Autor: Astarte
E-Mail Adresse:
astarte@fan-arts.net
Titel: Dimensional discrepancy
Altersfreigabe: R
Teil: 1/1
Spoiler: AtS 5x22 Not Fade Away, BtVS 3x14 Bad Girls
Inhalt: Glaube nie das Wort eines
sterbenden Mannes, er ist irrational und lügt.
Hauptcharakter(e)/Paar(e):
Illyria/Wesley
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss! ‚Indifference’ gehört Spin Doctors.
Kommentar: Alles
erdenklich Liebe zum Geburtstag meine Dark Goddezz und das alle deine Wünsche in Erfüllung gehen und
bis es soweit ist, gibt es sinnlosen Happy Fluff für
dich und keine Handlung!
Es
ist nicht dunkel, es ist nicht voller Angst und ich habe keine Ahnung, warum
ich es schreibe, außer dass Jules etwas zum Geburtstag bekommen sollte, das sie
lächeln lässt und leicht ist. So let’s fuck with canon!
Dimensional discrepancy
I'd rather kiss the empty blue
Than to stay here waiting forever on you
On a trip in this place called time
Er
beginnt zu schweben, die Illusion von Liebe und Wesley kann nicht anders, als
loszulassen. Er treibt auf das Licht zu. Sein Wunsch all das hinter sich zu
lassen, so überfällig und Illyria für all ihre herzzerreißende Darbietung ist
nicht Fred und vielleicht war Fred auch nur ein Trugbild, aber er kam nie dazu
dieses zu entschlüsseln und so spürt er leises Bedauern und wie es zu Nichts
verflüchtigt.
Er hat
seinen Auftrag erledigt und Sterben schmerzt nicht.
Nicht so
wie das Leben ihn in Stücke gerissen hat und so fühlt er sich ganz und
vollständig und geliebt. Wesley hat dieses Gefühl für eine lange Zeit in seinem
Leben vermisst, eigentlich für immer und geht darin auf. Treibt in einem Strom
aus Helligkeit und ja, es gibt ein Paradies und das Wunder ist, dass es in
Reichweite erscheint.
Und dann
treibt er in einer Masse von pickelgesichtigen Teenagern und weiß, dass er in
der Hölle ist. Irgendwie zu erwarten mit seinem Lebenslauf. Das erstaunliche
ist, dass Illyria an seiner Seite läuft und er stoppt, fühlt jemand in sich
hineinrennen.
Ein
genervtes, „Hey!“, hinter ihm.
„Pass auf
wo du hintrittst, Kleine.“ Die Drohung ist unmissverständlich. Er ist gerade
gestorben und nicht in der Stimmung für Höflichkeit oder eine Verspätung der
Erklärung, was zum Teufel er hier zu suchen hat.
„Sie
waren der Trottel, der ohne Grund stehen geblieben ist.“ Sein Blick ist auf
Illyria gerichtet, ihr menschliches Gesicht zeigt außergewöhnlich mildes
Interesse an ihrer Umgebung und so lässt er seinen Blick widerwillig auf das
Mädchen fallen.
„Buffy?“
Schock in seiner Stimme ist offenkundig. Sie ist - nun jung, sehr jung und in
einen karierten Alptraum aus Flieder gehüllt und er bekommt eine erste
Vorstellung in was für einer Hölle er sich befindet. Fuck.
Er hat sie erst später an diesem Tag getroffen, nachdem er seine Standpauke
gegenüber Giles gehalten hat, darüber wie ein Wächter sich zu verhalten hat und
die Erinnerung dieses Tages stürmt auf ihn ein. Fetzen und Bilder und er war so gottverdammt naiv damals. So selbstgefällig und
tölpelhaft, unfähig das große Bild zu sehen und er war damit nicht allein.
Abschätzend
kalte Stimme in seinem Ohr, „Die andere Jägerin? Nicht beeindruckend.“
Sein
Blick geht missfällig zu Illyria, ebenso wie Buffys, ihre
Stimme überschlägt sich, „Wie bitte? Nicht beeindruckend? Sie haben gar keine
Ahnung, wie beeindruckend ich Ihren Arsch kicken kann.“
Einen beleidigten
Slayer kann er schon jetzt verzeichnen, er lächelt Buffy nachsichtig an. Sie
hat keine Ahnung, wie Illyria den Gefallen zurückgeben könnte. Sie war vor
allem ein Teenager und Kritikfähigkeit gehörte nicht gerade zu deren ausgeprägten
Eigenschaften. Der Start war sogar fast noch schlechter als damals, „Entschuldige
bitte, meine Begleiterin ist ein wenig sonderbar in der Wortwahl und weiß
nicht, wann sie den Mund halten soll.“
Er
bekommt ein halbes Lächeln von Illyria und die anmutige Senkung ihres Kopfes,
als sie das indirekte Mundverbot anerkennt und wenn er nicht so sicher wäre,
dass er vor weniger als drei Minuten in ihren Armen zufrieden gestorben wäre,
dann würde er annehmen, dass eine sehr lange Zeit vergangen ist. Ein ungutes
Gefühl stellt sich.
Sie
scheint beinahe glücklich über seiner Kritik und er ist verwirrt.
Seine
Aufmerksamkeit geht auf die verdatterte Jägerin zurück und er streckt höflich
die Hand aus, „Wesley Wyndham-Pryce, ich wurde auf
Wunsch des Rates hierher geschickt, in Anbetracht einer neuen Bedrohung, die
sich hier zusammenbraut.“
Nicht
wirklich eine Lüge und er wird ganz sicher nicht seinen peinlichen Auftritt vor
Giles wiederholen und sich in fremde Angelegenheit mischen. Sie ignoriert seine
Hand, wie er es in Erinnerung hat, so zuckt er die Schulter. Buffy hat momentan
keine Priorität auf seiner Liste. Sie braucht keinen neuen Wächter und er
braucht stattdessen Antworten.
„Entschuldige
uns bitte, Buffy, wir sehen dich sicher später.“
Damit nimmt
er Illyrias Arm, Buffy starrt ihn mit offenem Mund an und er widersteht der
Versuchung einen Kommentar abzugeben. Stattdessen greift er die Göttin fester.
Sein gesamtes Verhalten signalisiert, dass sie einige Erklärungen zu geben hat,
während er sie Richtung Bücherei zieht und dabei seine Krawatte lockert, bevor
er ihr zum Opfer fällt. Verdammt, der Anzug war vielleicht angemessen für eine Beförderung
in London, aber ganz sicher nicht für das sonnige Kalifornien.
Baut sich
vor ihr auf, nachdem er sich mit einem Rundblick davon überzeugt hat, dass die
Bibliothek leer ist und sie lächelt, „Was zur Hölle hast du angestellt?“
Lächelt noch
breiter und nimmt ihm seine Brille ab, die ihn älter wirken lassen sollte zu
diesem Zeitpunkt und begutachtet sein Gesicht mit einem neugierigen Blick. „Du
siehst sehr gut aus für einen Menschen, Wesley. Ich habe vergessen, dass bei
euch zerbrechlichen Kreaturen ein paar Jahre einen dramatischen Unterschied im
Aussehen machen.“
Einige
Jahre und paar Apokalypsen und das Verlieren von allen Frauen, die ihm jemals
wichtig waren. Sicher, all das hat Spuren in seinem Gesicht hinterlassen, das
sind keine Neuigkeit für ihn, doch offenbar für sie. Sie ist so unverändert. Wenn
man Millionen Jahre gelebt hat, ist es wohl schwer sich an Veränderungen
anzupassen. Die neuen Realitäten zu akzeptieren. Die Neugier zu erhalten und zu
befriedigen.
Ihre
Finger streifen über seine Stirn, in die sich noch keine Sorgenfalten
eingraviert haben und dann über seine Mundwinkel. Es ist ihre Berührung. Das
Erkundschaften von neuem Terrain, bevor es erobert wird. Nicht Freds. Sogar
ohne die fehlende Körperwärme könnte er die Unterschiede mit geschlossenen
Augen erkennen.
Sie
erinnern ihn fast an Lilah, zielstrebig. Ein Raubtier auf der Suche nach einem
Partner für eine Nacht, bevor die Langeweile sich einstellen kann und es wurden
so viel mehr. Er schließt doch die Augen, als die Gefühle zu intensiv werden.
Verdammt. Er wollte sie retten, so inständig. Der Grund, warum er sich letztendlich
für Wolfram & Hart entschied und er hat sie einfach vergessen.
Nur eine
weitere Person, die Angels Gedächtniszauber zum Opfer fiel und ihm selbst.
Schließlich
reißt ihn Illyrias Frage aus den Überlegungen, „An wen denkst du? Es ist nicht
meine Hülle.“
Er öffnet
die Augen, verneint und sie zieht überrascht die Finger zurück, weicht ihrer
Frage instinktiv aus, „Ich ziehe noch immer dein wahres Aussehen vor, Illyria.“
Sie nickt
und lässt Freds Fassade hinter sich. Die Sonne fängt sich in ihrem blauen Haar
und sie ist eine Schönheit, die ihm unter anderen Umständen den Atem rauben
würde und nicht das Bedürfnis wecken, sich zu übergeben. Er kann noch immer das
Ziehen in seinem Innern fühlen, wann immer er sie betrachtet.
Freds Tod
war nicht ihr Verschulden und trotzdem, es brennt in ihm.
Deshalb kurz
angebundener als gewollt, „Warum bin ich hier und nicht tot?“
Illyrias
Gesicht zeigt, dass sie den Themenwechsel billigt und die Frage erwartet hat.
„Mir war – " Sie sucht nach dem Wort, das ihre
Gefühle einfängt, legt den Kopf schief und die Geste ist ebenso vertraut,
ebenso ihr Eigentum, wie so viele Charakterzüge, die durchschimmern. Sie so
leicht von Fred unterscheiden und einzigartig machen, letzten Endes wählt sie,
„langweilig.“
Er hebt
die Augenbrauen, weil das sein Hiersein nicht
erklärt. „Keiner hat die Apokalypse überlebt und ich war es leid
allein von Würmern und Getier gejagt zu werden, die keine Herausforderung an
mich stellten.“ Arrogante Ungeduld manifestiert sich in ihr, „Die Erde war
verwüstet und die Dämonen, die sie regierten unwürdig einer Schlacht. Da
erinnerte ich mich an deine letzte Bitte und du warst immer unterhaltsam.
Zumindest unterhaltsamer als das.“
„Schön,
dass du dies so empfunden hast, aber du hast mir meinen letzten Wunsch bereits
gewährt.“
„Nein,
ich meine deinen wahren Wunsch. Einen Neuanfang und der Zeitpunkt war deine
Wahl. Deine Entscheidung. Ich mag es hier.“ Ihre Hand spielt fasziniert mit den
Sonnenstrahlen, als ob es ebenfalls Jahre her wäre, seit sie diese das letzte
Mal gesehen hat, bricht das Licht in einer unnatürlichen Weise und er ist in
ihrem Bann.
„Niemand
hat überlebt?“ Er sollte fassungsloser sein, vielleicht wäre er das, wenn sie
nicht alles so elementar auf Anfang gesetzt hätte. So viele kosmische Naturgesetze
gebrochen, trotzdem hier und vielleicht war es der vor kurzem genossenem
Ausblick auf den Himmel oder das Gefühl von Endgültigkeit, das sich zögernd
einstellt. So viele Menschen, die er retten kann und trotzdem hat er sein Leben
und dessen Inhalt komplett verloren. Er löst den ersten Knopf, weil er das
Gefühl hat, dass sein Hemd ihn erdrosselt.
Das flaue
Gefühl im Magen verstärkt sich, irgendwie hat er erwartet, dass die Menschen
des Teams in dieser Nacht fallen würden und dass Lorne
ebenfalls genug von der ewigen Schlacht hatte, war offensichtlich, dennoch,
„Nicht Spike, noch nicht einmal Angel?“
Sie
verneint, „Sie fielen alle in der ersten Nacht. Die Armee der Jägerinnen
folgten und so war auch der Rest der Menschheit verdammt.“
So
sachlich und er versucht sich eine Erde vorzustellen, in der Dämonen, die Macht
haben und scheitert. „Warum haben die Mächte nicht eingegriffen?“
Ihre Hand
fällt an ihre Seite, ihr plötzlicher Fokus ist beklemmend, der zweite Knopf
folgt dem ersten, „Warum sollten sie? Ein Ergebnis war nie das Ziel, nur der
Krieg und Angel hat diesen entfacht, die Auserwählten folgten ihm, so ist die
Prophezeiung eingetreten, wie es bestimmt war.“
„Das ist
verrückt.“
„Verrückt
wäre es für die Mächte sich darum zu kümmern, denn das Leben ist immer ein Kampf.“
Er kann nicht die Wahrheit dieser Aussage widerlegen und so schweigt er. Versucht
die nervöse Energie zu bündeln, die in ihm aufflammt und die ihn offen für ihr
Arrangement und ihre Gründe machen.
Sie fährt
eindringlich fort, „Du hast mir gesagt, dass es Dinge in dieser Existenz gibt,
die es wert sind für sie zu kämpfen. Das Liebe dazugehört und ich habe nichts
nach deinem Tod gefunden, das meiner Aufmerksamkeit wert wäre, weshalb ich nach
dir suchte. Du und dein Gefolge waren eine interessante Zerstreuung. Freds
Erinnerungen ließen mich nicht los. Über die Welt, wie sie sein sollte und der
einzige Weg diese zu erhalten lag in der Vergangenheit. Freds Gedächtnis gab
mir den Schlüssel hierher und nun liegt es an dir.“
Höhnisch,
„Gott sei Dank kein Druck für einen Teamspieler.“
„An
uns?“, setzt sie fragend nach.
„Gut zu
wissen, dass nicht das Schicksal der gesamte Welt allein auf meinen Schultern lastet.
Ich dachte, es wäre sogar für dich unmöglich, die Grenzen der Zeit zu
überqueren. Sie außerhalb der Ordnung wieder zusammenzufügen.“
„Alles
ist eine Verkettung von Umständen. Meine Rückkehr ebenso wie die Apokalypse,
die sie hervorgebracht hat. Ich hatte Zeit einen Weg zu finden.“
„Ja, aber
warum Sunnydale? Das ist zu früh.“
„Es war
dein letzter Wunsch und möglich für mich. Fred ist in Pylea,
einer anderen Dimension und ich konnte mich hier materialisieren, ohne dass sie
in ihre Atome zerspringt. Ich dachte, das wäre in deinem Sinne, Wesley. Du
kannst Fred retten, bevor sie verrückt wird. Bevor sie mir begegnet und du kannst
all deine Fehler ausmerzen, ohne dass es Konsequenzen für meine Existenz hat.“
„Aber die
Fehler machten uns zu den Menschen, die wir waren. Sie brachten die
Konsequenzen hervor, die uns reifen und stärker werden ließen.“ Ihm gefällt
nicht, dass er von seinem Leben schon in der Vergangenheit redet und dass er
ihrer Logik nicht wirklich widersprechen kann. Denn er hat selber zu viel Zeit
in seinem Apartment verbracht und Zeitreisen recherchiert, keine sichere Lösung
gefunden, die es ihm erlaubt hätte, seine Missgeschicke zielgenau auszulöschen.
Connors Entführung und er wusste damals nur die halbe Gründe, die einen Sprung
in der Zeit erstrebenswert machte.
„Nein,
eure Fehler machen euch nur menschlich, aber nicht zu dem was ihr seid. Du
kannst hier glücklich werden. Du kannst die Seelen glücklich machen, die dir
nahe stehen und -“
Er seufzt
frustriert, „Diese Leute kennen mich hier aber nicht, Illyria, du hast unsere
gemeinsame Geschichte vernichtet.“
„Nein,
ich habe nur die frühere Version von dir mit dir selbst ersetzt, das bedeutet
nicht, dass die anderen dich anders behandeln werden.“
„Du hast
absolut keine Ahnung, was für ein Schwachkopf ich war. Ich hatte keinerlei
Erfahrung, so ziemlich alles komplett falsch gemacht, was man falsch machen
kann. Ich war überfordert und trotzdem der Meinung, dass ich alles besser weiß.
Ich dachte Sunnydale wäre meine Zukunft und nicht nur ein kurzes Zwischenspiel
in meinem Leben. Zur Hölle, mein erstes Zusammentreffen mit Buffy war damals ein
Fiasko und ich will gar nicht an das mit Angel und dem Rest denken. Ich kann
das nicht wiederholen, selbst wenn ich wollte.“
„Niemand
verlangt das von dir.“
Er durchdenkt
seine Optionen, bis ein Räuspern hinter ihm, ihn herumfahren lässt und er Giles
gegenübersteht, „Verdammt.“
„So
interessant diese Unterhaltung auch ist, erscheint Lauschen unangebracht.“ Was
ihn nicht davon abgehalten hat, eben dies für die letzten Minuten hinter dem
Tresen zu tun.
Säuerlich,
„Ebenso wie Förmlichkeiten, Wesley Wyndham-Pryce, Sie
haben mich erwartet. Ich wurde vom Rat hierher geschickt.“
Diesmal
wird seine Hand nicht ignoriert und Giles schüttelt sie zögerlich, „Aber das
ist nicht die ganze Geschichte.“
„Das
Problem ist, dass dies alles hier Geschichte sein sollte. Zumindest für mich,
was mich in eine gewisse Zwickmühle bringt.“
„Aha, natürlich
und Ihre Begleiterin ist?“ Giles ist ungewöhnliche Ereignisse auf der
Tagesordnung gewöhnt und Zeitreisen sind nicht neu. Theorien und vermeintliche
Aufzeichnungen im Fundus der Wächter.
„Illyria,
Gottkönig des Primordium.“ Sie gibt ihm ein
zufriedenes Nicken bei einem ihrer vollständigen Namen und er konzentriert sich
wieder auf einen nun verwirrten Giles.
„Gottkönig?“
Giles scheint Schwierigkeiten mit dem Wort oder der Unterhaltung zu haben und
Wes grinst amüsiert. Dieses Gespräch ist in jedem Fall jetzt schon glücklicher
in seinem Verlauf, als das damalige.
„Wir
lassen den Titel für gewöhnlich unter den Tisch fallen, er ist so unmodern.
Stimmen Sie mir zu?“ Er bekommt eine schwache Zustimmung und sieht wie in Giles
das Wächterwissen abgespult wird, das er mit den Namen Illyria, Primordium und Gottkönig in Verbindung bringt. Er sollte
das nicht genießen, aber er tut es. All die Möglichkeiten, die vor ihm liegen
und er fühlt sich das erste Mal in Jahren gut. Rein gewaschen von all seinen
Sünden und Fehltritten. „Illyria, das ist Giles, Buffys
Wächter und vorübergehend der von Faith.“
„Vorübergehend?“
Alles ist irgendwie außerhalb der Zeitlinie, so wie er sie in Erinnerung hat,
er dreht sich zu Faith, die unerwartet in der Bücherei steht.
Jesus,
sie ist nicht viel mehr als ein Kind. „Hallo Faith.“
„Die
andere Jägerin. Ich mag sie.“ Wes ist sich sicher, dass Fred dieses Gefühl
nicht geteilt hat. Illyria zieht einen Kreis um Faith und kommt vor ihr zum
Stehen. „Du bist eine interessante Kriegerin.“
„Und du
eindeutig in meinen persönlichen Bereich, Freak.“ Faith versucht Illyria
zurückzustoßen und nach einem Blick in sein Gesicht, schlägt diese zurück.
Faith kracht in die Wand neben der Drehtür, bleibt kurz betäubt liegen und Wes
gibt Illyria Anweisung sanft zu sein, was einen animalischen Kampfschrei von
Faith zur Folge hat. Und einen Frontalangriff, den der Gottkönig spielerisch
abwehrt und Gefallen an dem Training bekommt.
Giles halbgedachter
Widerspruch verneint er, während er sein Jackett und die Weste ablegt, „Sie
wird Faith nicht verletzen und mich interessiert, wie weit sie in ihrem
Kampfstil ist.“
Damit
stellt er sich hinter die Büchertheke und beobachtet.
Die
beiden sind anmutig, Illyria hält sich wie erwartet zurück und der Frust in
Faith wächst mit jeder verstreichenden Minute. Sie kann keine Treffer landen,
die schmerzen und Wes weiß, dass sie solange kämpfen wird, bis sie
zusammenbricht. Zählt darauf. Sie sollte außer Atem sein, wenn er ihr sein
Angebot unterbreitet, anders wird sie ihm nicht zuhören. Faiths
Stil ist unverwechselbar. Sie will töten und Wes hätte bei jedem anderen
Sparring-Partner Bedenken.
Aber er
sieht auch die Unterschiede zu ihren späteren Kämpfen.
Manche
Bewegungsabläufe sind nicht fließend und er ruft Anweisungen dazwischen, die
sie erst ignoriert und dann nachdem sie ein paar weitere harte Schläge
weggesteckt hat, doch umsetzt. Was sie nicht vor neuen Attacken bewahrt, aber
zumindest deren Einschlag mildert. Denn Kampf um weitere Minuten verlängert,
als sie schließlich liegen bleibt nachdem Illyria sie erneut quer durch den
unteren Teil der Bücherei geworfen hat und die blauen Augen ihm einen fragenden
Blick zuwerfen.
Er nickt
und sie geht hinüber und reicht Faith eine Hand, um ihr beim Aufstehen zu
helfen, „Du bist sehr gut für eine so junge Jägerin, Faith.“
„Yeah? Ich fühle mich aber nicht so. Shit, ich glaube, du
hast mir einige Rippen gebrochen.“
„Nein,
ich war vorsichtig.“ Was ein gequältes Lachen hervorbringt. Faith setzt sich,
nachdem sie humpelnd mit Illyrias Unterstützung den Raum durchquert hat, auf
die Treppen zu den Bücherregalen.
„Deine
Technik ist nicht perfekt, dafür dein Kampfgeist.“ Es ist ein schwaches Lob in
Angesicht des gerade gesehen monumentalen Kampfes. Er setzt sich auf die Stufe
neben sie, während Giles hinter ihm wieder die umgeworfenen Stühle und Tische
aufstellt und verstreute Bücher einsammelt.
„Und wer
bist du?“
„Dein
Wächter, Faith.“ Er gibt ihr die Wasserflasche, „Wes.“
„Einfach
Wes? Solltet ihr Engländer nicht zumindest ein paar Familiennamen und Titel vorweisen?“
„Ich
denke nicht, dass du an denen interessiert bist, aber vielleicht an meinem
Angebot.“
„Habe ich
eine Wahl?“
„Ja.“ Und
er blickt sie lange an, das Blut an ihrer Lippe beginnt zu gerinnen und die schweißbedeckte
Miene ist skeptisch, wird unter seinem intensiven Blick unsicher und er kann
all die Stellen fühlen, an denen sie ihn verletzt hat. All die Stellen erahnen,
an denen er ein weiteres Stück Vertrauen weg gebrochen hat und es ist nicht
angenehm und nicht einfach, aber notwendig, dass sie diesmal die Entscheidung trifft.
Schließlich,
„Also lass hören.“
Wesley
ist sich nicht sicher, ob sie schon mit ihrem Widersacher hier zusammenarbeitet,
aber wenn er die Ereignisse richtig eingeordnet hat, dann war der Unfall mit
der Pfählung eines Menschen, der endgültige Auslöser für Faiths
Fall in Sunnydale und das war noch nicht eingetreten. Sie hatte noch kein
menschliches Blut an ihren Händen. Koma und Gefängnis waren noch nicht Teil
ihres Schicksals. Versagen nicht Teil seines. „Ich würde mit dir gerne nach LA
gehen, wenn der Aufstieg des Bürgermeisters abgewandt ist.“
„LA?“,
Faith klingt ungläubig.
Er zuckt
die Schultern, „Oder was immer dir vorschwebt.“
„Sollte
eine Jägerin nicht den Höllenschlund bewachen?“
„Eine
Jägerin kann es und Buffy scheint ausreichend dafür geeignet.“ Die frustrierte
Falte zwischen ihren Augenbrauen gefällt ihm nicht und so fährt er
beschwichtigend fort, „Sie könnte uns jederzeit anrufen, wenn ein größeres
Problem auftauchen sollte. Aber es ist nicht die einzige Aufgabe, der eine
Jägerin nachgehen kann. Du könntest in LA deiner eigenen nachgehen, es gibt
dort ausreichend Dämonen, um dich beschäftigt zu halten und es wäre deine Stadt.“
„Das
klingt gut“, Wes erkennt Sehnsucht in ihrem Ton und vielleicht auch etwas
Hoffnung.
„Tut es
das?“ Er lächelt und steht auf, „Also überleg dir, wohin wir fahren sollen und
ich folge, wenn der Bürgermeister aus der Welt geschafft ist. Außerdem würde
ich dir gerne auf Kosten des Rates ein besseres Motel geben, wenn du erlaubst.“
Sie
kichert und er hat Faith noch nie kichern hören, ist beinahe geschockt über das
Geräusch, „Ich erlaube es. Die Kakerlakenbrutstätte ist überfällig für den
Abriss.“
„Also
pack deinen Kram zusammen, ich hole dich heute Nachmittag ab.“
Ein
verabschiedendes Nicken in seine Richtung und Illyrias und damit ist Faith mit schon
weniger hinkendem Gang aus der Bücherei. Illyria tritt neben ihn, „Eine eigene Mission?
War das alles was sie gebraucht hat?“
Wes nickt
gedankenverloren, „Es war das, was wir alle gebraucht haben, um über uns
hinauszuwachsen und zu überleben. Dein Haustier ist momentan in Brasilien auf
Sinnsuche und wird auf einem anderen Pfad bleiben für die nächsten Jahre. Also
würdest du gerne Angel ohne sein Königreich erleben?“
Ein
freches Grinsen oder zumindest eines, das so nahe an eines herankommt, wie es
für Illyria möglich ist. „Sicher, eine Audienz bei einem König, ohne Macht ist
immer unterhaltsam.“
Wes ist
sich sicher, dass das Vergnügen einseitig bleiben wird, aber es wird Zeit Fred
aus Pylea und vor ihm selbst zu retten.
Wahrscheinlich wird sie sofort weiter nach LA und aus seinem Leben verschwinden
und er ist erleichtert. Ein Versagen weniger auf seiner Liste. Es wird Zeit,
dass er beginnt sein Leben zu leben mit einem blauen Schatten und hoffentlich
weniger Blessuren unterwegs.
~*~Fini - ‚Dimensional discrepancy’~*~