Autor: Astarte
E-Mail Adresse: astarte@fan-arts.net
Titel: Coming to terms
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/2
Spoiler: up to Lost 1x23 - 1x25 Exodus Part 1-3, Sequel zu ‘Bad Habit’ und Jules wunderbarem
‘Miles and Miles of Mountains’
Inhalt: Transformation ist nie eine Frage der Umstände.
Selten des Überlebens. Immer des Willens.
Hauptcharakter(e)/Paar(e): Jack/Sawyer
Disclaimer: Sie
gehören mir nicht... Alles Damon Lindelof, J.J. Abrams und
ABC! ‚Backfire’ gehört Aimee Mann.
Kommentar: Spielt ein bis zwei Wochen nach Jules ‚Miles and
Miles of Mountains’ und wir arbeiten uns langsam von Pseudo-Porn
zu Porn vor. Yeeah, whatever! Seit wann glaubt ihr mir ein Wort?
Coming to
terms
I've got some cookies from our junk food run
And here's a couple beers so
Let's go create some fun
Supplies are limited and I'm all out
Of any explanation
Of what I'm on about
Sawyers Hand, die dich an deinem Arm zurückzieht, ist dir
zwischenzeitlich so vertraut, wie deine eigene, du lachst noch bevor sein
Gesicht vor deinen Augen auftaucht, „Zehn Punkte fürs Anschleichen, drei Punkte
Abzug für den Ort.“
„Ich würde mindestens vier abziehen.“ Sein Grinsen ist
pure Lüsternheit und du wunderst dich für einen Moment amüsiert, ob du in die
Knie gehen sollst, nur um es von seinem Gesicht zu wischen und durch etwas
Wahreres zu ersetzen. Aber eure Rollen in diesem Stück sind festgeschrieben
oder zumindest in dieser neuen Variante. Er leistet die Überzeugungsarbeit, du
versuchst vernünftig zu sein und ihr landet irgendwo in der Mitte des Arguments,
das eigentlich keines ist.
Bis jetzt warst du Sieger, denn euer Geheimnis ist noch
immer eures.
Mit ein paar Ausnahmen. Sayid und Locke hatten beide ihre
eigenen Gründe dich und dein Umfeld genau im Auge zu behalten und Sawyer ist
nicht so einfach darin zu übersehen oder zu erklären. Ihr kontrastiert zu hart
an der Oberfläche, um keine tiefere Verbindung zu haben, die über das lose
Label ‚Freunde’ hinausgeht, das die meisten euch angehängt haben. Die
Diskretion der beiden ist relativ und du weißt, dass du dich früher oder später
mit den Konsequenzen herumschlagen musst, aber nicht jetzt. Es ist noch immer
einfach die Verantwortung in Gegenwart des Mannes vor dir abzustreifen und es
hat nichts von seinem befreienden Charme verloren.
Sawyer nimmt einen weiteren Schritt nach vorne und ist in
deinem persönlichen Bereich. Dein Körper reagiert und dein Verstand
verabschiedet sich, mit derselben untrüglichen Sicherheit, wie all die Male
zuvor. Er weiß, dass er dich hat, in mehr als einer Weise, einladend, „Komm
schon, Doc, Dschungel ist Dschungel.“
Deine Augenbraue geht hoch, bevor du sie halten kannst,
spöttisch, „Das hier ist so öffentlich, wie der Hollywood Boulevard, Boyscout.“
„Tsk, immer der Spielverderber.“
Er grinst ohne Sarkasmus, gibt deiner Logik dennoch nach und manövriert dich
entschlossen ein Stück weiter in den Wald und dann gegen den nächsten Baum, der
nicht in direktem Blickfeld des Pfades liegt. Seine Lippen sind auf deinem Hals
fixiert, das Tuch wegschiebend, das seine vorigen Attacken überdeckt und nope, es ist nicht gerade bequem bei 35° Celsius und 97%
Luftfeuchtigkeit mit mehr Stoff als nötig durch die Gegend zu wandern.
Die Opfer, die du für ihn bereit bist zu bringen, sind
unzählig und du lachst leise unter seiner Attacke. Während er beginnt
beharrlich an deinen Knöpfe rumzunesteln, hackst du amüsiert nach, „Könntest du
mit den Folgen umgehen, wenn wir nach deinen Regeln spielen würden, Sawyer?“
Er lässt ein abfälliges Geräusch hören, bevor er
antwortet, „Die Gefahr erwischt zu werden, ist der halbe Spaß.“
„Yeah, seit wann?“ Denn du kannst dich noch ziemlich genau
an eine Zeit erinnern, als er bei jedem Geräusch nervös über die Schulter
geschaut hat, wenn er nicht zu weit weg für Vorsicht war. Obwohl ihr damals im
Vorfeld umsichtig wart.
Sawyer legt es in der letzten Woche darauf an ertappt zu
werden und du weißt nicht, was seine neue exhibitionistische Ader genau
ausgelöst hat, aber sie ist definitiv da und solange du auf deine Kosten
kommst, ist dagegen nur wenig einzuwenden. Vielleicht wäre es tatsächlich
leichter für ihn, wenn jemand anders dieser Beziehung einen Namen gibt und ihm
einen Stempel aufdrückt, gegen den er sich wehren kann. Verbal oder körperlich,
anstatt ernsthaft darüber nachzudenken, was er in deiner Nähe sucht.
Außer Sex mit einem Mann und das muss für ihn schlimm
genug sein.
Seine Erwiderung besteht in einem versengenden Kuss und
vielleicht ist es wirklich so simple, wie es in Momenten, wie diesem erscheint.
Denn obwohl er nichts erklärt, sind die Antworten klar. Genug Konversation für
den Augenblick, Zeit sich auf eine urtümlichere Sprache zu besinnen.
Dein Mund öffnet sich, so wie deine Sinne, nimmst all die
Einzelheiten auf, die du mit Sawyer in Verbindung bringst. All die
Kleinigkeiten, die ihn für dich unverwechselbar machen und dich härter unter
seinen Händen werden lassen. Feuchtigkeit, Salz und Hitze. Sein maskuliner
Geruch ist der chemische Katalysator für eine hormonelle Kettenreaktion in
deinem Blut und du kannst dich nicht gegen ihn immunisieren. Purer Sex.
Unanfechtbare Erotik in jeder Berührung und du bist unter seinem Bann. Er hat
Kontrolle und Verantwortung eindeutig, als die Droge Nummer eins deiner Wahl
ersetzt.
Augen geschlossen und seine Bartstoppel, die gegen deine
reiben. Seine Zähne, die deine Unterlippe festhalten, bevor er deine Zunge mit
seiner einfängt. Seine Hand nur durch den Stoff deiner Boxer von deinem Schwanz
getrennt und du schnappst nach Luft, nimmst einen weiteren Zug Sawyer in dich
auf und bevor du bodenlos in seine Kontakt fällst.
Fuck, er ist zu gut darin geworden, dich um den Verstand
zu bringen.
Deine Finger sind verloren in seinem Haar und du presst
dich enger an seinen Körper, willst mehr Druck, mehr Widerstand und er
verlagert sein Gewicht gegen dich. Lässt endlich die Boxer hinter sich und dein
Puls stockt kurz, als du nackte Haut gegeneinandergepresst fühlst, bevor dein
Herzschlag davon galoppiert. Seine Erektion hart gegen deinen Hüftknochen,
seine Zunge tief in deiner Mundhöhle und du lockerst deinen Griff um seinen
Kopf, konzentrierst dich auf ein lohnenderes Ziel. Etwas Greifbareres. Deine
Hand ist über seiner Jeans, dann darin. Sein Stöhnen auf deiner Zunge und du
wirst dich nie an die Süße, dieses Geräusches gewöhnen, wenn du das erste Mal
deine Finger fest um seine seidige Härte legst.
Aber es ist nur eine Einzelheit von vielen, die dich
fesselt und du weißt, dass das hier schnell und zielgerichtet ist. Deswegen
nicht weniger befriedigend. Sawyer ist der Meister der Quickies, zumindest in
deiner Lebenserfahrung und du fühlst, wie ihr die Kontrolle verliert, während
euer Rhythmus an Stärke gewinnt.
Gott, ihr seid zu gut, wenn ihr beide die Rollen von
Dominanz und Unterwerfung abstreift.
Du fühlst das Prickeln, das von deiner Hand ausgeht und sich
über deinen Körper verteilt, die Flammen, die an deiner Haut lecken und
vielleicht seid ihr im Fegefeuer der guten Absichten, aber du fühlst, wie sich
dein Orgasmus pulsierend aufbaut und seiner, als ob er ebenso Teil von dir ist.
Hörst, wie sein Atem stockt, bevor er dir die Luft aus den Lungen saugt und da
ist das Keuchen, deine Finger schließen sich zu einer noch festeren Faust. Dein
Daumen kreist auf der Spitze und er flucht und du bist selbst zu weit weg, um
zu grinsen, kannst nur mit ihm zusammen kommen.
Brutal, heftig und intensiv. Kühlende Tropenschauer.
Erschütterungen, die sich verlangsamen und zum Stillstand
kommen. Träge Zungen in der Folge. Du bist noch nicht bereit, irgendjemand
entgegenzutreten und ihr seid zu nah an den Höhlen. Deine verkrampfte Faust in
seiner Mähne löst sich, deine Finger streichen durch sein nasses Haar. Sein
wirklich nasses Haar. Du öffnest die Augen und nimmst den heftigen Regenschauer
war, der in den letzten Minuten eingesetzt hat. Beendest den Kuss, der ihn vor
einer Erwiderung rettete und er sieht schutzlos aus, wie immer nach einem eurer
Encounter, etwas das dich ebenso entsetzt, wie
einnimmt.
Wartest auf den Moment, in dem er die großspurige Maske
wieder aufsetzt und die Arroganz in seine Miene zurückkehrt. Nur dauert es
immer länger, bis Sawyer den Griff um seine Gefühle zurückbekommt und du
beneidest ihn nicht um die Konfusion, die du öfters in seiner gesamten Haltung
wahrnimmst. Das hier ist ziemlich abgefuckt und du
würdest es beenden, wenn es nicht zur Sucht geworden wäre, zu gut zum
wegwerfen. Das hier führt zu etwas, das aus mehr als gestohlenen Höhepunkten im
Dschungel besteht und du bist ebenso schlecht wie er, wenn es mehr als Sex ist.
Ebenso unfähig in den richtigen Augenblicken zu puschen
oder zurückzustecken.
Ebenso starr vor Angst, dem hier einen Namen zu geben, der
über regelmäßigen Sex oder eine Affäre
hinausgeht und es sind diese Minuten, wenn eure Abwehr unten ist und es sich
richtig anfühlt, ihn anzufassen, ihn in deiner Nähe zu halten, die in dir den
Wunsch wecken zu flüchten. Solange und so hart, bis du ihm entkommen bist. Die
dich gleichzeitig im Hier verankern. An seiner Seite.
Deine Fingerspitzen fahren über die Linie seines Kinnes
und er öffnet die Augen. Blaugrau und du kennst die Stimmung, die unter dieser
Farbe liegt und du fragst dich manchmal, ob er sich darüber klar ist, wie viel
seine Augen über ihn verraten. Lehnst dich vor, lässt deine Zunge spielerisch
sanft über seine Lippen gleiten, nichts fordernd. Nichts begehrend und er
öffnet sich unter deiner Zärtlichkeit, die Fassade noch immer nicht intakt und
du erforscht seinen Mund langsam, ausgiebig, bevor du dich von ihm löst.
Der Regen fällt stetig, füllt die Stille zwischen euch und
die Spuren, die er auf Sawyers Gesicht hinterlässt, erinnern dich an Tränen und
du würdest über die sentimentale Neigung lachen, wenn sie nicht so real wäre.
Wenn das hier nicht so kompliziert geworden wäre.
Räusperst dich zweimal bevor du deiner Stimme traust, „Du
gehst zum Strand?“
Er nickt und du fährst fort, „Ich hole Vincent und Walt.“
Sawyer weicht vor dir zurück, nicht mehr als die Spannung,
um seinen Mund und in seinen Muskeln, die wieder da ist und du weißt nicht,
warum ihn der Junge so unbehaglich fühlen lässt, aber du hast nicht von ihm
erwartet, dass er euch begleitet und du korrigierst seine falsche Annahme. „Ich
habe für heute Nacht etwas geplant, ich denke, es wird dir gefallen, deshalb
warte auf mich am Strand. Ich hole dich ab, wenn wir für die Nacht aufbrechen
können, okay?“
„Aye,
aye, Captain.“ Sein
spöttisches Grinsen, das sein Markenzeichen ist, ist zurück und du fragst dich,
ob es immer so fake ausgesehen hat.
„Sehe dich später.“
„Später.“ Ein halbes Winken von ihm und er ist
verschwunden, wieder auf dem Pfad und du bringst deine Klamotten in Ordnung.
Dein Blick fällt auf die glitzernde Flüssigkeit aus dem Baumstamm und wunderst
dich nicht zum ersten Mal, wie ihr es schafft, so eng beieinander zustehen,
miteinander zu kommen und euch nicht gegenseitig mit eurem Sperma abzuschießen,
wenn ihr angezogen seid. Manche Geheimnisse sollten ohne Auflösung bleiben und
du schüttelst den Kopf und trittst wieder auf den Weg zu den Höhlen.
I'm tired
Of having to try
To convince you if I
Go along with you it all will
Backfire
I know you had plans
Your intentions were grand
But it's out of my hands now
And it isn't the way I pictured it either
Den Ball werfend, wendest du dich lächelnd dem Jungen an
deiner Seite zu.
Du redest mit Walt, versuchst ihn aus seiner isolierten,
kleinen Welt herauszuholen und er erinnert dich an einen autistischen
Härtefall, nur weißt du, dass es eine Phase ist, die vergehen wird. Ein
Schneckenhaus, das ihn nicht ewig halten kann, denn du kannst dich an ein
Vorher erinnern und einen gelangweilten Jungen, der einen Flugzeugabsturz als
nicht weltbewegend genug für Panik empfunden hat und sich leichter an die
Umstände angepasst hat, als alle Erwachsenen.
Die anderen Überlebenden gehen Walts durchdringendem Blick
gerne aus dem Weg, sogar Locke und du suchst ihn indessen, zusammen mit
Vincent. Shannon sorgt noch immer hauptsächlich für den Hund, aber sie hat
nichts dagegen, wenn du ihn nachmittags ausleihst.
Walts Blick bringt dich nicht aus der Fassung und du
empfindest nicht die gleiche blinde Verzweiflung für eine sofortige Besserung
seines Zustandes wie Michael. So lässt du dich in Seelenruhe von ihm
auseinander nehmen und neu zusammensetzen und du fragst dich nur selten, was
Walt in dir sieht, während der Labrador den Ball apportiert und du ihm sinnlose
Tricks beibringst, um die Zeit zu überbrücken bis Walt seiner Stimme
wiedertraut. Du siehst ab und zu den Jungen aufblitzen, den du kanntest, öfters
je länger du ihn beobachtest und ihn mit zensiert belanglosen Geschichten aus
dem Inselalltag zutextest oder deines Lebens, die keine unmittelbare Antwort
verlangen.
Der Tag, an dem er dir den Geist eines Lächelns gegeben
hat, war ein guter Tag für dich.
Heute hat er dir ein Ganzes gegeben und du fühlst dich
dementsprechend. Walt hat sich an die neue Routine gewöhnt, dass ihr ihn nicht
mehr ganz aus den Augen lasst und du schickst ihn zu Michael, als die Schatten
beginnen länger zu werden. Der Schwarze gibt dir ein Winken, bevor er sich
weiter mit Jin verständigt, einen Arm locker um die
Schultern seines Sohnes gelegt, instinktiv beschützend und du nimmst das Bild
in dich auf und fragst dich für einen Augenblick, ob deinem Vater und dir ein
Flugzeugabsturz in dem Alter geholfen hätte, um eure Beziehung zu kitten.
Lässt deine Augen über den Strand wandern und nickst
beiläufig Kate zu, nicht an einer Unterhaltung interessiert, wenn sie kein
wichtiges Anliegen hat. Sie erwidert es diplomatisch und du drehst dich wieder
dem Meer zu, bevor du beginnst dich bis auf die Boxer auszuziehen und in die
Brandung zu waten. Spürst Sawyers Augen im Rücken, aber du bist noch nicht ganz
so weit die Führungsrolle für heute hinter dir zu lassen und deine Pläne für
diese Nacht.
Sawyer ist gelassener geworden. Manchmal sogar gut im
Warten.
Du stößt dich vom sandigen Grund ab und beginnst zu
schwimmen ein gutes Stück hinaus und dann parallel zum Ufer, eine neue Art der
Routine für dich oder ein Ersatz für das Fitnessstudio daheim. Nur waren deine
Gründe hierfür dunkler, als Eitelkeit und der Wunsch in Form zu bleiben. Es ist
nicht so, als ob du viel überschüssige Energie hättest, aber das Schwimmen
hilft dir den Kopf zu klären. Dieser Moment des Tages gehört dir allein, wenn
du nicht von einer mittleren Katastrophe davon abgehalten wirst und hilft dir
deine Prioritäten und Listen des vergangenen Tages neu zu ordnen.
Walts Fortschritte sind langsam, aber die Heilung ist da
und das ist genug.
Du hast getötet für ihn, nicht nur einmal. Fünf Mal um
genau zu sein. Du denkst, dass es dich mehr beunruhigen sollte, aber wenn du
ehrlich bist, hat das verschärfte Alte Testament seinen Reiz für dich, ist eine
Philosophie, die dich hier nicht um den Schlaf bringt, ebenso wenig wie Sayid.
Vielleicht werden sich die Albträume erst dann einstellen, wenn du wieder
daheim in deinen ägyptischen Laken liegst und die trockene Luft der Klimaanlage
einatmest. Aber daheim ist momentan genauso weit weg für dich wie Gott oder der
Himmel. Ein hypothetisches Konstrukt aus Hoffnung und Glauben, nicht greifbar.
Deine Schuld genauso unsichtbar, wie das Blut der Anderen, das an deinem Messer
klebt. Weggewischt in Sekunden. Durch neues ersetzt, die stählerne Klinge nie
wirklich einfärbend.
Du redest nicht darüber, wie ihr Walt gefunden habt und
warum die Anderen keine akute Bedrohung mehr in deinen Augen symbolisieren.
Denkst, dass wenn ihr die Gefahr nicht endgültig ausgelöscht habt, ihr dem Rest
zumindest die unmissverständliche Warnung mitgegeben habt, dass sie nicht
ungestraft die euren entführen und verschleppen können. Du hast deine
kurzgefasste Erklärung heruntergerasselt als ihr wieder im Camp wart, eurer
Gruppe die Eckinformationen mitgeteilt. Sahst keinen Anlass für Diskussionen
und blutige Einzelheiten, bist dann in die Höhlen und zu deinem relativen
Alltag zurückgekehrt. Es war noch nicht einmal eine vorsätzliche Entscheidung
von Sayid und dir, die das komplette Camp der Anderen in einer sternklaren
Vollmondnacht auslöschten.
Nur die Gewissheit, dass dies nicht die Zeit für Fragen
und Verhöre ist.
Euch beide ein Geräusch unweit eures Nachtlagers geweckt
hattet. Die unnatürliche Sicherheit, dass dieses Unterfangen nur für euch
bestimmt war, Sayid und du durch die Nacht geschlichen seid, wie ein Wesen mit
einer Mission. Ihr dem Klang lautlos gefolgt seid, Michael und Sawyer schlafend
hinter euch lassend. Ein Knacken und Rascheln im Laub, etwas das von einem Tier
hätte stammen können, nur wusstet ihr instinktiv, dass dem nicht so ist und
dass ihr keinem Mensch folgt, sondern etwas anderem. Etwas das euch lockt und
primitiv ist, eine kuriose Neugier dafür entwickelt hat, wie ihr auf Stress in
Ausnahmesituationen reagiert. In allem ein Spiel zu sehen scheint, in dem es
Gewinner und Verlierer geben muss.
Du wusstest nur, dass ihr keine Zeit habt und eure Hände
tödlich genug sind.
Ein Wissen, das sich bestätigte, zwölf Menschen starben in
dieser Nacht und ein kleines Stück von dir.
Als ihr im Morgengrauen mit Walt ihm Schlepptau an der
Küste auftaucht seid, hatte sich dennoch nichts grundlegend verändert, du
wecktest Michael und übergabst ihm seinen Sohn und hast einen Moment in der
roséfarbenen Morgensonne gestanden. Der Ozean war genauso eine Schattierung aus
Blau, der Dschungel genauso eine Abstufung aus Grün und die Sonne genauso eine
strahlende Bronzescheibe und dein Blick suchte das Schwarz und Weiß dieser
Nacht.
Der einzige Ort, in dem du es gefunden hast, waren Sayids Augen und du hörtest mit halben Ohr der seltsamen
Mischung aus Lachen und Schluchzen zu, die nur ein Vater von sich geben kann,
der meinte seinen Sohn für immer verloren gehabt zu haben. Du kanntest das
Geräusch, es hat dich dann in LA begrüßt, wenn du nach einer stundenlangen OP,
den Eltern das glückliche Ende einer komplizierten Operation mitteilen
konntest.
Sawyer nahm dagegen stumm das Blut auf, das ihr bereit
wart für einen der euren zu vergießen. Für einen Jungen und stellte keine
Fragen. Er wusste, dass du in dieser Nacht nicht als Doktor unterwegs warst.
Hier ging es nicht um die zivilisierte Einhaltung des hippokratischen Eides,
Moral oder Ehre, sondern um das Ausschalten einer elementaren Bedrohung und
Michael hatte sowieso nur Augen für Walt und nicht diese schmutzigen Details
seiner Rettung.
Bist dir ziemlich sicher, dass du dieselbe unbewegte Miene
widergespiegelt hast, die du in Sayids dunklem
Gesicht gesehen hast. Die Dunkelheit darin nicht von seiner Hautnuance kam.
Deine Gefühllosigkeit seltsam war und die mangelnde Reue, du hattest von dir
mehr Reaktion auf ein Blutbad erwartet. Ihr beide die Drei schweigend hinter
euch gelassen habt, du deine blutverschmierten Kleider auf den weißen Sand
verteilt und dann nackt in die Wellen gestiegen bist. Sicher, dass das kühle
Meerwasser das Ende des zerstörerischen Zaubers war, der euch in dieser Nacht
gefangen gehalten hatte, so dass du noch nicht einmal Worte oder ein Armeetraining
brauchtest, um dich mit Sayid geräuschlos zu verständigen.
Es war nicht das Ende, aber es hat geholfen.
Sawyers Augen brannten sich noch unter deine Haut, als du
mit eisernen Zügen die Brandung und Sayid hinter dir gelassen hast. Das erste
Mal den Wahnwitz des Floßes vollkommen verstehend. Dem elementaren Wunsch nach
Flucht und dem Geschmack von salziger Freiheit auf der Zunge. Natürlich bist du
trotzdem umgekehrt, bevor du dich in zu tiefe Gewässer vorgewagt und das Riff
hinter dir gelassen hattest, hast dir frische Klamotten aus deinem Rucksack
geholt und Sayid hatte deine getragenen schon gewaschen, weil er mehr Erfahrung
im Krieg führen hat als du.
Dem Auslöschen unangenehmer Details. Leichter zur
Normalität zurückkehrte.
Sawyer zu beschäftigt damit war, dich in den Dschungel zu
ziehen, zerren, stoßen und du hast seine wütenden Worte unbeeindruckt über dich
hereinprasseln lassen, bis ihr weit genug von den Drei entfernt wart und du ihn
fragtest, was sein gottverdammtes Problem war, Walt war wieder bei euch. Ende
der Diskussion.
Hast seinen ersten Faustschlag ebenso unbeeindruckt
weggesteckt.
Ihn dann mit einem unbeugsamen Kuss zum Schweigen
gebracht. Du brauchtest nicht seine Vorträge über die Gefahren hier oder seinen
fehlenden Schutz in der vergangenen Nacht, der nur in seinem Kopf bestand. Du
brauchtest keine zeternden Liebhaber oder schlecht vertuschte Besorgnis.
Sondern etwas fassbares, das dich aufweckte aus dem Blutrausch, der noch unter
deiner Urteilskraft auftobte, wie ein in die Enge getriebenes, wildes Tier.
Vielleicht war es auch dein Gewissen.
Dir war es egal, solange sich seine Finger schmerzhaft in
dein Fleisch gruben. Es war okay, dass er dich hart auf den Boden geworfen hat
und ebenso unbarmherzig genommen. Ohne Rücksicht oder Gleitcreme. So dass du
diesen Angriff auf dein Ego tatsächlich für die nächsten Tage in deinem Körper
gespürt hast, so wie seine unausgesprochene Warnung, ihn nicht ungefragt
zurückzulassen.
Das Zittern erst einsetzte, nachdem sein Ausbruch und der
Fick zu Ende war.
Es fühlte sich wie eine natürliche Reaktion auf ein
Massaker an. Als ob dein Körper und Geist, das erste Mal seit deinem Erwachen
in der Mitte der Nacht zusammenkamen und dein Verstand mit deinem Orgasmus
wieder in den zivilisierten Bahnen eingerastet war, die du kurzfristig
verlassen hattest.
Sawyer stand danach über dir mit einem Gesichtsausdruck,
den du nicht deuten konntest. Nicht ergründen wolltest. Er hatte nicht die
Macht dich zu brechen, das Beben ging nicht auf sein Konto. War deine Schuld
und deine Entscheidung, so wie in der Nacht zuvor und du denkst, dass er
manchmal vergisst, dass du ihm die Kontrolle kampflos überlässt, weil es das
ist, was du willst. Brauchst. Forderst.
Du wolltest ihn stattdessen fragen, warum es ihn kümmert,
wenn er erst dein Verschwinden bemerkt hat, als du ohnehin schon wieder zurück
warst und keine Ahnung hat, von wem das Blut stammt. Von wie vielen. Aber die
Frage erschien dir genauso sinnlos, wie sein unbegründeter Zorn. Genauso
flüchtig in der Verletzung und du warst froh, dass er dich in der Nacht nicht
in Aktion gesehen hat. Die Art von kalter Kontrolle, als du eine Kehle um die
andere durchtrennt hast, mit keinem Blick zurück fünf Leben genommen hast und
du noch immer Jack für ihn warst und nicht diese tödliche Kreatur der Nacht
zuvor.
Sayid dich seit dieser Nacht von Walts Befreiung mit einem
tiefergehenden Respekt behandelt und ihr langsam Freunde werdet, nicht nur
Partner für das Überleben der Gruppe. Ihr durch etwas verbunden seid, das Schwarz
wie die Nacht ist. Das Bad im Meer hat euch nicht von eurer Schuld
reingewaschen, aber du fühltest dich nicht wirklich dreckig und so ist es
einerlei.
Du hast das getan, was dein Instinkt dir vorgegeben hat
und Sayid ging es ebenso.
Du weißt, dass er von dir und Sawyer weiß.
Deine aufgeplatzte Lippe war nur ein weiterer Fakt für
ihn, so wie dein Gang. Der Iraker dieses Geheimnis hütet wie eines seiner
eigenen, noch nicht einmal überrascht zu sein schien, dass du kein Problem
damit hast, dass er weiß, wer welche Stellung einnimmt. Die Neugier war milde
und du hast sie mit einem grinsenden Kopfschütteln abgestreift, bevor ihr
zurück zum Camp aufgebrochen seid. Nicht Sayids
Angelegenheit.
Genauso wenig wie du den Moment fürchtest, wenn es
tatsächlich herauskommt. Die Gerüchteküche kurzfristig überbrodeln wird, bevor
der Klatsch durch etwas Interessanteres ersetzt wird. Du momentan auf Sawyer
Rücksicht nimmst, sein Ruf und sein Chaos. Seiner Direktion folgst, was euch
beide anbelangt. Er keinen blassen Schimmer davon hat, wie nahe unter der
Oberfläche dieses Geheimnis zwischen euch für alle liegt, die bereit sind, mit
mehr als dem Gedanken von Freunden zu spielen.
Es sind nicht viele.
Dir ist es ohnehin egal, was die anderen Überlebenden von
der Wahl deines Liebhabers halten. Mit wem du Sex hast, ist einzig deine Affäre
und Lockes halbe Erpressung, dich bloßzustellen,
wurde von dir mit einem Achselzucken quittiert und der Gegenfrage, ob er deine
Geduld nur strapaziert, weil er frustriert ist, dass du Walt gefunden hast und
nicht er. Locke ist noch immer auf deiner Liste der potenziellen Bedrohungen,
aber die deines Rufes gehört nicht dazu und so fällt es dir schwer, dich um
diesen veralteten Bullshit über Homos und richtige Männer zu kümmern.
Du magst keine Schubladen und hattest keinen Nerv dich auf
dieses Argument mit Locke einzulassen und den Quatsch, dass andere zu dir
aufsehen und du ein Vorbild sein musst. Hast nie um diese Rolle gebeten und ein
Heiliger warst du schon gar nicht. Hast dir auf die Zunge gebissen, um die
Frage zurückzuhalten, inwiefern es deinem Image zuträglich wäre, wenn der
Kriminelle, den du so hart kommen lässt, bis du das Gefühl hast, dass er unter
deiner Zunge schmilzt, weiblich wäre. Denn du bist monogam veranlagt, wenn du
das Gefühl hast, dass du in einer Beziehung steckst und das hat sich langsam in
den letzten anderthalb Monaten eingestellt. Dein Talent wird so oder so nur an
eine Person verschwendet und nicht an die gesamte Gruppe.
Hast Locke nicht gefragt, ob seine geheuchelte Sorge um
deine Reputation mehr mit dem Fakt zu tun hat, dass Sawyer nicht unter dem
gleichen pseudo-väterlichen Einfluss wie Kate steht. Bist dir sicher, dass du
zum ersten schwulen Präsidenten gewählt werden würdest, zumindest auf dieser
Insel, wenn du jetzt eine Stichwahl fordern würdest. Selbst mit schmutziger
Wahlkampfschlacht der anderen Seite. Aber du hast dich zwischenzeitlich mit der
Koexistenz von Glaube und Wissenschaft arrangiert, solange niemand eurer Gruppe
zu schaden kommt, deshalb hast du es bei einem dreckigen Lächeln und deiner
leichten Warnung, ‚Diskretion, John!’ belassen.
Nicht in der Laune dich einschüchtern zu lassen oder die
Wahl deines Sexpartners zu verteidigen.
So things felt weird but you said that's alright
That it was not a problem
And we could just sit tight
And when you said that I was sure I cringed
Cause you had no suspicion
That I had come unhinged
Manchmal denkst du, dass deine neugewonnen Sorglosigkeit
an Fahrlässigkeit oder Arroganz grenzt. Sie in den Menschen im gleichen Maß
Angst wie Vertrauen schafft. Du fühlst dich sicherer im Umgang mit ihnen.
‚Nein’ sagen fällt dir noch immer schwer, aber du hast keine Schwierigkeiten
‚Jetzt nicht!’ zu sagen und mehr zu verlangen, wenn es Sawyer ist.
Du bettelst nicht.
Nicht mit Worten und du bist dir sicher, dass deine
Signale nicht mehr hundert Prozent auf ficken gepolt sind und dein Körper
zufrieden mit dem gefickt werden ist. Von Sawyer. Du denkst seltener darüber
nach, ihn zu unterwerfen. Du träumst nicht mehr davon. Du vermisst in deinem
Sexleben nichts Essentielles. Das heißt nicht, dass du nicht versuchst ihn in
eine Richtung zu drücken und du schreibst es unter Urinstinkt ab oder deiner
Unfähigkeit lange in der Stellung neutral zu verharren.
Du willst nicht wirklich mehr. Selbst wenn du die Hinweise
unbewusst streust.
Deine Körpersprache ist älter als diese neue Erkenntnis
und du kannst sie nicht umpolen oder einfach abstellen. Bist dir nicht sicher,
ob dies überhaupt in Sawyers Sinne ist, denn du spürst die Befriedigung in ihm,
wenn er deine Handgelenke über deinem Kopf festpinnt
und eine weitere Runde an ihn geht, ohne dass du verlierst.
Den Hunger, den er in dir geweckt hat, sättigt er mit
derselben achtlosen Unbekümmertheit, die du in Zukunft immer mit Sawyer in
Verbindung bringen wirst, bis zu dem Tag an dem du deinen letzten Atemzug
nimmst. Du denkst nicht mehr, dass du über achtzig wirst, bis es soweit ist und
damit erklärst du dir die Intensität.
Das Feuer und die Hitze und das ‚Gott, so verdammt
gut! Nicht aufhören! Bitte nicht!’
Das an Verzweiflung grenzende Jetzt für den nächsten Orgasmus, sobald du alleine in seiner Nähe bist. Deine Bereitschaft, Dinge einfach fallen zu lassen, um ihm einen zu blasen und deswegen kein schlechtes Gewissen zu haben. Oder darauf zu warten, dass er den Gefallen zurückgibt, mit der Unvorhersehbarkeit einer Klapperschlange, er dir irgendwo auflauert und die Dosis seines Giftes in deinen Venen erhöht. Du nicht denkst, dass Sawyer dich erledigen wird. Dir hier den Todesstoß versetzt, hast es nie ernsthaft in Erwägung gezogen und so kostest du den Rausch unbeschwert aus, den er durch deine Venen jagt.
Deine Verantwortungslosigkeit größer wird, dich mit einer schlechten Ausrede davonzustehlen, um ihn in der grünen Hölle da draußen abzufangen und dich von ihm um den Verstand küssen zu lassen, bis du mit wenig mehr als ein wenig Reibung hart kommst. Deine Bereitwilligkeit ihm mit fünf Minuten Abstand in die Nacht zu folgen, dass du ihn ohne Schwierigkeiten findest, selbst wenn er jede Nacht einen anderen Platz aussucht und du dich einfach blind auf deinen Radar verlässt, ihn aufzuspüren.
Das sind Ereignisse und Eigenschaften, über die du nicht
weiter nachdenkst, sondern hinnimmst.
Du drückst und er zieht und es ist ein uneleganter Tanz
auf dem Drahtseil, mit wenig Bewegungsfreiheit. Ein Vor und Zurück und noch
mehr Risiken, je härter ihr euch entgegentretet und du wunderst dich, wann aus
der unkomplizierten Befriedigung eurer Libido das geworden ist.
Das ist manchmal genauso namenlos, wie Sawyer dieser Tage
und es beunruhigt dich, dass du trotzdem sorglos seiner chaotischen Führung
folgst, wie ein Stück Treibholz in der Strömung und du nichts über das Ziel
eurer Reise herausfinden willst, bis du ankommst. Bist dir nicht sicher, ob es
daran liegt, dass du dir keine Gedanken über die Klippen machen willst, an
denen du zerschellst oder ob du dir ernsthaft Sorgen darüber machst, wo ihr
landen werdet.
Du willst ihn nicht brechen. Nicht mehr.
Willst nicht mehr als den Augenblick.
Seine ungeteilte Aufmerksamkeit, in der Zeit, in der seine
Finger über deine Haut streichen und er die Kontrolle über dein Schicksal
übernimmt, selbst wenn diese Sicherheit nur bis zu deinem nächsten Höhepunkt
reicht. Selbst wenn du ihn danach in Frage stellen wirst. Stichelnd und
herausfordernd, weil es das ist, worin ihr beide gut seid und du die Falte
magst, die seinen Jähzorn ankündigt und du seine Hiebe gegen dein Ego als
amüsant empfindest und nicht so schneidend, wie er es sporadisch gerne hätte.
Als etwas, das du konstant benötigst, wie die Luft zum
Atmen.
Du nimmst ihn nicht immer ernst, siehst in Sawyer nicht
die Bedrohung, die er zeitweise gerne für dich darstellen würde. Siehst in
dieser Beziehung nicht den Kampf, zu dem er es gerne deklarieren würde. Bist
über das, was sich zwischen euch entwickelt nicht so verstört, dass du deinen
Frust an ihm auslassen musst. Fühlst dich nicht soweit unterworfen, dass du das
Gefühl hast zu brechen. Spürst wie er dich gerne vollständig dominieren würde,
aber das zwischen euch ist Sex und vielleicht ist es deine Vergangenheit, die
dich zu gut verstehen lässt, warum er sich im Höhenrausch befindet oder deine
Unfähigkeit zu lieben, die dir so viele rationale Erklärungen bietet für das,
was zwischen euch passiert.
Denn die Fronten zwischen euch erscheinen dir meistens
klar.
Das Bedürfnis, die Rollen zu tauschen, hat sich in den
letzten Wochen verflüchtigt und du kannst den exakten Moment ausmachen, indem
du es definitiv verloren hast. Nachdem ihr Walt aus der Gewalt der Anderen
befreit habt und als du das erste Mal in seine Augen geblickt hast und nichts
entdeckt hast, das ein zehnjähriger Junge besitzen sollte und du weißt bis
heute nicht, warum du den Augenblick mit Sawyer in Zusammenhang gebracht hast.
Dein Verstand hat einfach die Verbindung gezogen und du kannst diese halbe
Erkenntnis nicht mehr abschütteln, es ist wie sein sanftes Flüstern im Wald.
Etwas das nicht real ist, aber deswegen nicht weniger da.
So wie dein Name auf seinen Lippen, in diesem besiegten Tonfall, der dich verwirrt, weil du ihn nicht erobern willst. Du willst ihn nicht verändern, überwältigen oder schänden. Du brauchst Sawyers Stärke, seine Wut und seine Sturheit, ebenso wie seine Schwächen, die unausgesprochene Loyalität und seine Sprunghaftigkeit. Weil er deine Defensiven mühelos unterläuft, sich in dich hineingräbt, dich aufrüttelt und bis zum Äußersten geht. Dich hilflos und willenlos macht, so verdammt unrational und lebendig.
Deine Zärtlichkeit ist nur manifestierte Laune, ein Wechsel in der Geschwindigkeit, wenn es zu halsbrecherisch wird. Zu schnell, zu hart und du das Gefühl hast zu verglühen, wenn du nicht die Notbremse ziehst und ihm mitgibst, dass euch mehr verbindet als brutale Leidenschaft. Es ist nicht alles, was du bereit bist von ihm anzunehmen.
Dass ihr mehr sein könnt als das, wenn ihr wollt.
Kein Zwang, nur die angedeutete Möglichkeit in der Nacht.
Es ist noch nicht einmal ein Versprechen.
Es sind die Nächte, in denen er dich entweder hart zurückstößt oder danach vor dir flieht, als ob er ein Schwerkrimineller ist und du ihm die Todesstrafe für seine Verbrechen auferlegt hast. Ein Wirbel aus Konfusion und Flucht, Flucht, Flucht.
Du bleibst liegen, bis du deinen Atem geschöpft hast. Das Gefühl wiedergewonnen, dass es nicht dein Recht ist, Ansprüche zu stellen, auf die er dir keine Entgegnung geben kann und seine Geheimnisse aufzubrechen, nicht deine Aufgabe ist. Dass seine unterschiedlichen Signale der Widerspruch in sich ist, der Sawyer ausmacht. In der Grundessenz, ohne Fassaden. Euer Drahtseilakt deine Faszination hält und du nicht wirklich fallen willst. Ihn nicht aus deinem Weg stoßen oder gehen. Selbst wenn du dazu die Möglichkeit hättest und nicht auf dieser Insel feststecken würdest.
Du eigentlich nur Konfrontationen suchst, die er auch gewinnen kann.
Seine wiederkehrenden Albträume seine sind, nicht deine, egal was dein Gefühl dir sagt.
Du dich nicht in den Themen verbeißen solltest, die zu schmerzhaft sind und deine Geduld noch lange nicht erschöpft ist, wächst mit jeder weiteren Nacht. So wie es dir nichts ausmacht, seine Brandmale zu tragen und er wird sorgloser in der Platzierung, findet Stellen, die schwieriger zu verstecken sind. Härter zu kaschieren und zu erklären. Denn ein Knutschfleck sieht aus wie ein Knutschfleck und nicht ein unbedeutender blauer Fleck. Du fragst dich manchmal, was ihn antreibt, dich als sein Eigentum zu markieren, ob es eine bewusste oder unbewusste Reaktion von ihm im Akt ist. Ob er seinen Namen quer über deine Stirn tätowieren würde, wenn er nicht Angst vor den Konsequenzen für sein Image hätte.
Welchen Namen er wählen würde.
Dass er es so sehr auskostet, dass du nichts dagegen hast, wenn er auf deinem Körper Spuren hinterlässt, es dich nicht beschämt oder in Verlegenheit bringt. Sawyer die Male danach mit einer Mischung aus Erstaunen und Zufriedenheit anstarrt, die dich verwirrt. Sie zurzeit so sehr zu dir gehören, wie deine Tätowierungen.
Es niemanden außer ihm und dir gibt, der sie wiederentdecken wird.
Der nach ihnen sucht oder darauf achtet.
Es die Momente im Nachglühen sind, in denen er entspannt auf dir liegt, ohne Masken und Angst zu verlieren, die in dir den Fluchtinstinkt wecken. Du rennst nicht, weil du es als zu große Schwäche empfinden würdest. Aber du würdest ihn manchmal gerne hinter dir lassen, weil seine Intensität zu intensiv sein kann. Dich und deine Abwehr verbrennt. Du ihm nicht die passenden Antworten liefern kannst, auf die Fragen, die du häufiger in seiner Miene entdeckst und er einige alleine für sich beantworten muss.
Du weißt nicht, wer er ist und wer er sein möchte.
Du weißt nicht, ob Kate ihn weniger als du verwirren würde oder mehr. Ob sie ihn zufriedener stellen könnte oder unglücklicher machen oder ihn mit sich selbst ins Reine bringen. Du willst es auch nicht wirklich herausfinden, bist bereit das dreckige Geheimnis in seinem Kopf zu sein, solange er es so will. Du fantasierst ebenso ab und zu über Shannons blondes Haar und weiche Kurven, feuchte Winkel, die du entdecken könntest. Aber nicht genug, als das du eine Bewegung in diese Richtung machen würdest und das auf Spiel setzen, was du hast. Mit Sawyer. Mit Sayid. Mit ihr. Du hast deine Liebhaber immer nach deinem Geschmack und deiner Stimmung ausgesucht und nie nach dem Geschlecht und so siehst du in Sawyer einfach den passendsten Partner hier auf dieser Insel und es ist auf eine Art einfach, die dich beunruhigen sollte.
Denn du weißt noch immer nicht, was genau das zwischen euch ist.
Du weißt nur, dass es manchmal bedrohlicher für deinen Lebensstil erscheint, als das Urwaldmonster. Für deine Art dein Leben unabhängig von allen zu führen. Das hat dich dennoch nicht davon abgehalten, Sun dazu zu überreden Brombeerwein herzustellen und so gabelst du Sawyer am Strand auf, an der uneinsichtigen Stelle, die du zwischenzeitlich innerlich als seinen Platz deklariert hast, nachdem du deine Runde geschwommen bist.
Du baust dich vor ihm auf, so dass dein Schatten ihm die Sicht gegen die Nachmittagssonne erleichtert und grinst selbstzufrieden, Sawyer hebt nur die Augenbraue, „Jemand ist unnatürlich aufgekratzt heute, habe ich dir nicht gesagt, du sollst die Finger von deinem Giftschrank und Charlies Heroin lassen?“
Du verdrehst die Augen und fragst dich nicht zum ersten Mal, warum du ihm diese Story überhaupt erzählt hast, „Kein Heroin und ich kann ebenso wenig mit Bier dienen, Sawyer, aber ein gesunder Vollrausch ist heute alle mal drin.“
Das hat seine Aufmerksamkeit und er gibt dir ein überraschtes Lachen, „Also Doc, wenn ich geahnt hätte, dass meine Geheimnisse dir soviel Wert sind, hätte ich den Preis hochgetrieben.“
Du überlegst einen Moment, bis dir einfällt, worauf er sich bezieht und schüttelst dann den Kopf, „Deine Geheimnisse sind deine, wir haben drei Monate auf dieser Insel überlebt und das ist Grund genug zum Feiern.“ Damit streckst du ihm die Hand hin und ziehst ihn hoch, du begibst dich in das grüne Dicklicht und er folgt dir, „Kennst du einen guten Platz für die Nacht?“
Er schließt auf, „Yeah, den perfekten.“
Or just tired --
I cannot say which
But there's always a hitch
That will cause the whole thing to
Backfire
I know you had plans
Your intentions were grand
But it's out of my hands now
~*~fini – Coming to Terms – Part 1~*~