch
warte. Eventuell treffe ich dort endlich wieder auf Cordelia.
Die Maus wird nie zum Löwen, auch
wenn sie ihn aus dem Netz befreien kann.
4.
Angel:
Spike:
Not that I could, right - Can’t touch, can’t affect anything.
Die Worte verfolgen mich. Suchen
mich heim.
Ich weiß, dass ich eher über den
Rest von Spikes Tiraden und Einzeilern nachdenken sollte, aber sie sind nicht
halb so effektiv, wie dieser Satz. Nicht halb so aufreibend. Machen mich nicht
hart vor unerfüllbarem Verlangen. Implizieren nicht eine Welt von ungesagten
Wahrheiten und noch mehr Lügen.
Der Rest ist vertraut und bitter,
nichts Neues für mich, nichts worüber ich nicht schon ewig nachgedacht habe.
Kein Gedanke, den ich in den letzten drei Wochen nicht selbst gedacht habe.
Keine Emotion, die ich nicht selbst gefühlt habe. Die Eifersucht, die
Verwirrung, die Wut.
Sie aus Spikes Mund zu hören, ist
zwar irritierend, aber auf eine verdrehte Weise richtig.
Es scheint gerechtfertigt, die
Kritik von ihm zu schlucken und weiterzumachen, als ob sich dadurch nichts
ändert. Als ob er wirklich nur der Geist meiner jüngsten Vergangenheit wäre,
der mich daran erinnern soll, meinen Weg nicht zu verlieren und die Augen offen
zu halten für die Gefahr, die mich im Bauch des Biestes erwartet. Aber wenn das
die Absicht der Mächte war, dann hätten sie einen anderen Geist meiner
Vergangenheit wählen sollen.
Spike und ich?
Wir waren bei genau zwei Dingen
gut; Ficken und uns gegenseitig in den Wahnsinn treiben.
Er hat das letzte nicht verlernt.
Ich bin mir sicher, dass er von dem ersten ebenso wenig auch nur eine Lektion
vergessen hat. Und es treibt mich in den Wahnsinn, dass ich es jetzt nicht
herausfinden werde. Er war bei der Kombination dieser beiden Dogmen
einzigartig.
Macht das Sinn?
Sicher, auf dieselbe Weise, wie
sein Hiersein Sinn macht.
Spike kann nichts berühren, das
ist die einzige Einschränkung seines derzeitigen Zustandes. Denn mich
beeinflussen, befallen, bewegen und angreifen, das kann er genauso
unbestreitbar wie früher. Dass er einen Orkan in meinem Innern heraufbeschwören
hat, ist Fakt. Vielleicht erzähle ich es ihm irgendwann, wenn er wirklich down
ist. Wahrscheinlich nicht.
Aber er ist mein Blut und das ist
bekanntlich dicker als Wasser oder menschliche Gefühle.
Es ist eigentlich eine Schande für
mich, dass ich so leicht blute. Innerlich. Für ihn.
5.
Spike:
Angel:
You spent three weeks mourning in a basement and then you were fine - What’s
fair about that?
Ja, was ist fair daran? Ich denke
nichts.
Aber niemand hat behauptet, dass
die Welt fair ist. Nicht wahr?
Niemand weiß das besser als Angel.
Ich weiß, dass ich den Ort
verdient habe, der für mich vorgesehen ist, der unter meinen Füßen auf mich
lauert und es ist so einfach, sich dorthin fallen lassen und so unglaublich
schwierig sich wieder daraus zu befreien. Weil ich weiß, dass ich die Hölle
verdient habe. Für all meine Verbrechen und für alles was ich unterlassen habe.
Es ist nicht Buffy, die mich
zurückbringt.
Es ist Angel. Das hier ist seine
Welt. Schmerz, Qual, Tod.
Das Kapitel Buffy wurde in dem
Moment für mich abgeschlossen, als ich für sie bis auf die Knochen weg brannte.
Als dieses Gefühl so hell brannte, wie meine Haut und meine Organe und mein
Herz. Und dann erlosch. Für sie und die Welt, die sie so verzweifelt versucht
hat zu retten. Es ist ihr gelungen, zu einem angemessenen Preis. Einen
versuchten Vergewaltiger kann man nicht als hohen Verlust ansehen und ich bin
mir über den Fakt nur zu bewusst, dass es in dem Moment geendet hat. Der Epilog
war nur der Zuckerguss über einem verdorbenen Apfel. Etwas das die Handlung
noch einmal mit diesem letzten Hauch von Spannung und Herzschmerz füllt, bevor
es in einem großartigen Schluss endet.
Wie ein exzellentes Buch mit Happy
End, das man weglegt und noch ein wenig darüber nachdenkt, bevor man es mit
einem zufriedenen Grinsen in den Bücherschrank verstaut und vergisst. Lyrisch,
auch wenn sonst nichts in meiner Beziehung zu Buffy an diesen Begriff
heranreicht.
Ich bin froh über das Ende. Wirklich
froh. Ein schöner Abschluss.
Meine jetzige Existenz ist von
Angel abhängig und ich bin mir darüber klar, dass es keine Sequel
ist, keine Fortsetzungsgeschichte oder ein neues Kapitel. Es ist ein Neubeginn.
Ein beängstigender Anfang. Mit all dem Schwefel und Fegefeuer, das ich verdient
habe. Und dem Hass und der mangelnden Sorge. Episch, wie zwei beseelte Vampire.
Ich kenne Angels Gedanken und
Zweifel, die mein Wiederauftauchen geweckt haben und die vor allem meinen
fehlenden Respekt seiner Intimsphäre und seines Schlafzimmers beinhalten. Er
ist so vorhersehbar, die meiste Zeit. Was natürlich auch an unserer gemeinsamen
Geschichte liegen kann. Eine Geschichte, die mich hier bei ihm wieder einholt.
An die ich in Sunnydale nicht mehr gewagt habe zu denken, die ich restlos aus
meinem Bewusstsein verdrängt habe.
All die Menschen, die ich in die
Verdammnis geschickt habe. All die Opfer. All das Blut.
Ich musste für Buffy bei Verstand
sein. Ansonsten war ich nutzlos für den finalen Kampf, eine babbelnde Masse aus
Selbstmitleid auf dem Fußboden. Unbrauchbar gemacht von den eigenen Sünden der
Vergangenheit, wenn sie auf Fäuste und Fänge angewiesen war, um zu überleben.
Wenn ich sie nur retten konnte, wenn ich mich auf das besann, das mich zerstört
hat. Getötet hat. Mir zuerst meine Seele geraubt hat.
Aber ich bin zurück von meinem
zweiten Tod und jetzt kann ich mich langsam in den Wahnsinn treiben lassen, von
Angel. Von Angelus. Von den Gesichtern, die zu zahlreich sind, um sich an jedes
einzelnen zu erinnern und dies es umso bitterer und schmerzhafter macht. Weil
die Opfer das Recht haben, mir im Gedächtnis zu bleiben. Weil ich mich sicher
in ihres eingegraben habe, auch wenn ihr Gehirn nicht lange genug am Leben
blieb, um mehr als einen flüchtigen Eindruck zu produzieren. Ihr geborgtes Blut
nicht wichtig genug erschien, um es mit mehr als einem sarkastischen Kommentar
zu würdigen oder Stille.
Es wird für mich Zeit, dass ich
mich ihnen stelle. Eines nach dem anderen.
Zeit wieder abzutauchen an den
Ort, an dem ihre Gesichter soviel echter wirken. Und dann zurück zu Angel, weil
er bewiesen hat, dass man irgendwann anfangen kann, damit zu leben. Aber ich
bin mir nicht sicher, ob ich das will. Ob ich es kann. Ob ich es überlebe.
Möglicherweise kann man irgendwann
Platz für die Hölle im eigenen Herzen schaffen.
Er hat es getan. Vielleicht kann
ich es auch.
Wer sagt, dass ich das will?
Wer hat gesagt, dass das Leben
fair ist?
~*~fini
- Rauchzeichen~*~