AUTOR: Astrid (firunja@aol.com)
TITEL: Against All Odds
TEIL: 2/?
DISCLAIMER: Leider gehört mir kein Charakter von Angel. Joss Whedon und David
Greenwalt haben sich das ganze Konzept ausgedacht. Ich könnte trotzdem jederzeit einen
gutaussehenden Anwalt gebrauchen(das ist ein Wink mit dem Zaunpfahl.).
SPOILER: Nach Angels Season 1, ein paar Anspielungen auf "Blind
Date"
FREIGABE: ab 18 dieser Teil ist zwar harmlos, aber es kommt noch... ich
verspreche es.
INHALT: Cordelia befindet sich in einer Zwickmühle
KOMMENTAR: This one is for Manu. Als kleine Entschädigung, weil ich dich Lindsey
verrückt gemacht habe. Kommt nicht wieder vor *g*.
ANMERKUNG: Lindsey hat beide Hände. Alles verstanden?
Against All Odds
Cordelia und Wesley versorgten Angels Wunden. Der Vampir war mit schweren
Verletzungen nach hause gekommen.
Was für ein Dämon war es?, fragte Wesley, während er verschiedene Verbände
und Pflaster holte. Cordelia säuberte die Wunden und der Vampir antwortete: Ich
weiß es nicht. Aber sie arbeiten für Wolfram and Hart.
Cordelia sah kurz zu Angel auf und konzentrierte sich dann wieder auf seine Wunden. Wesley
reichte ihr einen Verband.
Du hättest diesen McDonald töten sollen., sagte Wesley kopfschüttelnd.
Cordelia antwortete schnell: Er ist ein Mensch!
Er ist kein Mensch., Wesley schüttelte den Kopf, Ein Mensch würde
nicht zulassen, dass so viele unschuldige Menschen sterben müssen. Ein Mensch würde
versuchen alles in seiner Macht stehende zu tun um dies zu verhindern.
Angel sah zwischen seinen beiden Angestellten hin und her: Wesley hat Recht.
Cordelia sah ihn bestürzt an.
Er benimmt sich nicht wie ein Mensch... trotzdem ist er einer. Ich kann ihn nicht
töten, so gerne ich es auch wollte., seufzte der Vampir, Aber ich habe mit
Kate gesprochen. Sie will uns helfen Beweise gegen Wolfram and Hart zu suchen.
Wesley nickte: Das ist gut so. Dann bekommen die ganzen Anwälte die Todesstrafe und
wir sind sie los.
Cordelia fragte schockiert: Todesstrafe? Seid ihr nicht ein wenig... unfair?
Unfair? Cordelia! Sie haben Hunderte von Menschen auf ihrem Gewissen.
Ich weiß Wesley. Aber auch Angel hat dies und er ist nicht tot.
Angel antwortete: Eigentlich bin ich tot.
Mit Angel ist es etwas anderes. Er tat diese Sachen, weil er nicht anders konnte. Er
hörte auf mit dem Töten, als er das zurückbekam, was einen Menschen ausmacht. Seine
Seele! Und nun versucht er das wieder gutzumachen, was er als Dämon angerichtet
hat!, erklärte der Engländer.
Cordelia meinte schnippisch: Also haben alle von Wolfram and Hart keine Seele mehr,
oder was? Meinst du das?
Ja! Nein... Ich weiß es nicht. Zumindest warum verteidigst du sie
eigentlich?, fragte Wesley.
Cordelia fühlte sich ertappt, wie ein Reh im Scheinwerferlicht und schwieg kurz. Sie
wußte nicht, was sie sagen sollte.
Ich... Ich. Ich denke einfach, dass in ihnen auch etwas gutes stecken
könnte., sagte sie schließlich vorsichtig.
In Wolfram and Hart steckt nichts gutes. Das weißt du selber., erwiderte
Angel nach einiger Zeit, Man kann ihnen nicht helfen. Selbst wenn sie Vergebung
wollten, sie wüssten wahrscheinlich nicht einmal, wie sie versuchen sollten sie zu
bekommen. Cordelia, denk nicht darüber nach. Es führt zu nichts gutem.
Ich weiß., sagte sie traurig.
Ihre beiden Freunde sahen sie fragend an. Sie ahnten, dass etwas in Cordelia vorging, aber
sie wollte scheinbar nicht darüber reden.
Ich gehe jetzt. Ich treffe mich mit einer Freundin..., sagte Cordelia und
stand auf. Vielleicht ist es das, was Lindsey will. Vergebung. Vielleicht weiß er nicht
einmal, dass er danach sucht.
Wesley, fahr sie lieber., sagte Angel.
Cordelia schüttelte den Kopf: Nein, es ist schon okay.
Aber Angel ließ sich nicht umstimmen und so setzte sie sich schließlich neben Wesley in
Angels schwarzen Plymouth.
Was ist los Cordelia? Du scheinst in letzter Zeit ein wenig schlecht gelaunt zu
sein.
Mir geht nur viel durch den Kopf, Wes. Kein Grund zur Beunruhigung.
Wenn du es sagst.
Cordelia verdrehte ihre Augen: Bitte! Wenn irgendetwas wäre würde ich dies ja wohl
sagen!
Okay. Wo triffst du dich mit deiner Freundin?
Äh..., eigentlich war sie ja gar nicht verabredet. Sie hatte nur aus ihrer
Wohnung herausgewollt. Dennis war gar nichts gegen Wesley und Angel.
Setz mich einfach am Einkaufszentrum ab. Ich treffe mich drinnen mit ihr.
Wesley nickte: Sei vorsichtig.
Und wenn mir das noch einmal jemand sagt...
Vorsicht! Aus dem Weg.
Cordelia sprang gerade noch rechtzeitig zur Seite. Ein paar Teenager mussten unbedingt mit
ihrem Skateboards durch die Menschenmenge fahren.
Diese dummen Kinder., murmelte sie und setzte ihren Weg fort. Früher hatte
sie so oft in den teuren Boutiquen eingekauft, wie sie ihre Wäsche wechselte. Nun konnte
sie sich nicht einmal ein Teil im Monat aus so einem Geschäft erlauben.
Cordelia betrachtete dieses Kleid schon seit einiger Zeit. Jedes Mal, wenn sie in dieses
Einkaufszentrum kam lachte dieses Kleid ihr förmlich entgegen. Spöttisch, als ob es
sagen wollte: Ich wäre perfekt für dich... wenn du das Geld hättest.
Aber Cordelia hatte nun einmal nicht das Geld. Sie trug normale Anziehsachen, hatte kein
eigenes Auto, lebte in keiner Luxusvilla... und trotzdem war sie glücklich.
Nun, wenn das nicht Ms. Cordelia Chase ist..., hörte sie eine penetrante
Stimme neben sich sagen.
Sie brauchte nicht hinzusehen um zu sagen, wer es war: Lindsey McDonald, was willst
du? Ich kann dein Generve heute nicht ertragen.
Oh, arme Cordy. Hattest du etwa einen schweren Tag?
Ich wüsste nicht, was dich das anging., erwiderte sie schnippisch und wendete
sich schließlich von dem Kleid ab. Sie ging von dem Geschäft weg ohne sich umzudrehen,
aber Lindsey konnte es natürlich nicht lassen. Er folgte ihr.
Hat das kleine Mädchen kein Geld um sich das zu kaufen, was sie will?, fragte
der Anwalt in einem unschuldigen Ton.
Du weißt ja gar nicht, was ich will., meinte sie ohne ihren Gang zu
verlangsamen.
Oh, für mich sah es so aus, als ob du das Kleid haben wolltest. Aber ich kann mich
natürlich auch täuschen und du wolltest die Schaufensterpuppe. Wahrscheinlich hast du
für beides nicht genug Geld., grinste er.
Cordelia blieb mitten im Schritt stehen, so dass Lindsey fast in sie hineinlief. Ein paar
Menschen beschwerten sich, da die beiden nun den Menschenfluß ein wenig aufhielten.
Hast du eigentlich nichts besseres zu tun als herumzuekeln? Ich dachte du bist
Anwalt, kusch, an die Arbeit! Unterhalte dich mit deinen Dämonen. Befrei die Teletubbies,
verteidige Godzilla, was weiß ich!, zischte sie ihn an.
Lindsey blickte sie verletzt an und Cordelia wollte sich schon entschuldigen, als sie sah,
dass er nur so tat, als ob er gekränkt war.
Du hältst die Teletubbies für Dämonen?
Die und Jar-Jar Bings., sagte sie sofort, Was tust du hier?
Einkaufen, wie jeder andere auch.
Klar. Wie jeder andere, der unschuldige Menschen töten lässt um eine Beförderung
zu bekommen und der andere Leute belügt und betrügt.
Ich habe noch nie gelogen.
Aber die Wahrheit verschwiegen. Und das macht dich zu einem...
Zu einem was?
Zu einem ganz schlechten Menschen! Ich verabscheue dich!
Lindsey nickte: Ich dich doch auch!
Und warum nervst du mich dann die ganze Zeit?
Das brachte ihn zum Schweigen, er wußte es nicht.
Schließlich sagte er: Du hast noch meinen Mantel.
Hatte ihn. Nun ist er zerschnitten und verdreckt auf der Müllhalde.
Lindsey sah sie bestürzt an: Das war Armani!
Sie sah ihn fragend an: Und? War es meiner?
Gott! Weißt du, wie viel der gekostet hat?
Sie nickte: 1200 Dollar.
Gut geraten, kleines Mädchen.
Sie seufzte genervt: Laß das gefälligst. Wir sind Feinde, sollten nicht
miteinander reden und besonders solltest du mich nicht kleines Mädchen nennen!
Sonst?, seine Augen schienen sie anzugrinsen.
Sie meinte genervt: Sonst..., sie stoppte, ihr fiel nichts ein, Wieso
rede ich eigentlich mit dir?, sie schüttelte den Kopf und ging einfach davon.
Lindsey rief ihr nach: Ich komme noch vorbei und hole meinen Mantel! Ich wette, du
hast ihn nicht kaputt gemacht!
Cordelia fühlte sich den ganzen Heimweg genervt. Dieser Anwalt musste nur seinen Mund
aufmachen und sie wollte sterben... Er musste nur vor ihr stehen und sie wünschte sich in
die Hölle.
Außerdem würde Angel es nie erlauben. Und die Senior Partner auch nicht... Ich
glaube nicht, dass ich überhaupt die Möglichkeiten überdenke, die wir haben
würden.
Am nächsten Abend klingelte es an der Haustür.
Cordelia, die bisher mit ihrem Hausgeist Fernsehen geschaut hatte, verspannte sich und
schaute automatisch auf die Uhr.
Wesley und Angel waren auf Patrouille gegangen. Sie konnten es nicht sein. Langsam ging
sie zur Tür und fragte: Wer ist da?
Smiths Botendienst.
Cordelia öffnete vorsichtig die Tür und sah, dass der Mann die Wahrheit gesagt hatte.
Bitte unterschreiben sie hier.
Ein paar Minuten später öffnete sie die Box, die sie bekommen hatte.
Wer sollte mir etwas schenken?
Es war kein Absender angegeben.
Und wenn Wolfram and Hart mir nun was geschickt haben?
Doch die Neugierde war zu groß und sie öffnete die Schachtel. Erstaunt zog sie das Kleid
heraus, dass sie am vorherigen Tag im Einkaufszentrum angesehen hatte.
Wer...??, Cordelia entdeckte einen kleinen Zettel in der Schachtel.
Stirnrunzelnd las sie ihn laut: Bin ich nun dein Engel, kleines Mädchen? ... Was
erlaubt der sich eigentlich?
Trotzdem freute sie sich über das Kleid. Nur der Absender war nicht ihr Geschmack. Sie
konnte förmlich sehen, wie Lindsey das Kleid mit einem Grinsen auf dem Gesicht gekauft
hatte und mit einem noch schrecklicherem Grinsen, einem dreckigen, den Zettel geschrieben
hatte.
In diesem Moment klingelte das Telefon und sie hob ab ohne hinzusehen.
Hallo? Cordelia Chase.
Nach einer Sekunde antwortete Lindsey: Hallo Cordelia. Hast du mein Geschenk
erhalten?
Ja und du bist nicht mein Engel du bist der Anti-Christ... Ohne die 666 und
die roten Sachen Aber... HA! Im Auftrag des Teufels Du bist so
einer, wie aus dem Film., sie grinste stolz über sich.
Sie hörte ihn kurz Lachen: Wenn du meinst. Ich stehe übrigens in einer Minute vor
deiner Tür.
Wieso das denn?, fragte sie bestürzt und sah an sich hinunter. Sie sah aus
wie eine Vogelscheuche.
Ich will mit dir Essen gehen., antwortete er, Schließlich muß dein
Kleid eingeweiht werden.
Und dein Mantel?
Das ist der andere Grund weshalb ich komme.
Cordelia seufzte: Okay Ich kann schlecht Nein sagen. Immerhin hast du mir das
Kleid geschenkt... Aber laß dir Zeit. Ich brauche mindestens eine Viertelstunde.
Du hast alle Zeit der Welt., meinte er, 10 Minuten.
Na gut. Bis gleich., sie legte auf und rannte sofort in ihr Schlafzimmer.
Während sie sich schminkte kam sie wieder zur Besinnung. Was tue ich hier eigentlich. Ich
bekomme Geschenke von Lindsey treffe ihn jeden Tag wenn auch nicht
absichtlich. Und nun gehe ich mit ihm aus... Ich bin in großen Schwierigkeiten. Aber sie
wollte gehen stellte sie erstaunt fest. Sie hatte schon länger kein richtiges Date mehr
gehabt. Nicht mehr seit sie fast Dämonen-Mama geworden wäre. Und nun einen Anwalt aus
der Hölle. Du steigerst dich, Cordelia. Wirklich...
Als es klingelte rief sie: Dennis! Mach die Tür auf!
Lindsey hörte, wie die Tür aufgemacht hörte und sie aufging. Verdutzt blieb er
stehen, da niemand hinter der Tür stand. Die Tür war von alleine aufgegangen. Vorsichtig
trat er einen Schritt in die Wohnung und wurde von einer unsichtbaren Macht
zurückgedrängt.
Cordelia?, rief er verwirrt.
Einen Augenblick!, kam die Antwort aus einem Raum, Setz dich irgendwo
hin.
Würde ich gern... Aber ich komme nicht in deine Wohnung rein
irgendwie., er fand, dass sich dies sehr dumm anhörte, aber ihm fiel nichts
besseres ein.
Dennis! Laß ihn rein!
Lindsey sah sich um: Wer ist Dennis?
Er versuchte noch einmal einzutreten, jetzt hielt ihn nichts auf.
Ein G-E-I-S-T.
Uh. Okay.
Cordelia kam aus dem Schlafzimmer: Ich will ihn nicht diskriminieren.
Lindsey starrte sie an.
Was? Noch nie Nachrichten von Sam oder Casper
gesehen?, fragte sie mit hochgezogener Augenbraue.
Lindsey antwortete nicht, er sah sie weiterhin an.
Oh Gott. Mein Lippenstift ist verschmiert. Ist es das?
Der junge Anwalt schüttelte den Kopf: Nein... Ich... Du siehst toll aus.
Sie lächelte: Danke... Aber das wußte ich natürlich schon... Trotzdem frage ich
mich, warum du es mir gekauft hast.
Cordelia öffnete ihren Wandschrank und holte Lindseys Mantel und eine Jacke heraus.
Damit ich einen Grund habe meinen Mantel abzuholen?, fragte er zurück.
Cordelia schüttelte den Kopf: Nein. Du hättest keinen Grund mir deswegen ein Kleid
zu schenken. Du hättest mit ein paar glitschigen Dämonen hier hineinspazieren können
und ihn dir holen können ganz zu Schweigen, dass du mich dabei gleich hättest
töten können.
Aber ich will dich doch nicht tot. Komm, wir müssen gehen. Sonst kommen wir zu
spät. Ich habe uns einen Tisch reserviert., sagte er.
Cordelia schloß hinter sich die Tür und ging neben Lindsey her. Sie betrachtete ihn
verstohlen von der Seite. Okay, das ist nicht Lindsey McDonald neben dir. Es ist irgendein
Killerroboter, der Lindseys Gestalt hat... Nun denkst du schon wie Xander... Aber
Lindsey benimmt sich wirklich nicht normal. Wenn ich daran denke, wie arrogant er noch vor
ein paar Tagen in der Bar gewesen war. Vielleicht weiß er einfach nicht, wie man mit
Frauen umgeht? Ich meine, er arbeitet soviel. Was ist, wenn er soviel arbeitet, dass er
noch nie ein Date hatte. Träum weiter Cordelia. So wie er aussieht hatte er sicher schon
viele Dates gehabt.
Lindsey hielt Cordelia die Beifahrertür auf und sie stieg mit einem dankbaren Lächeln
ein.
Während der Fahrt schwiegen sie beide in Gedanken versunken. Sie fragten sich, was der
Abend bringen würde und ob sie nicht den größten Fehler ihres Lebens machten.