Autor: Astarte
E-Mail Adresse:
astarte@fan-arts.net
Titel: Bridges worth burning
Altersfreigabe: NC-17
Teil: 1/1
Spoiler: AtS 2x14 The thin
dead line, Post-Ep
Inhalt: Gesichter brauchen keine Namen,
wenn ihre Entsprechung verloren gegangen ist.
Hauptcharakter(e)/Paar(e):
Cordelia/Angel(us)
Disclaimer: Sie gehören mir nicht... Alles Joss!
Kommentar: Ich arbeite stetig an meiner tief liegenden
Phobie p0rn ohne Begründung und Entschuldigung zu schrieben. Diese Fic ist nicht die Lösung, sondern nur eine billige und weit
schweifende Ausrede für Anger-Sex. C’mon, ihr wisst,
dass ihr das lesen wollt, selbst wenn es nicht hübsch, leicht verdaulich und
romantisch ist… Sondern das unverkennbare
Gegenstück.
Bridges worth burning
Brother, friend -
It's not like I want this to end.
Sister, companion -
It's not like I planned to abandon.
But I have been here before.
Du lässt
das Krankenhaus hinter dir und trittst auf den Vorplatz. Wesleys Blut färbt
noch deine Fingernägel braun und du kannst es nicht abwaschen. Hast es
erfolglos versucht und vielleicht wird es Zeit, dass du dir wieder die Zeit für
Nagellack und professionelle Maniküren nimmst.
Du fühlst
dich klebrig und verschwitzt, kein Zustand, an den du dich je gewöhnen wirst,
trotz genügend Erfahrung in den letzten Jahren. Angstschweiß ist am
unangenehmsten, hat das Odeur von Scheitern, Warten und Untätigkeit und du
stinkst danach. Zumindest in deiner feinen Nase, die du nicht mehr hoch genug
halten kannst. Zu übermüdet und mit dem fehlenden Adrenalin, um dich weiter
anzutreiben, bist du bereit für deinen überfälligen Zusammenbruch.
Mit dem
Gesicht nach unten, genau hier.
Bis du
den schwarzen Klassiker auf der anderen Straßenseite entdeckst.
Die Wut
zurückflutet, dich flirrend ausfüllt und du siehst wieder Rot. Pulsierend. Ihr
seid alt genug, um es besser zu wissen. Für zivile Umgangsformen und klare
Grenzen, aber er puscht dein Limit. So effektiv, dass es nicht ohne Absicht
sein kann. Allerdings weißt du, wie unterbelichtet er ist, wenn es um echte Liebe
geht. Bist geneigt ihm an die Kehle zu gehen, all das Gift und die Galle heraus
speiend, die sich in deiner über die letzten Stunden angesammelt haben. Einfach
aus Prinzip. Speikobra.
Dein Gift
hat seine Wirksamkeit nicht verloren und er ist nicht vollständig immun.
Bevor
dein überbelichteter Schwarz/Weiß-Filter dieser Nacht zurückschnappt, während
du die Straße überquerst und du fühlst die Monotonie, in dem Tanz zwischen
euch. Kein Walzer oder Tango, sondern einfache Schlangenbeschwörung seinerseits
und du bist nicht bereit, diesen Part gerade jetzt auszufüllen. Wenn er lähmenden
Schmerz sucht, soll er ihn woanders suchen, du hattest genug davon, um
vorübergehend paralysiert zu sein.
Stützt
dich mit den Armen auf die Beifahrerseite und die Aggression in deiner
offensiven Position geht verloren, denn du brauchst die Unterstützung wirklich
und deine wunden Muskeln haben nicht die Geschmeidigkeit, um einen
unaffektierten Angriff durchzuführen, den du einer Jägerin zutrauen würdest.
Denn dass
er deinem Blick ausweicht, verständlich.
Dass er
gerade jetzt deinen Ausschnitt auscheckt? So verdammt falsch.
Grimmig, „Ich
habe dich nur um einen Gefallen gebeten – Abstand. Soll ich dir das Konzept
erklären? Es ist so simple, sogar du könntest es verstehen. Irgendwann.“
Das zänkische
Miststück in dir ist zu erschöpft, um die Fassade oben zu halten und du hörst
dich nur schachmatt an. Der giftige Affront nicht schmerzhafter als ein
Nadelstich und du weißt, wie dickhäutig er sein kann. Hast zu viele Wunden an
ihm versorgt, die schlimmer waren, als die, die dich heute hierher geführt hat.
Er ist nicht Wesley, nur ein Dämon und du hast keine Ahnung, was er hier sucht,
außer Streit.
„Irgendwann,
aber nicht heute. Steig ein, Cordelia.“
Der kalte
Befehl ist so neu, wie sein steinernes Gesicht und die sorglose Augen.
Du weißt
nicht, wer er ist und was für einen Namen er in diesen Tagen bevorzugt.
Xanthippe
gegenwärtig nicht deiner, ebenso wenig wie er auf Sokrates hört. Bastard
erscheint auf so viele Weisen passend, dass du beinahe geneigt bist, nach
seiner verschollenen Mutter zu fragen. Oder wo generell seine Blutsbanden
liegen. Heuchler, denn was sucht er hier, wenn er euch aus seinem Leben
geworfen hat, ohne Dankeschön und einem, ‚Macht’s gut und weicht den Kugeln aus!’
Dieb, den
er hat genug von dir gestohlen, um dich mittellos zurückzulassen.
Kaltschnäuziges
Arschloch führt die Liste ebenfalls hoch an, hat Depp und Trottel wirksam an
deren Spitze ersetzt, zusammen mit Wichser. Einfach weil es passend von deiner
Zunge rollen würde. Wenn du ehrlich bist, interessiert es dich gerade auch
nicht, solange es nicht ein spezieller ist.
Nicht
hier um deine Kehle herauszureißen.
Nicht
hier um nach Absolution zu suchen oder Verständnis, beides unerreichbar in
deinem ausgepumpten Zustand. Du richtest dich auf, kannst ihm dieselbe Ignoranz
schenken, die er so großzügig über deine Freunde und dich verteilt. Auch auf
einen halben Meter Entfernung. Bist dabei die Sicherheit der Taxis hinter dir
zu lassen und die Option auf einen gesprächigen Fahrer mit Nichts zu sagen, im
Tausch für einen stummen Roboter mit Killerinstinkt. Muskelbepackter Bodyguard.
Die
Entscheidung ist nicht sonderlich schwer nach den letzten Stunden.
Du
gleitest auf das Sitzleder mit anderthalb Jahren Routine im Rücken und absolut
keiner Normalität in dieser Situation. Du könntest ihn verbal in Stücke
zerreißen, er weiß das. Nur mit deinen Worten. Allerdings scheint die
Kraftanstrengung es nicht wert zu sein.
Du
wünschst dir, dass es sich noch in seiner Macht befinden würde, ausgelaugt, „Bring
mich nach Hause - “
Ironisch,
denn er war einmal die einzige Heimat, die du in LA gekannt hast und mit
neunzehn hattest du die Schwäche es ihm einzugestehen. Mit zwanzig ist ein
Vakuum, an der Stelle, die vorher sein rechtmäßig erworbener Platz war.
Verhaltener,
„Wenn du den Weg findest.“
Sein
Kiefer verspannt sich, hält seine stoische Miene mit Würde oben, während er den
Wagen startet und sich problemlos in den nichtvorhandenen nächtlichen Verkehr
einfädelt und du hältst den Mund.
Denn
wirklich? Dem Gesagten ist nichts hinzuzufügen.
Du bist es
so müde, seine offenen Rechnungen mit deinem Schmerz zu begleichen. In ihm mehr
zu sehen, als eine gescheiterte Existenz und den Schatten deines besten Freundes.
Du hast einen neuen und der liegt mit viel Glück auf der Intensivstation, nicht
im Leichenschauhaus.
Du hast
deinen Platz in einem neuen Dreieck gefunden, wirst nicht einer überholten Idee
nachtrauern und was es genau mit dir und wechselhafter Dreifaltigkeit auf sich
hat. Verlässt dich lieber auf Menschen, die diese Rolle füllen, als Halbdämonen
oder Vampire, die ihre eigenen Missionen vollstrecken. Ohne dich. Du brauchst
ihn nicht, hast ihn nie zu mehr gebraucht, als deinen Hals zu retten, in
Situationen, in die du ohne ihn gar nicht hineingeraten wärst. Ihr alle.
Mit
Ausnahme von heute Nacht und du spürst den ersten Schock der Realisation, dass
ihr haarscharf an etwas vorbeigeschlittert seid, was deine Welt für alle Zeiten
verändert hätte. Zur Explosion gebracht mit einer einzigen Kugel. Dass du gut
daran tun würdest, dich an deiner Rage festzuklammern, bevor dir klar wird, in
was für einer beschissenen Posse du dich tatsächlich befindest.
Du dich
nicht in der Lage befindest, ihn rational aus deinem Leben auszuschließen und
er deine Einladung ausgeschlagen hat. Immer zwischen den Türen, seiner
Lieblingsposition, ohne Loyalitäten oder Verbündete und du kannst ihn nicht
feuern. Kannst ihn nicht in einen Heiligen oder Held verwandeln und du willst
das auch nicht.
Tragik
ist überbewertet und du dem Melodrama überdrüssig.
Du willst
nicht viel. Willst ihn nicht ganz. Vielleicht vier Stunden seiner kostbaren
Zeit in der Woche oder sechs. Verdammt, du würdest ihn dafür auch bezahlen,
wenn sich damit Arztrechnungen umgehen lassen, die euren Etat maßlos sprengen.
Die dein Fassungsvermögen so überstrapazieren. Du hast nicht die Kraftreserven,
um mit Begriffen wie äußerstkritischer
Zustand und schweres Polytrauma und
lebensgefährlich umzugehen.
Du hast
sie einfach nicht.
Willst nur
die Sicherheit, dass er für euch da sein wird, wenn ihr mehr braucht. Mehr
Stärke als drei Sterbliche aufbringen können und er seine Mörderlaune für eine
übergeordnete Sache zum Einsatz bringt, anstatt seiner zwecklosen Rache ununterbrochen
nachzujagen. Seiner Vendetta. Seinem Untergang. Hölle, du hast die Sunnydaler Geschichten von Spike gehört und der war
seelenlos und trotzdem loyal.
Er ist
nicht einmal bereit euch das zu geben und du starrst auf menschenleere
Gehsteige.
Your pages get flipped -
I can tell by the weight in your face
That you can't be trusted.
I have been here before -
There's nothing behind it.
Die
Parallele zu einer anderen Nacht kriechen unaufhaltsam in dir hoch, als es
ebenfalls nur ihr zwei und ein leergefegtes LA war. Doyles Tod so unverfälscht
ins Gedächtnis gebrannt, dass es scheinbar alles war, was ihr sehen konntet. In
jeder gottverdammten Straßenlampe. Jedem Licht, bis das flirrende eines
Videobandes den Fluch für euch brach. Du hilflos in der Luft hingst, zwischen
allgewaltigem Erkennen und totalem Unglaube.
Diese
Nacht fühlt sich nicht viel besser an.
Dämonen,
die eine Endlösung anstrebten oder Zombie-Cops, die
auf den Straßen aufräumten. Es hörte sich nach einem schlechten Witz an, bis
deine Freunde ins Kreuzfeuer gerieten. Aufloderten. In Blut getaucht waren.
Wes’ Puls unter deinen Fingerspitzen kraftloser wurde.
Zu knapp.
Zu gottverdammt knapp.
Ihn
kümmerte es nicht. Er war nicht für euch da, als ihr ihn am nötigsten gebraucht
habt.
Deine
Hände zittern und ihn kümmert nichts.
Dich
zuviel und macht euch das nicht zum perfekten Paar?
Fühlst
seinen flüchtigen Blick auf deinem Profil, ignorierst ihn mit derselben
Unbekümmertheit, die er zur Schau trägt. Bist so verdammt ruhig, während du den
Schrei aus vollen Lungen herunterschluckst und die dazugehörige Galle.
Du
solltest ihm sagen, dass du kurz davor bist, seine Ledersitze voll zu kotzen,
aber irgendwie hätte er sich das verdient und du versuchst dich dennoch davon
abzulenken. Das altbekannte Panorama von Beton und Stahl ist nicht genug. Dein
vorlauter Mund war dagegen immer zuverlässiger Partner, aber er ist nicht in
Topform ebenso wenig wie du.
Ist im
Gegensatz zu dir nur zartbitter. Zart besaitet. Hat ehrliche Fragen.
Oder
vielleicht bist das auch nur du und deine verschollen
geglaubte Naivität.
„Wird es
das wert sein?“
„Was?“
Teilnahmslos und du willst wie Dornröschen hundert Jahre schlafen und mit einem
neuen Prinzen an deiner Seite erwachen. Denn du bist den hier und seine Spiele
und Gedankenlosigkeit so abgrundtief müde.
Wann,
wenn überhaupt, benötigt er jemals wieder Sätze mit mehr als ein, zwei, drei
Worten? ‚Ihr seid gefeuert’ und ‚Verpiss dich’ und ‚Nein’ waren umwerfend in
ihrer Effizienz. Fragen unbequem, in dem was sie offenbaren. Deine ungeschützte
Stellung und dazugehörigen versteckten Stolperfallen, aber du liegst am Boden
und denkst nicht, dass er dich noch viel weiter runterziehen kann.
Deine
Bewältigungsstrategien waren immer fragwürdig.
Schleppend,
„Wenn alles gesagt und getan ist, die letzten Brücken zu deiner Menschlichkeit abgebrannt
und du dein eigenes Fegefeuer kreiert hast. Wird der Schmerz genug sein, um dein
Unterlassen aufzuwiegen? Denn Schuld ist trickreicher. Trauer hat ihren Takt,
irgendwann durchschaust du die Schrittfolge, kannst mit ihr tanzen. Schuld
indessen führt immer. Das solltest gerade du wissen.“
„Ich
lasse mich nicht führen und manche Brücken sind es wert zu brennen. Lichterloh.“
Der erste
Teil seiner Aussage eine offene Lüge, der zweite zweifelhaft.
Schlangenbeschwörer.
Feuerspucker. Schwertschlucker. Schattenboxer.
Jede
seiner prunkvollen Masken war nur ein billiger Karnevaltrick und du suchst noch
immer nach der wahren Magie. Einem weißen Ritter. Oder schwarzem. Oder Freischärler,
solange du dessen Kopfprämie zahlen kannst. Wenn nötig mit deinem Körper. Denn
du kennst genug Märchen und du weißt, dass die holde Maid allein immer in
Schwierigkeiten landet. Oder der Gosse. Oder tot.
Da ist
ein Scheiterhaufen, der auf eine weitere streitbare Frau wartet. Suchst seine
Kälte, denn deine Augen brennen und du hast das Gefühl, das jeder Atemzug deine
Lungen versengt. Vielleicht hat er den Funken schon kreiert.
Ketzerin.
Das ist
der Glaube an dich selbst, den du mit drei Worten verrätst, „Bin ich es?“
Der
Plymouth schlingert, wirft dich unkontrolliert gegen ihn, bevor er die Beherrschung
auf dem Freeway zurückgewinnt. Er kennt das Konzept
von Distanz zu gut, denn er hat die Guerillataktik in deinem Fall
perfektioniert. Seine Hand auf deiner Hüfte, die dich zurück in deine Ausgangsposition
schiebt. Auf sicheren Abstand. Und das bleibt seine einzige offene Reaktion.
Keine
Antwort war auch eine.
Du
instinktiv weiter wegrutschst, bis der Türgriff sich in deine Seite presst.
Du denkst
nicht, dass Tränen im Stande sind dieses Feuer in dir zu löschen und so
unterlässt du sie. Die Sirenen werden lauter und tauchen euch in Rot-Blau,
überholen. Du gibst dem Feuerwehrzug vor euch keine Bedeutung, denn Zeichen der
Zeit zu deuten, war nie deine Stärke und so verzichtest du darauf. Wendest den
Blick von dem zerquetschen Stück Blech, als ihr daran vorbei schleicht, hast zu
viele Unfallszenen in deinem Kopf, um eine weitere gerade jetzt aufzunehmen.
Vor allem
wenn jeder Rettungsversuch zu spät kommt.
Mangelnde
Hektik und zuviel Ruhe sind eindeutige Indizien. Funken fliegen über den
Asphalt, es gibt niemanden herauszuflexen. Nur eine
tote Verpackung, die vorher eine Seele barg. Dein Blick bleibt unweigerlich an
dem größten Unfall deines bisherigen Lebens hängen, unberührt von all der Hoffnungslosigkeit,
um euch herum.
„Macht es
Apathie einfacher?“
Gleichgültig,
„Ja.“
Du
könntest ihm in Augenblicken, wie diesem so leicht glauben. So verdammt leicht.
„Fahr
mich zu unserem alten Büro.“ Er wechselt nicht die Spur, „Bitte, Angel.“
Und er
tut es. Hört auf den Namen, den du nicht mehr mit ihm verbindest.
Nur ein
weiterer Blender, in einer Stadt voll davon. Was hast du erwartet?
We feel our heads collapsing
Until we find some kind of space -
It comes on slow and then it takes over.
Das
Gebäude war seit der Explosion leer stehend. Offensichtlich war man sich mit
dem Bauamt noch immer nicht einig, ob es unter Denkmalschutz fiel oder
abgerissen werden konnte. Bist dir sicher, dass du in Tränen ausgebrochen
wärst, wenn du es verändert vorgefunden hättest.
Aus was
für nostalgischen Gründen auch immer.
Er bricht
den Bretterverschlag auf und lässt dir dann den Vortritt. Du schlüpfst durch
die Absperrung, da ist diesmal keine Taschenlampe, die es dir einfach macht.
Der alte Geruch von verbrannten Holz und Moder hängt drückend in der Luft. Du
schiebst den leichten Verwesungsgeruch auf Rattenkadaver oder deine
Vorstellungskraft. Folgst den noch immer familiären Stufen in euer altes
Vorzimmer.
Es ist
bizarr all die vergangenen Erfahrungen unter Staub, Kohle und gesprungenen
Beton wiederzuentdecken. Du bist nur einmal mit ihm hierher zurückgekommen und
mit einer Kiste verbrannter Erinnerungen von dannen gezogen. Videos, Photos und
Unterlagen, die sich in dem veralteten Safe befanden, der zwar keine Einbrecher
ferngehalten hätte, dafür aber die Flammen. Dein High School-Diplom
noch ein wenig mehr angekohlt und seine wertvollen Antiquitäten komplett
zerstört.
Er sagte,
dass es ihm nicht wichtig wäre, Wes und du gesund, wäre alles was zählt.
Warum
fühlte es sich damals nicht so haarscharf an, wenn Wesleys letzte Nahtod-Erfahrung euer komplettes Büro in die Luft gesprengt
hatte? Du verstehst es nicht.
Folgst
dem Treppenschacht blind zu seiner alten Vampirhöhle. Es gibt für dich hier
nichts zu entdecken, das letzte Straßenlicht, das Konturen im Vorzimmer
untermalte ist weg. Wird geschluckt von pechschwarzen Wänden und du bewegst
dich dennoch zuverlässig, in dem vertrauten Format seiner alten Wohnung. Weißt,
dass du in seiner Hotelsuite über deine eigenen Füße stolpern würdest.
Aber
hier? Das ist beinahe heiliger Boden, nur voll gestellt mit Erinnerungen, die
dich nicht straucheln lassen.
Willst
ihn fragen, ob er sich an euer erstes gemeinsames Frühstück erinnert. Ob er
noch weiß, dass du sein Linoleum mutwillig ruiniert hast. Wie Doyle ihm Löcher
über dich, in den Bauch gefragt hat, als die Dinge noch unkompliziert waren. Wie
Wesley zwar nicht die Lücke in eurem Dreieck geschlossen hat, aber euch neu ausrichtete
und es präziser war. Der Pol aus Schmerz seinen Einfluss auf euch verlor, denn
Doyle hätte nie gewollt, dass ihr vor Licht zurückzuckt. Gemeinsam.
Dass er
dich oben töten wollte. Dass du hier unten in seinen Armen geweint hast.
Er in
deinen.
Ihr
unteilbar ward, euer Leben so untrennbar ineinander verschlungen und du bis
jetzt noch nicht weißt, wie du ihn überhaupt verlieren konntest. Ob es
Schicksal war oder seine Entscheidung. Denn du denkst, er hätte dich dafür
konsultieren sollen.
Seine
Stimme durchbricht die gespenstische Stille, „Was hoffst du hier zu finden?“
Hallt unbehaglich
nach in zerschmetterten Räumen. Oder vielleicht war das sein Tonfall.
Glauben
und Träume.
Es war
schwierig sich ins Gedächtnis zu rufen, dass er anders als desinteressiert
klingen konnte. Schüttelst den Kopf und lauscht mit geschlossenen Augen, du
hoffst auf ein Echo von vergangenen Lachen. Einen Funken Hoffnung. Die
Gewissheit, dass es im wahren Leben weitergeht, wenn alles gesagt und getan
ist. Aber du bist kein Medium, nur Seherin und du siehst schwarz. Nur Trümmer
vor deinem inneren Auge, als du deine Bemühungen aufgibst und die Realität
zurücklässt.
Nicht
geblendet von der Dunkelheit, das warst du nie. Nur ihren Gefahren.
Antwortest
dennoch sachte, „Das was du anstrebst, deine Ruhe. Ob sie mir die Untätigkeit
wert wäre.“ Drehst dich zu ihm, „Verbrannte Brücken. Kannst du einen weiteren verklungenen
Schrei ertragen? Es gibt so viele davon in deinem Pfad.“
Du hast
vergessen, wie gottverdammt schnell er sich bewegen kann und dich.
Knallst
mit dem Hinterkopf gegen Backstein, spürst den Pfeiler unbequem im Rücken und
keinen Boden unter deinen Füßen. Hängst wieder hilflos in der Luft und da ist
Ironie in deinem Lächeln, von der du sicher bist, dass er sie nicht zuordnen könnte,
selbst wenn er sie in der totalen Finsternis auf deiner Miene lesen sollte.
Eine Mauer aus festgefrorener Bewegungslosigkeit vor dir. Seine Hände umspannen
fest deine Rippen, bilden die einzige Kontaktstelle zwischen euch.
Aber ihr
habt noch andere Schnittstellen, „Wag jetzt nicht, Doyle zu erwähnen. Bei Gott,
Cordelia, ansonsten - “
Lehnst
den Kopf erschöpft zurück und bist dir darüber klar, dass es kein geschicktes Manöver
mit einem knurrenden Vampir ist, der deinen gesamten Horizont zornig ausfüllt. Selbst
wenn du ihn nicht siehst. Aber er ist so voll Bullshit und du bist es leid.
„Ansonsten
was? Lässt du es mich bereuen?“ Seine Finger graben sich tiefer, holen ein
schmerzhaftes Stöhnen irgendwo tief aus deinen Lungen, „Er war auch mein
Freund, vergiss das nicht. Auch mein Verlust. Ich will nicht noch einen
weiteren unterwegs hinnehmen.“
Der
Geruch von Rauch, der scheinbar ein Jahr nach der Explosion noch nicht ganz
verzogen war, füllt deine Sinne aus. Macht es schwer klar zu denken, unter der
irrationalen Angst. Oder vielleicht hatte er nur eine weitere schlechte
Angewohnheit wieder angefangen. Du fragst dich, wie viele Gewohnheiten seiner
Seele er noch brechen muss, um dir das Recht zu geben, ihn zu pfählen.
Ob er
weiß, wie nahe er heute dran gewesen war, von dir gejagt zu werden? Wenn die
Ambulanz nur etwas später –
Dir
gefällt nicht die kreischende Hysterie, die sich in dir aufgebaut hat, bremst
sie mühsam ein. „Wes könnte tot sein. Wir alle. Hölle, sein Zustand ist kritisch,
lass etwas bei seiner Regenerierung schief gehen und er ist tot. Und wo warst
du? Denn du hast uns auf diesen selbst zerstörerischen Pfad gesetzt mit deiner
verdammten Mission. Wir können nicht zurück, nur weil du sie kündigst.
Eintauschst gegen Blutrache.“
Stößt ihn
hart gegen die Schultern und fühlst dich als Heilige, weil du ihm nicht in die
Eier trittst. „Denn du kennst das Blut, das heute vergossen wurde, kannst es
auf Meilen aufspüren, hattest es selbst schon an deinen Händen. Hier. Was hat dich
also zurückgehalten? Ich weiß, dass du uns folgst, wie ein besessener Stalker.“
Seine
Blockade lockert sich, gibt dir den Fußboden und Leere zurück.
Let's be passionate -
It's not like we'll get another chance to do this.
Das
innere Gewitter hat sich verzogen, so schnell wie es aufgebrandet ist. Lässt
dich mit zerplatzten Scheiben und heulendem Wind zurück, der es schwer macht
deine Stimme zu finden.
Nur ein
Wispern, „Also wo warst du, als wir deinen Schutz brauchten? Wo verdammt?“
Du
würdest gerne seine selbstgerechte Mimik lesen, um deine Wut am Leben zu halten
und nicht in deinen wiederkehrenden Tanz mit Trauer zu verfallen. Für den er zu
oft den Auslösern darstellte, obwohl er dich nie formell aufgefordert hat und
die Melodie in Moll nie deinem Geschmack entsprach. Aber sie klingt durch dein
Leben und die Dunkelheit lässt dich nur mit mehr Schatten zurück, bis seine
große Hand sich eng um deine Kehle schließt.
Eine
willkommene Dissonanz in der Monotonie hervorruft.
Du
starrst unberührt dorthin, wo du seinen Blick vermutest. Er sich herablehnt und
seine Lippen dein Ohr streifen, belegt mit Eis, „Der einzige Weg, dir jeden
sinnlosen Tod zu ersparen, Cordelia, wäre, wenn ich dich jetzt töte.“
Mehr Oper
und du hast es so satt, nach seinen beschränkten Regeln zu spielen.
Schroff
von dir, „Ja? Wer sagt, dass ich deine Garantie will und nicht nur dein Wort,
dass du uns nicht selbst verbrennst? Nicht Benzin ins Feuer schüttest, wenn du
uns in Flammen siehst.“
Kalkulierter
Druck gegen deine Luftröhre, beherrscht von ihm, „Jedes Leben wird ausgelöscht,
was macht eure so verflucht speziell, dass sie meine Anteilnahme verdienen?“
Du
pokerst, willst wissen, wie viel seines Wesens an dieser Unterhaltung beteiligt
ist und er hat deine Bluffs noch nie durchschaut, „Würde eine überzeugende
Antwort, denn Schutz deiner seelenlosen Variante einschließen?“
Die Pause
dehnt sich, dann ohne Zweifel, „Ja.“
Du lagst
richtig damit, dass Angelus diese Unterhaltung zu gut gefällt, um sich mit der
Ersatzbank zu begnügen. Er ist jedoch nicht in Kontrolle und wird es nie sein.
Nicht so. Nicht hier. Perfektion befindet sich auf einer anderen
Bewusstseinebene, die du nicht ansteuerst und du willst nur vergessen, welches vergossene
Blut dich hierher getrieben hat.
Willst
zukünftiges mit etwas Glück verhindern.
Willst
ihn noch immer nicht ganz.
Willst
noch immer nicht mehr, als er freiwillig zu geben bereit ist.
Dass du
unfair spielst, liegt eindeutig an seinen Regeln.
Denn dein
Herzklopfen kann kein Anzeichen für Panik sein, denn du hast keine Angst vor
ihm und wenn du es dir lange genug einredest, könntest du es glauben. Dir wird
schwindelig und sein Druck an deiner Kehle enthält genug Warnung, dass er deine
Luftzufuhr nur mit seinem Daumen endgültig abschnüren könnte, wenn seine
gegenwärtige Ausstrahlung nicht ausreicht, um dich zur Gefügigkeit zu ermahnen.
Ohne Anstrengung seinerseits und vielleicht hat er letztendlich Recht, ihr seid
zu zerbrechlich für seine Welt. Seine Schlachten.
Aber du
kannst ihm nicht zustimmen, einfach aus Prinzip. Weil er ein Vollidiot ist.
Dir fehlt
der Nerv, dich seiner Einschüchterung zu beugen und die Zeit für eine
logischere Strategie, denn Reden hat in der Vergangenheit in seinem Fall immer
versagt. Deine Spontaneität hat euch überhaupt erst hierher geführt. Du bist
überzeugt davon, dass sie mit etwas Geschick den Schlüssel hieraus ebenfalls
anfertigen kann, ohne deinen zerquetschten Hals unterwegs zu riskieren.
Drehst
dein Gesicht bis du seine Wange kühl gegen deine spürst, denn er ist nicht der
Einzige, der seinen letzten Trumpf auspacken kann. Seiner ist Terror, deiner
Lust und beide sind kopflos. Irgendwie denkst du, dass sein Alter Ego mit
dieser Kombination in irgendeiner Ecke seines unzugänglichen Schädels seine
helle Freude hat.
Mit deiner
viel versprechenden Entgegnung, „Wir brennen heller. Heißer.“
So
berechenbar, hörst ihn heftig einatmen. Denn was er auch heute ist oder sein
will, der Scheinheilige ist ihm in die Seele gelegt. Der Tragiker in ihm, will
nicht irgendeine willige Frau, sondern Buffy. Das
Monster bevorzugt Darla.
Er ist
kein Puritaner. Und du bist kein Kompromiss der beiden. Nur willig.
Er war vor
langer Zeit ein heißblütiger Mann.
Jetzt ist
er bloß noch ein Klischee auf der Suche nach Erfüllung, „Beweis es.“
Damit
packst du seine Taille und ziehst ihn gegen deinen Körper. Seine Erektion so verräterisch
stahlhart gegen deinen Bauch, dass du dir sicher bist, dass er jede deiner Nuancen
im Schutz der Dunkelheit lesen konnte. Präziser als mit jedem Nachtsichtgerät. Seine
übernatürlichen Instinkte und seine Muskeln sind das, was du buchen willst und
du bist dir nicht ganz sicher, ob du den Punkt für ihn klar gemacht hast, denn
er ist ein Schwachkopf, wenn es um Geschäfte geht.
Du ein
wenig Psycho nach dem gefeuerten Weckruf dieser
Nacht.
Obendrein
noch immer eine Bitch, aber der Ausverkauf geht
diesmal auf deine Kosten und du schluckst, bevor du ihm diese unverdiente
Ermäßigung anbietest. Es gibt einen höheren Preis als deine Würde in diesem Leben.
Das von Gunn und Wesley.
Nicht
jede Bedrohung geht von einer Vision aus, wie dir die heutige Nacht gezeigt
hat, aber sie beinhalten die größten Gefahren. Sind so unaufhaltsam wie die
Gezeiten und du bist fertig damit, dich gegen die Flut zu stemmen. Hast die
Sinnlosigkeit in diesem Unterfangen eingesehen, so dass du die Ankerkette zu
deinem Stolz zerreißt, bevor du davon zerrissen wirst, dass du es hättest
besser wissen müssen, als zwei Menschen diese Last zu übertragen.
Denn du
fühlst dich mit dem Rücken zur Wand, auch im übertragenen Sinne.
Die Worte
fließen in diesem Zusammenhang einfach von deinem Mund, verlangend, nicht
bittend und das ist ein Unterschied, der dich gerade nicht trösten kann.
Trotzdem gebieterisch in der Modulation und du wunderst dich, woher diese Anwandlung
kommt, wenn dein Bild von dir in Trümmern liegt. Ob der schneidende Unterton von
deinen Scherben rührt.
Hochmütig,
direkt in sein Ohr und nicht geflüstert, „Ich will nicht brennen – Nicht für
dich. Nicht ohne die Sicherheit, dass ich dich Mitten in der Nacht anrufen kann
und du dich stillschweigend um meine Visionen kümmerst. Keine Querschläger für
meine Freunde. Du übernimmst diese Verantwortung wieder und du kriegst dein
Feuerwerk. Wann immer du es benötigst. Kommen wir ins Geschäft?“
Du willst
nicht als seelisches Wrack enden und die Atmosphäre zwischen euch ist so
erstickend, dass dein Gefühl dir sagt, dass du den Untergang deines
Rettungsbootes schlicht verpasst hast. Du dich glücklich schätzen kannst, dass
du das Schwimmen nie verlernt hast und es größere Haie als ihn gibt. Dein Fuß
folgt seiner Wade, dein Bein wickelt sich um ihn, als er dir zulange überlegt,
denn wirklich, dein Vertrauen in seinen Verstand hat mehr als gelitten in den
letzten Monaten.
Seine
Atmung ist die einzige Konstante in der Schwärze, beweist dir, dass die Welt
draußen nicht stehen geblieben ist. Sich weiterdreht, unberührt von eurem
lächerlichen Schauspiel. Sich beschleunigt und wie er seine letzten Moralwerte
mit einem Grollen niederringt. Du findest seinen Nacken. Spürst ihn moralisch
einknicken, als deine Lippen sich nachtfalterzart über seine Kehle bewegen,
seine Hand von deiner im Gegenzug abfällt.
Tiefer
wandert. Hängen bleibt. Dir durch den Stoff trotzdem den Atem raubt.
Männer,
so simple Kreaturen, immer scharf auf das, was sie einst ernährte. Busen. Hals.
Frauen sind nicht viel komplizierter. Oder du. Es geht um primitiven Schutz und
er ist der Jäger zu deiner Sammlerin. Dasselbe Verlangen nach Überleben, Bestehen
und dein Biss ist Rachsucht und Macht und sein schutzloses Stöhnen Beweis
genug, dass du deine über ihn nicht vollständig verloren hat.
Wenn auch
auf einer primitiveren Ebene.
Er ist nur
schwanzgesteuert und bereit den Preis zu zahlen, „Ja.“
„Gut.“ Du
schließt aus, dass es eine Wiederholung hiervon geben wird, wenn du nicht nach
Wesleys Blut stinkst und sein gesamtes sich nicht unter der Gürtellinie
befindet. „Ich werde dich zum gegebenen Zeitpunkt daran erinnern.“
Du bist
heute geneigt, ungefragt von ihm zu nehmen, was du kriegen kannst, ohne
Rücksicht. Er scheinbar ebenso. Für dich ist es einfacher, dir vorzumachen,
dass du mit der Person zusammen bist, die du tatsächlich willst. Musst nur die
fehlenden Stücke im Augenblick vernachlässigen. Sie sind sowieso nicht sichtbar.
Ob er sich vormachen kann, dass du weniger bist, zierlicher, leichter und heller,
ist sein Problem.
Damit kannst
du leben. Ihr seid beide Betrüger. Im Augenblick.
Du bist
diesmal vorbereitet, wenn er deine Einladung im Nachhinein ausschlagen sollte
und gewillt seine Pflichten trotzdem einzufordern. Sein Versprechen. Denn
diesmal war es in Worte gekleidet und die Tür zu deinem Herzen nicht offen.
Don't be embarrassed -
Go over the top but come up from the bottom.
Du fragst
dich, weshalb du dir dennoch die Zeit nimmst, sein Gesicht mit deinen
Fingerspitzen wiederzuentdecken. Sein Kinn mit deinen Daumen ertastest und der
Kurve seiner Wangen langsam nachspürst. Wenn deine Hände eigentlich damit
beschäftigt sein sollten, das hier schnell hinter dich zu bringen. Wunderst
dich, weshalb er dich nicht zur Eile antreibt und still hält. Sich nur weiter
in den Kontakt lehnt, scharf gegen deine Stirn atmet.
Da ist
wahre Magie für einen kurzen Moment in der Dunkelheit.
Kribbelnd
in deinen neugierigen Fingern, als du den Schwung seiner Augenbraue nachahmst
und die Falte dazwischen ebnest. Seiner geraden Nase folgst und dein
Zeigefinger über seine Lippen streicht, eingefangen wird und du könntest
vergessen, dass sich Blut daran befindet. Gerade genug, um ihm eine Ahnung zu
geben, weshalb du hier bist. Er saugt, raue Zunge gegen zarte Knochen. Scharfe
Zähne, die sich in deine Haut bohren, nicht schmerzhaft, aber schneidend.
Du
könntest. Aber er nicht.
„Angel?“ Du
magst nicht, wie deine Stimme unentschlossen kippt.
Dein Bann
über ihn ist mit einem Fauchen gebrochen und du denkst nicht, dass du gerade
mit seiner Ehrlichkeit umgehen kannst. Deine Handgelenke werden brutal eingefangen,
über deinen Kopf fixiert in seinem rücksichtlosen Griff und die unangemeldete Vertrautheit
verändert sich in verzweifelte Wut. Oder wütende Verzweiflung.
Das
klamme Gefühl seines Atems auf deiner Haut und du versuchst
dich nicht weg zu winden, der unbequemen Situation zu entfliehen, in die du
dich mit soviel Trotz hineinmanövriert hast. Du bist nicht so hart, wie du es
gerne wärst mit seiner anderen Hand, die deine Hose öffnet und Finger, die sich
in deine Unterwäsche vorstehlen.
Nicht so
erfahren, denn da ist ein direktes Kalkül, das dich einfriert.
Eine nackte
Geradlinigkeit mit der du von ihm nicht gerechnet hast, nach all den Scharaden
und Kostüme. Denn seine Lippen schließen sich knurrend über deinem Pulspunkt
und seine Finger streichen über den anderen.
Beinahe
wütend, absolut ausgehungert.
Du kannst
seinen mangelnden Spielraum in den abgehakten Bewegungen vage ausmachen. Funken
durch Reibung und du bist zu feucht, um den Schmerz zuzulassen, den diese
schroffe Behandlung eigentlich auslösen sollte. Brennst trotzdem allein. Kurz
in dem Vakuum, das er kreiert, bevor dir der Sauerstoff wegbleibt und du mit
einem unterdrückten Stöhnen kommst.
Wackelige
Knie und harscher Atem im Nachglühen, das dich darüber hinwegtäuscht, dass er
dabei ist, dir den Stoff von den Hüften zu ziehen und seine Hände freigelegte
Haut gierig erobern. Deine eigenen nutzlos an deiner Seite hängen, während er
störende Kleidung entfernt und dich dann am Po anhebt und sich dann in dir
versenkt. Bis zum Anschlag.
Du denkst
nicht, dass ihr denselben Gott verdammt, denn deiner soll das Ziehen in deinem
Unterleib unterbinden und seiner hat, etwas mit deiner Enge zu tun, die zwar
nicht jungfräulich ist, aber nicht oft in der Vergangenheit überstrapaziert
wurde. Im Vergleich zu deinen Nerven. Der vertraute Buzz
von Bedrängnis brandet durch deinen Körper und du spannst instinktiv deine
Muskeln an, „Halt still, Cordelia.“
Diesmal
ist es kein Befehl, nur Bitte und du folgst ihr unwillkürlich, denn er hört
sich an, als ob er kurz davor steht, die Kontrolle zu verlieren und das ist
keine Option, die du dir leisten kannst. Menschlicher Körper in seiner Reichweite
und er einflusslos, enden an einem sehr schlechten Ort in deinem Verstand.
Sehr,
sehr schlecht und das hier war nicht gerade die beste Idee deines Lebens, oder?
Du hoffst
ernsthaft, dass es nicht deine letzte war und beginnst innerlich zu beten.
Du hast
diesen Höllenritt selbst eingelöst, deine einzige Hoffnung jetzt war, dass du
unterwegs nicht liegen bleibst. Oder zerschmettert wirst von einer Wand. Stirn
gegen glattes Leder gepresst und deine Arme schließen sich intuitiv um breite
Schultern.
Er war
trotz allem nachgiebiger, als die in deinem Rücken und du entspannst dich,
atmest mit dem Bauch und da ist der Wechsel von, ‚Bitte nicht!’ zu ‚Okay!’ Spürst
wie deine Panik zurückfließt in die raukantige Kluft, die sie hervorgebracht
hat und dich nur sensibler zurücklässt.
Fließend
und er zittert und du nicht mehr.
Da sind
Untiefen in der Ebbe, die er gerade kreiert hat und du solltest ihm nicht
vertrauen. Nicht darauf zählen, dass er sich daran erinnert, dass er mit einer
Frau zusammen ist und nicht einer Jägerin oder Vampir. Dass du es tust, trotz
der letzten Monate, trotz seiner Veränderungen, trotz heute Nacht, ist genug,
um dich an deinem Geisteszustand zweifeln zu lassen.
Neben
anderen offensichtlicheren Fakten, wie Sex mit ihm in erster Instanz.
Legst die
Wange gegen seine Schulter, atmest gegen seinen Nacken, atmest tief seinen
vertrauten Geruch und er hat dich zu Bewegungslosigkeit verdammt, aber das war
erlaubt und du wunderst dich, weshalb du jetzt keine Schwierigkeiten mehr hast,
all den Atem zu schöpfen, der dir in den letzten Wochen gefehlt hat.
Ob er die
Luft geklärt hat, mit einem Wolkenbruch, denn du fühlst die Feuchtigkeit auf
deinem ganzen Körper. Kühl genug um eine Gänsehaut zu verursachen, wo
eigentlich ein Inferno stattfinden sollte. In dir, so tief und er hält weiter
still und du den Namen zurück, der dich in diese missliche Lage gebracht hat. Du
willst keine Wiederholung mit seiner rücksichtlosen Seite, er hat genug Facetten,
um dich beschäftigt zu halten für zwei oder drei Lebensspannen.
Der
Schwindel kommt zurück, ersetzt blindes Vertrauen und die hypnotische Wirkung
deines Luftholens. Da ist mehr Dämon in seinem Aroma imprägniert als vorher,
nicht nur der Rauch, sondern der Mangel an menschlichen Gerüchen und du hast
dir nie Gedanken gemacht, wie viele er von eurer bloßen Gesellschaft angenommen
hat, bis dir die Unvollkommenheit klar wird. Dein animalische Verlangen ihn in
deinen einzutauchen und darauf hoffend, dass Darla
ihn wieder erkennt. Die Nase rümpft und seinen Kopf fordert, anstatt verführerisch
um ihn herumzutänzeln oder deinen Schädel einzusammeln.
Du
schiebst deine Hüfte vor und er weicht zurück, sardonisch, „Nicht heiß genug?“
Sein
Stöhnen ist gequält genug, dass du ihm ein Fegefeuer abnehmen könntest und er
kommt zurück. Auf Autopilot. Denn da ist auch keine Feinfühligkeit im zweiten
Stoß. Aber Erwartung in dir, die getroffen wird, emporlodert. Mit dem dritten
Stoß besiegelt wird und dann entsteht soviel Präzision, wie in einem
Schmiedehammer, der glühendes Metall trifft.
Effektiv
und du kannst mit dieser neuen Geradlinigkeit umgehen.
Hast
sie jetzt in dein Bild integriert und er lässt sich in seinen Untergang fallen,
du nimmst ihn aufbegehrend auf. Klingend. Findest deine restlichen Sinne wieder,
als er dich noch ein Stück hochschiebt und Funken sprühen mit jedem Treffer,
den er landet und du warst schon immer zu störrisch, um dich in irgendeine Form
pressen zu lassen. Greifst grob in sein Haar und bringst sein Gesicht vor
deines, er soll sehen, was er dir antut. Wem er seine Loyalität versprochen hat,
wen er verbrennt und deine Fingernägel fahren über seine Kopfhaut.
Er stolpert
nicht, zögert nicht, nur sein Griff um deine Hüfte festigt sich und du denkst,
dass er dich sicher hat. Gesehen hat, wer du bist und dann senkst du den Kopf,
konzentrierst dich auf das Schmiedefeuer, das dich verzehrt. Durch deinen
Körper rast, weil seine Bewegungen zu viel für deinen Verstand sind und du nie
gedacht hättest, dass ein Orgasmus sich so selbst zerstörerisch anfühlen kann.
Wenn du Angels gepeinigten Schrei richtig deutest, geht es ihm
ähnlich.
Your heart, your lips -
The parts of your being that I miss,
They have seasoned me over the last year.
Du kannst
dir genug in der Dunkelheit vormachen, während deine Finger selbstvergessen
seinen Nacken streicheln. Hoffst, dass es ihm nicht ebenso geht und das
Streicheln deiner Hüften kein Vergessen seinerseits impliziert. Dass er sich
erinnert, mit wem er sich hier befindet.
Wen er
erschöpft gegen Backstein drückt, weil Bewegung mehr Energie erfordert, als ihr
aufbringen könnt und das Liebe, das letzte ist, was euch verbindet. Neben
seinem Schwanz und nur das erste, dieses wunde Gefühl in dir verursacht, als ob
der notwendige Verband unwirsch von deiner Haut gerissen wurde, der dein Herz
drinnen halten sollte und du langsam aber sicher ausblutest. Nicht schmerzhaft,
dennoch tödlich, wenn du ihn nicht bald ersetzt.
Der
Gedanke weckt dich unsanft aus deinem willenlosen Stillstand.
Keine
Gefahr, keine Bedrohung, richtig? Und du drehst sein Gesicht zu dir.
Lässt es
nicht begraben in deinem anonymen Nacken und der Kontakt eurer Lippen kommt
verspätet und er ist nicht so unschuldig, wie in der Vergangenheit. Nicht so
bitter, wie du gedacht hast.
Träge und
kontrolliert, als ob er testen will, wofür du bereit
bist.
Wie weit
er dir folgen kann.
Verlangst
Einlass und er wird gewährt und du bist diesmal nicht vorschnell, sondern
vorsichtig. Gleitest mit deiner Zungenspitze über seine Unterlippe, vorbereitet
auf rasiermesserscharfe Zähne und wirst von stumpfen empfangen.
Lässt
dich auf mehr ein und er gibt die mehr Freiraum im Gegenzug. Schließt deine
Beine erneut fest um ihn, denn du willst Freiraum, aber nicht zuviel und er
verlagert sein Gewicht. Nimmt den Druck von deinem Becken und du kannst ihn
zurückholen, nur ein wortloser Befehl und da baut sich wieder Härte und ein
leichter Rhythmus auf, der den deiner kreisenden Zunge widerspiegelt.
Überlässt
dir die Führung und du wusstest, dass er zu gerne eine Lüge lebt.
Dass du
mit dieser leben könntest, ist riskant und du kostest sie aus, ohne dich in ihr
zu verlieren. Kennst ihre Grenzen, trotz der simplen Struktur und waren diese
nicht die effektivsten? Diejenigen, die dich einlullten und dir Sicherheit
gaben auf einem zusammen gebastelten Floß im Ozean von LA? Bevor du das Gefühl
hattest zu ertrinken. Allein.
Deine
Hände schieben sich unter Leder und sein Mantel fällt, macht den Weg frei für
Seide. Deine Finger finden die Knopfleiste und reißen. So wie er deinen Verband
abgerissen hat und deine Behandlung bringt nur ein zustimmendes Knurren hervor,
denn er ist nicht du und fertig damit, sich um sein Image zu kümmern oder deine
Emotionen.
Stoßen
auf mehr seidige Glätte und du fragst dich, ob du seinen wahren Kern entdecken
könntest, wenn du dieses Gewebe auch zerfetzt. Seine Haut von den Knochen holst
und dich vorgräbst. Absurd, bist dir sicher, dass in
dem Moment, in dem du sein Herz findest, es sich so wie er in Staub auflösen
würde. Gleitest tiefer über seinen Bauch, da ist eine neue Wunde und du
erstarrst. Er ebenso. Denn du hast nicht darüber nachgedacht, was den Spuk
dieser Nacht beendet hat. Bis jetzt.
Kalter
Schauer einer unangenehmen Vorahnung und dein Herz, das zu schnell gegen Rippen
hämmert.
Dass er
allen voran ein begnadeter Stalker ist und ein miserabler
Märtyrer sein will und du schon immer sein Fegefeuer anfachen konntest, über
das erträgliche Maß, wenn er meinte sein Scheitern hätte es verdient. Er deine
Wut unendlich anheizen. Da sind deine unausgesprochenen Fragen zwischen euch
und seine tonlose Antwort, „Du willst nicht wissen, woher ich sie habe,
Cordelia. Glaub mir.“
Leidenschaftslos,
„Diese Wunde ändert nichts.“
Du meinst
es Ernst und sein erleichtertes, „Gut!“, zeigt, wie wenig du ihn letztendlich
kennst.
Es ist
nicht wichtig und deine Fingernägel ziehen gnadenlos über seine Brust, die
Vibration seines Grollens oder deines Grolls durch deine. Du kannst nicht
aufhören ihn zu lieben und du weißt, dass es Schicksal ist und nicht deine
freie Entscheidung. Du wünschtest dir, dass du die Option auf Nein in seinem
Fall hättest und du lässt die Melancholie nicht zu.
Manchmal
ist Größe, die eigene Schwäche zu akzeptieren und er ist zu tief in dir verankert,
um sich über die unabwendbare Niederlage Gedanken zu machen.
Darüber
dass du alle Illusionen über ihn verloren hast und trotzdem unter seinem Bann
stehst. Darüber dass du nur auf Zeit spielst. Darüber dass du hoffst, dass er
sich vorübergehend mit dem zweitbesten auf seiner Wunschliste zufrieden gibt
oder drittbesten. Darüber dass er gehen wird oder du. Darüber dass du dich noch
nie in deinem Leben so komplett gefühlt hast. Darüber dass du ihn nicht lieben
solltest, nicht so leidenschaftlich, nicht so tief, nicht so verzweifelt und
bedingungslos. Darüber dass du ihn nicht gehen lassen willst.
Nicht
weißt, ob du es kannst.
Er verlagert
erneut sein Gewicht, seine Hand legt sich um deinen Nacken, sein Daumen folgt
der Linie deines Unterkiefers und du wirst dir plötzlich darüber bewusst, dass
die Dunkelheit für ihn nichts von deinen Gefühlen versteckt.
Du deine
eigenen Masken dummerweise unterwegs verloren hast.
Unsicher,
„Cordy?“
Und das
war keine davon. Das bist du, schutzlos.
Schließt die
Augen und beißt die Zähne zusammen, instinktiv. Wenn auch zu spät.
Er hat
genug gesehen, nicht nur das, was du ihm zeigen wolltest.
Seine
Lippen schließen sich über deinen, fordern und bekommen freien Zugang, denn du
bist nicht so unpassierbar wie er. Nicht so tief in deine Selbstgeißelung
verstrickt, als dass du seine Folter ausschlagen könntest und du verdammst
alles zur Hölle und zurück und ihn, weil er dir nicht diese letzte Bastion
lassen konnte.
Drückst
dich von der Wand, er hält dagegen und du zwingst ihm deinen Rhythmus auf, denn
du hast ihm ein Versprechen gegeben und heller und heißer ist nicht unbedingt
Erkenntnis in seinem Fall. Dein Biss in seine Unterlippe ist Dreistigkeit und
deine Krallen Rückbesinnung auf Skrupellosigkeit.
Er löst
dich von der Wand, geht ein paar Schritte und dann ein Fall auf mürben
Untergrund. Der aufstobende Staub und sein Gewicht
rauben dir einen Moment den Atem, bevor seine Hand auf deiner entblößten Haut,
diese Aufgabe wirkungsvoll übernimmt.
Bist ihm
so dankbar, dass er den Mund hält und seinen Handel einfordert, anstatt zu
einer stotternden Erklärung anzusetzen. Schält dich aus dem Oberteil und seine
Lippen folgen, dem freigelegten Pfad bis zu deinen Brustspitzen. Denkst, dass
es für Vorspiel ein wenig zu spät ist und du trotzdem seine nackte Haut unter
deinen Finger ertasten willst, wenn er sich so tief unter deine vorgearbeitet
hat. Beschäftigst dich damit diese Aufgabe zu lösen,
bevor er den Rest deiner Entschlossenheit in Asche verwandelt, so wie deine Defensive.
Du
denkst, dass er die falschen Brücken in Brand gesetzt hat und es für euch kein
zurück mehr gibt. Aber du hast dich in der Vergangenheit oft genug geirrt, um
es nicht automatisch zum Fakt werden zu lassen. Menschlichkeit ist fast ebenso
schwer zu korrumpieren, wie Liebe und beides ist in deinem Fall hartnäckiger,
als er sich in seinen kühnsten Träumen ausmalen kann.
Fragst
dich, ob Vampire träume und wovon Angel.
Ob dein
Feuer sich in ihnen reflektieren wird oder nur die Kälte deines verklungenen
Schreies, während das Zwielicht des Morgens langsam durch die Ruinen eures
ersten verfehlten Neustarts in LA kriecht. Die Schatten in seinen Augen
deutlicher hervorbringt, denn er blickt nicht mehr sorglos, sondern verzweifelt
und du kennst dieses Gefühl zu gut, um es zu ignorieren.
Vor allem
wenn nur das Heben deiner Hüften genug Ablenkung beiderseits verschafft.
But haven't we been here before?
We've got something against the words
When there's nothing behind it.
~Kind of like Spitting – Passionate~
~*~fini – Bridges worth
burning~*~